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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Was tun, wenn die biologische Uhr immer lauter wird und weit und breit kein passender Partner in Sicht? Karla (Karoline Herfurth) ist 39, Radiomoderatorin einer nächtlichen Musiksendung und mal wieder Single. Sie sehnt sich danach, ein Kind zu bekommen und endlich eine richtige Familie zu gründen, doch unter Zeitdruck einen passenden Partner zu finden ist gar nicht so leicht. Also beschließt sie, sich ihren Kinderwunsch selbst zu erfüllen. Und plötzlich haben alle eine Meinung: die geschiedenen Eltern (Ulrike Kriener und Herbert Knaup), die Geschwister (Nora Tschirner und Milena Tscharntke), die Freunde, sogar die Nachbarn, und das, obwohl alle in ihren eigenen komplizierten Lebensentwürfen feststecken. Nur ihre beste Freundin Senay (Jasmin Shakeri) steht ihr mit Rat und Tat und den richtigen Fragen zur Seite. Und dann mischt sich auch noch das Schicksal ein, als Karla ausgerechnet jetzt auf den „viel zu jungen“ Ole (Aaron Altaras) trifft, der so gar nicht in ihre Zukunftspläne passt und alles auf den Kopf stellt.

Kritik

Die biologische Uhr ist ein auf Sexismus, Scheinwissenschaft und selektiven Studien basierendes Konstrukt, das vor fast fünfzig Jahren erfunden wurde, um berufstätige Frauen aus der Arbeitswelt zu vergraulen. Aber Karoline Herfurth (Wunderschön) glaubt immer noch fest an die Idee eines in das doppelte X-Chromosom einprogrammierten Verfallsdatums, das Frauen wie die von ihr selbst verkörperte Hauptfigur ihrer dritten Regiearbeit zu allerlei absurden Aktionen treibt. Denn woher kämen ohne solche ewiggestrigen Konstrukte die Konzepte für Unterhaltungsfilme wie diesen?

Dessen markantestes Merkmal ist, dass er keinesfalls als das erkannt werden will, was er ist: die spaßbefreit spießige Story einer Frau kurz vor vierzig, deren Leben ohne Mann und Kind keinen Sinn macht. Radiomoderatorin Karla investiert fast zwei Filmstunden voll hysterischer Heulkrämpfe, Retorten-Romantik und kleinlicher Konflikte Geld, Energie und nicht nur ihre Nerven in die Erfüllung eines Babywunschs, dessen Existenzialismus und Egoismus die Regisseurin, Hauptdarstellerin und Co-Drehbuchautorin so wenig reflektiert wie Matrimania, Singlism und Amatonormativität.

Diese drei Attribute sind das ideologische Fundament uninspirierten Klischee-Komödie, die ihren Konservativismus hinter ein paar diversen Nebenfiguren verstecken will. Da predigt dann Karlas queere Schwester Johanna (Milena Tscharntke, Tatort: Unsichtbar) Heterosexismus und die beste Freundin Senay (Jasmin Shakeri, Buba) kreist nur um Karlas Luxuszwiespalt zwischen ihrem jüngeren Lover Ole (Aaron Altaras, Wild Republic) und Samenbank. Dass Adoption kategorisch ausgeschlossen, unterstreicht die reaktionäre Dogmatik einer holprig inszenierten Story, die weibliche Kinderfreiheit als tragisch ansieht und Paarbeziehungen als Normalzustand. Schön geht anders.

Fazit

Menschen, die nicht fit, straight, hellhäutig und wohlhabend genug für Luxus-Hochzeiten sind, dienen lediglich als zeitgemäße Deko in einer von chauvinistischen Mythen und konservativem Konformismus bestimmten Kinderwunsch-Komödie. Deren vorhersehbarer Plot drängt alle halbwegs interessanten Figuren und Darstellenden auf Nebenschauplätze, damit Herfurth als x-te Version einer durch tollpatschige Rücksichtslosigkeit als ach so herzig chaotisch charakterisierten Heldin den Richtigen findet. Humor, Familiensinn und Romantik sind bestenfalls schale Behauptungen in der von Selbstmitleid und gestrigen Genderstereotypen definierten RomCom.

Kritik: Lida Bach

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