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Quelle: themoviedb.org

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Angeblich wurde der berühmte Pirat und Schmuggler Captain Clegg im Jahr 1776 gehängt. Stattdessen ist er unter falscher Identität als Vikar in einer kleinen, verarmten Gemeinde untergetaucht. 16 Jahre später erscheint dort die königliche Marine, auf der Suche nach Schmuggelware und um das Geheimnis der Geisterreiter aufzuklären, die des Nachts das Moor unsicher machen sollen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn über die britischen HAMMER-Studios gesprochen wird, ist natürlich vorrangig die Rede von deren Status als wohl berühmteste Gruselfilm-Schmiede der Welt, wodurch oft vernachlässigt wird das ihr Output nicht ausschließlich auf Horror beschränkt war. Es machte sicherlich den Löwenanteil aus, aber neben Thrillern, Science Fiction und sogar einem Kriegsfilm (Vor uns die Hölle von 1959) produzierten sie gut ein Dutzend Abenteuerfilme mit zwei besonderen Schwerpunkten: Entweder Robin Hood oder Piraten. Bei einem Film mit dem Titel Die Bande des Captain Clegg ist es dann vermutlich recht offensichtlich, welches dieser beiden Lieblingsthemen damit bedient wird. Obwohl…

Als ganz klassischer Piratenfilm lässt sich der Streifen von Regisseur Peter Graham Scott (Bitter Harvest) – übrigens seine einzige Arbeit für HAMMER, was relativ selten ist, schließlich hatte das Studio schon so seinen festen Stall oder wenigstens Leute, auf die auch aus Gründen der Effizienz immer wieder gezielt und mehrfach zurückgegriffen wurde – dabei gar nicht unbedingt bezeichnen. Mehr ein Hybrid aus Abenteuer- und Gruselfilm, der (na so was) auch seine Parallelen zum Robin Hood-Mythos nicht verleugnen kann, womit sich wunderbar das „Missverständnis“ von Gut und Böse bereinigen lässt. Die Banditen sind selbstverständlich die eigentlichen Helden der Geschichte, die sich für das verarmte, einfache Volk einsetzen und sich auch durch deren Mithilfe verbergen können vor den unsympathischen Gesetzeshütern, die im Auftrag einer raffgierigen, unterjochenden und von seinen Untertanen entfremdeten Krone handeln.

Statt auf hoher See wird sich (für den immer relevanten Budgethaushalt äußerst günstig) im nebeligen Moor der englischen Provinz bewegt, das lässt sich im Studio auch besser nachbauen ohne zu oft auch Hintergründe aus dem Tuschkasten zurückgreifen zu müssen. Offenbar tendierte man bei HAMMER auch eher dazu, sein gewohntes Stamm-Publikum anzulocken und den Film im Vorfeld leicht irreführend zu vermarkten. Im Double-Feature mit Das Phantom der Oper – also einer ihrer typischen, eigenen Interpretationen von großen Horror-Klassikern – in die Kinos gebracht, im Original als Night Creatures betitelt und bei vielen Plakaten den Fokus auf die skelettierte Geisterreiter gelenkt , wurde nicht unbedingt versucht den Eindruck zu erwecken, es würde sich hier nicht um einen Gruselfilm handeln. Das könnte als leichter Etikettenschwindel angesehen werden, wobei es womöglich noch schwieriger gewesen wäre, das fertige Produkt als waschechten Piratenfilm zu bewerben um am Ende mit so einem Crossover weit weg von Meer und Totenkopfflaggen um die Ecke zu kommen.

So was Ähnliches hat selbst der große Alfred Hitchcock bereits 1939 mit Die Taverne von Jamaika gemacht. Und damals wie auch hier: Die Rechnung geht durchaus auf. Wenn sich von strickten Mustern, von dogmatischen Genrezugehörigkeiten gelöst werden kann, mit dem gleichzeitigen Zugeständnis, das daraus nicht mehr als ein amüsanter Mix herauszuholen sein dürfte. Viel mehr ist Die Bande des Captain Clegg neutral betrachtet auch nicht geworden, was so gesehen aber nicht negativ zu werten ist. Für knapp 80 Minuten kurzweilige Unterhaltung ist dieser kein Stück unheimliche, dafür flotte, liebevoll ausgestattete und vor allem prima besetzte Trockenschwimmer problemlos geeignet. Patrick Allen (Bei Anruf: Mord) und der bei HAMMER groß gewordenen Oliver Reed (Sie sind verdammt!) sind überdurchschnittlich gut für so eine Produktion, aber alles überstrahlt die Legende Peter Cushing (Die Todeskarten des Dr. Schreck) mit seinem schlitzohrig-süffisanten Spiel, was er bei seiner enormen Präsenz schon fast nicht mehr nötig hätte. Um es einfach auszudrücken: Der hatte da wohl richtig Bock drauf. Immer schön so was.

Fazit

Nicht unbedingt das, was man sich allgemein unter einem Piratenfilm wohl vorstellt. Gleiches gilt auch für einen Horror- oder Gruselfilm. „Die Bande des Captain Clegg“ ist eine interessante Variation der beiden Standbeine der HAMMER-Studios – das eine deutlich kräftigerer als das andere -, hier gehen sie beinah Hand in Hand. Mit etwas mehr narrativer Cleverness (der Zuschauer ist eigentlich von Anfang an viel zu allwissend, das hätte man wesentlich geschickter ausreizen können) womöglich eine sehr spannende Kombination, aber auch so ein recht feiner Zeitvertreib. Für HAMMER-Fans schon eine Pflichtübung.

Kritik: Jacko Kunze

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