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Quelle: themoviedb.org

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Ein homosexueller Kongressabgeordneter und Ehemann der Präsidententochter in Mexiko wird mit einem jungen Mann in einem geheimen Klub erwischt, was einen Skandal auslöst.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Mexiko einen handfesten Skandal auslöste, ist nun seit neuestem in einer historischen Verfilmung auf Netflix zu sehen. Den titelgebenden Ball, der vor über hundert Jahren von einer Polizeirazzia aufgelöst wurde und dem die Festnahme von 41 seiner Gäste folgte, umschrieb der mexikanische Schriftsteller und Journalist Carlos Monsiváis einst als „Geburststunde der Homosexualität“ in Mexiko. Nun lässt Regisseur (Las Elegidas) dieses historische Ereignis wieder aufleben und präsentiert in anderthalb Stunden einen Einblick in die persönliche Geschichte des mexikanischen Politikers Ignacio de la Torre (). 

In erster Linie dreht sich die Geschichte um jenen Abgeordneten, seine Einflüsse in der damaligen queeren Szene und seine Affären mit anderen Männern. Der Film lässt sich dabei viel Zeit, um die Hauptfiguren und in das grundlegende Setting einzuführen, ohne jemals so richtig in deren Tiefe einzusteigen. Vielmehr plätschert er über weite Teile dahin, zeigt ein oder zwei kleine Orgien zur Abwechslung und ist sonst recht verhalten umgesetzt, bis er in seinen letzten Zügen plötzlich aufs Tempo drückt. Der vom Titel angepriesene Tanzball findet erst nach gut 80 Minuten statt, die nachfolgenden Konsequenzen und Auswirkungen werden dann innerhalb zehn weiterer Minuten abgehandelt. Diese seltsame Dramaturgie kann niemals so richtig zünden, auch wenn das Ende nicht spurlos am Zuschauer vorbeistreift. 

Davor wird die Spannung meistens mithilfe der Kamera und einer dichten Atmosphäre aufrecht erhalten. In langen, gemächlichen Einstellungen, mit ausführlichen Kamerabewegungen und kleineren Plansequenzen erkundet Carolina Costa die Szenerie mit viel Ruhe und fängt beinah kurze Theaterstücke ein. Zu diesem Eindruck zählen auch die Kostüme und eine gewisse Extravaganz, die manchen Szenen auferlegt ist. Andere Ausgestaltungen, wie das stets perfekt sitzende Haar der Figuren, wie frisch gestrichen wirkende Wände, ausgeleuchtete Räumlichkeiten oder äußerst saubere Straßen, kratzen hingegen an der Atmosphäre. 

Ähnlich wie die größtenteils oberflächliche Betrachtung der Charaktere, deren Ausarbeitung entweder zu blass, etwas zu klischeehaft oder doch zu sprunghaft in der Entwicklung ist. In diesem Zusammenhang schwindet auch die Tiefsinnigkeit einzelner Dialoge unter deren frisch frisierten Schnurrbärten. Zumindest sind die meisten Figuren in ihren Schablonen glaubhaft dargestellt, allen voran Alfonso Herrera (The Exorcist) und seine Verkörperung des Zwiespalts seiner Figur zwischen Leidenschaft und Distanz.

Fazit

Vom interessanten Grundthema bleibt vor allem ein solides Drama in schicken Kostümen und schicken Räumlichkeiten. Nicht ganz so opulent wirken hingegen die Figuren und die feinsinnige Ausarbeitung der Geschehnisse. Es wird zwar leidenschaftlich geliebt und leidenschaftlich gestritten, - der Fokus jedoch manchmal aus dem Auge verloren.

Kritik: Paul Seidel

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