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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Lou Torrey ist ein knallharter Cop aus New York, dessen radikale Methoden zwar sehr erfolgreich, aber nicht immer für positive Presse sorgen. Strafversetzt nach L.A. ist er aber schneller in der alten Heimat als gedacht. Er überführt einen alten Bekannten aus den Drogenmilieu dorthin, der noch am Flughafen von einem Killerkommando hingerichtet wird. Und er soll nicht der einzige bleiben. Alles deutet darauf hin, dass ein großes Massaker in der Unterwelt ansteht und es bleiben nur wenige Tage, um dieses noch zu verhindern.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Allein durch Filme wie Die glorreichen Sieben, Gesprengte Ketten und erst recht durch seine legendäre Rolle des Mundharmonika in Spiel mir das Lied vom Tod war Charles Bronson natürlich schon vor seinem ersten Zusammentreffen mit dem britischen Regisseur Michael Winner (Lawman) ein Superstar, doch ihm und ihren gemeinsamen Filmen verdankte er erst sein nicht immer unumstrittenes, dafür prägendes Image des unbarmherzigen Vollstreckers. Nach ihrem ersten gemeinsamen Projekt, dem Spätwestern Chatos Land, legte Kalter Hauch 1972 den Grundstein dafür und zementiert wurde es endgültig 1974 mit Ein Mann sieht rot (Death Wish), von dessen insgesamt vier Sequels Winner zwei noch selbst inszenieren sollte. Dazwischen entstand Ein Mann geht über Leichen, der über die Jahre etwas in Vergessenheit geraten scheint, obwohl er sich qualitativ gar nicht großartig verstecken muss. Erst recht nicht vor der in diesem Punkt definitiv nicht astreinen Death Wish-Reihe.

Der Anfang, ein typischer Bronson. Charly legt noch schnell den Hut beiseite und macht das, was er am besten kann. Dahin gehen, wo es wehtut und während alle noch abwarten und die Lage sondieren marschiert er eben auf eigene Faust in ein Gebäude, in dem sich ein bewaffneter Gewalttäter verschanzt hat. Dieser baumelt keine zwei Minuten später tot über dem Feuerleitergeländer, aber da er gerade erst 17 Jahre alt war und festnehmen im Zweifelsfall immer eine hübschere Außenwirkung hat als abknallen, muss ein Exempel statuiert werden. Charly a.k.a Lieutenant Lou Torrey wird von New York nach Los Angeles versetzt, ist aber schnurstracks wieder zurück. Bei seiner ersten Verhaftung erwischt er direkt ein bekanntes Gesicht aus dem Dunstkreis der New Yorker Mobster-Szene, der ihm steckt, dass sich dort etwas Großes zusammenbraut. Was genau, das erfahren Torrey und wir zunächst nicht, denn der gesprächsbereite Ganove wird direkt nach der Ankunft im Big Apple über den Haufen geschossen. Dirty Charly ist also zwangsweise wieder in Amt und Würden und geht wie gewohnt nicht zimperlich vor, doch diesmal scheint er Zweck wirklich die Mittel zu heiligen. Denn ein hochrangiger, sizilianischer Don (Martin Balsam, Ein Köder für die Bestie) wartet seit über 40 Jahren auf Rache, die er nun ganz eiskalt und ihm richtig großen Stil servieren möchte.

Ein Mann geht über Leichen (OT: The Stone Killer), nach dem vier Jahre vorher publizierten Roman A Complete State of Death von John Gardner, ist ein typischer, zynischer Großstadt-Cop-Reißer der frühen 70er, der sich stark an Genre-Highlights wie French Connection – Brennpunkt Brooklyn und Dirty Harry orientiert. Im qualitativen Direktvergleich natürlich ein bis zwei Ligen darunter angesiedelt. Da besteht jedoch noch genug Spielraum, um trotzdem zu überzeigen, und genau das gelingt ihm weitestgehend. Der Film reißt interessante Aspekt aus einem gesellschaftlichen Pulverfass an, in dem traumatisierte Vietnamheimkehrer, friedliebende Blumenkinder, wütenden Minderheiten, brutale Mafia-Clans und durchaus fragwürdige Polizei-Methoden aufeinanderprallen und alle irgendwie eine Rolle spielen, auch wenn der Plot am Ende doch einfacher ausfällt als er zwischenzeitlich vielleicht anteasert. Um ganz im Konzert der Großen mitspielen zu können fehlt es dem Drehbuch am Ende ein gutes Stück an Raffinesse und in seiner Dynamik kommt man auch nie ernsthaft an die deutlichen Vorbilder heran. Wenn Michael Winner aber mal auf den Putz haut, ist das mindestens anständig. Ein Mann geht über Leichen verfügt zweifellos über ein paar gut inszenierte Actionsequenzen, kann mit seiner Geschichte durchgehend unterhalten und lässt sich besonders im knackigen Showdown nicht lumpen. Und ist über die Jahre unbestreitbar weniger ungünstig gealtert als andere Charles Bronson-Vehikel – insbesondere auch alles aus dem Death Wish-Universum.

Fazit

Einer der besseren Charles Bronson Filme aus seinem „wütenden Karriereherbst“, für den er heute eigentlich fast am bekanntesten ist. Trotz seiner expliziten Härte und einer nicht immer einwandfreien Moral nicht mal ansatzweise so grenzwertig wie so manch andere Altlasten seiner Vita und vom Handwerklichen ziemlich anständig auf den Punkt gebracht.

Kritik: Jacko Kunze

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