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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zur Zeit der Ming-Dynastie verstrickt sich ein junger Schreiber und Porträtmaler in die Aktivitäten der Agenten eines tyrannischen Obereunuchen und stellt sich auf die Seite der Tochter eines rebellischen Staatsbeamten, der von der kaiserlichen Geheimpolizei zu Tode gefoltert wurde. Die Kämpfe werden erst durch die geistige Kraft eines buddhistischen Abtes beendet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auch wenn es eine Vielzahl an Werken gibt, welche sich mit Adjektiven wie genreprägend und wegweisend schmücken, so tragen längst nicht alle Filme ihren Status als Klassiker auch zurecht. Oftmals steckt dahinter eher die gekonnte Vermarktungsstrategie eines findigen Werbeagenten oder schlichtweg die Unwissenheit eines überschwänglichen Rezipienten. Überhaupt sind diese Kategorien problematisch, weil durch sie nicht automatisch auf Qualität geschlossen werden kann und auch Innovation kritisch hinterfragt werden muss. Ein Hauch von Zen ist dabei prototypisch für jene Kategorie an Klassikern, die sich ihren Status mehr als verdient haben und deren Spuren bis heute nachweislich verfolgbar sind. So war der Genrevirtuose King Hu (Das Schwert der gelben Tigerin) der erste Wuxia-Filmer, der für seine Choreographien das klassische Metier der Kampfkünste verlassen und diverse Stile mit Aspekten des Tanztheaters und der Pekingoper kombiniert hat.

Ein Konzept, dass Authentizität zugunsten der filmischen Wirkung vernachlässigt und damit wohl beispielhaft für die Kraft kinematischer Bilder ist. Diese tänzelnden, beinahe schwerelosen Bewegungen verbindet man heute beinahe zwangsläufig mit dem Wuxia-Genre. Filme wie Ang Lees Tiger & Dragon oder House of the Flying Daggers stehen damit in direkter Tradition und entleihen bei genauerer Betrachtung ganze Szenenkonstruktionen aus King Hus Meilenstein. Erzählt wird die Geschichte eines bescheidenen, aber ungleich intelligenten Mannes, der getrieben von Liebe in einen gewaltigen Konflikt involviert wird und fortan mit Kräften zu ringen hat, die seinen bisherigen Horizont mühelos überschreiten. Dabei kombiniert King Hu diverse Genreanleihen, ergeht sich bisweilen in einer spirituellen Geistergeschichte und verwebt dennoch alle Eindrücke zu einem stimmigen Gesamtbild.

Bei Ein Hauch von Zen bleibt jene Gewaltigkeit und Epik, welche allein von der immensen Laufzeit suggeriert wird, keine bloße Behauptung, sondern erfüllt jede Minute des Klassikers mit Gewicht. Ehre, Verrat und Liebe sind zentrale Pfeiler der gewaltig angelegten Erzählung und obwohl es merklich um die bedeutenden Aspekte des menschlichen Daseins geht, ist King Hus Werk erfüllt von einer Poesie und Leichtigkeit, die es in diesem Ausmaß nur selten zu bestaunen gibt. Mühelos fügen sich auch die beeindruckenden Kampfsequenzen in das fließende Gesamtbild ein und fühlen sich entgegen jedweder Bedächtigkeit des Films immer überaus natürlich an. Erstaunlich ist dabei auch, wie trotz der ausufernden Struktur alle essentielle Themen gekonnt verdichtet werden und zwischen formvollendeten Bildern ein Diskurs über die Schönheit des Lebens angestoßen wird.

So findet letztlich alles sein Gegenstück. Wo zunächst noch Schatten war, herrscht nun das Licht. Seinen übergeordneten Kontext findet der aufwendig ausgestattete Historienfilm in seiner Verankerung im Zen-Buddhismus. Für sich genommen teils trivial erscheinende Handlungselemente formen sich dadurch nach und nach zu einer Meditation über den Ursprung und die Sinnhaftigkeit von Gewalt. Ein Hauch von Zen ist dabei keinesfalls ein vor Spannung und Kurzweiligkeit strotzendes Abenteuer, sondern erfordert die Aufmerksamkeit eines interessierten Zuschauers. Der darf dann auch gerne einmal abdriften, denn gerade in diesem meditativen Gedankenstrom liegt die wahre Kraft dieses Werkes.

Fazit

„Ein Hauch von Zen“ gilt völlig zurecht als wegweisender Klassiker seines Genres. Die Virtuosität, mit der King Hu die epische Geschichte um Rache, Verrat und Liebe einfängt, sucht bis heute ihresgleichen. Meditativ und spannend zugleich, ein ästhetischer Hochgenuss, der den Zuschauer durch seinen genüsslichen Sog geradezu dazu einlädt sich den formvollendeten Bewegungen des Films hinzugeben.

Kritik: Dominic Hochholzer

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