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Quelle: themoviedb.org
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Trailer

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Einen guten Babysitter zu finden ist schwer, und noch schwerer ist er zu ersetzen. Die Thompsons wissen ein Lied davon zu singen. Fast wäre ihr gemeinsamer Abend ruiniert, als das Kindermädchen für ihre drei ziemlich anstrengenden Kids kurzfristig absagt. Da erscheint Anna als rettender Engel in letzter Sekunde und mit warmen Empfehlungen. Sie wirkt aufgeschlossen und scheint auf Anhieb mit Jacob, Sally und Christopher gut zurechtzukommen. Doch kaum sind die Eltern weg, bekommen die drei zu spüren, dass mit der jungen Frau etwas ganz und gar nicht stimmt!

Kritik

Es ist ein überaus vertrautes Szenario, mit dem Langfilm-Debütant Michael Thelin sein Werk eröffnet. Dan und Joyce sind ein Elternpaar, die mal wieder gemeinsam einen schönen Abend verbringen wollen, mit Essen gehen, Romantik, Blumen und allem, was da eben dazugehört. Für diesen Anlass treiben die beiden gerade noch so eine junge Babysitterin namens Anna auf, die auf ihre drei kleinen Kinder aufpassen soll. Anna ist äußerst sympathisch, sieht ziemlich gut aus und macht alles in allem einen wirklich guten Eindruck. In zahlreichen Horrorfilmen wäre sie die ideale Figur der unschuldigen Babysitterin, die sich zusammen mit den Kindern vor einem unbekannten Eindringling in Sicherheit bringen und um ihr Leben kämpfen müsste. 

Thelin verpasst seinem Film allerdings einen Dreh, der "Emelie" in eine andere Richtung lenkt und direkt mit einer Überraschung aufwartet. Da diese bereits ziemlich früh enthüllt und kein großes Geheimnis daraus gemacht wird, darf auch hier verraten werden, dass sich hinter der Babysitterin alles andere als ein zartes Unschuldslamm verbirgt. Anna, die, wie der Titel bereits verrät, in Wahrheit Emelie heißt, entpuppt sich rasch als psychopathisches Monstrum, das ganz eigene Pläne verfolgt und mit den drei kleinen Kindern absurde Terror-Spielchen durchführt. Komplett ohne unnötige Gewaltdarstellung oder explizite Härte entwirft "Emelie" dadurch ein auf engem Raum angesiedeltes, mit schwarzen Humor durchsetztes sowie bedrohliches Setting, in dem sich die Situation nach kuriosen Anfangsscherzen immer weiter steigert und die Kinder diejenigen sind, auf die hier abgezielt wird. 

Zunächst gelingt es dieser mitunter ziemlich abstrusen Psychothriller-Variation auch recht gut, für kurzweilige Unterhaltung und dezent spürbare Anspannung zu sorgen, doch schon nach einer gewissen Zeit weiß der Film mit seiner Prämisse nicht mehr wirklich viel anzufangen. Als Zuschauer wartet man darauf, dass man vielleicht doch noch mit einer weiteren raffinierten Wendung überrascht oder zumindest der simple und dadurch irgendwann eintönige Verlauf überzogen auf die Spitze getrieben wird und ausartet. Vergeblich, denn stattdessen präsentiert der Streifen ein plattes Motiv der durchtriebenen Babysitterin, welches ihr viel an unberechenbarem Schrecken raubt und mündet in ein eher vorhersehbares Finale, das die Geschichte mehr zweckmäßig denn gelungen abschließt. 

Inhaltlich ist "Emelie" daher eine klare Enttäuschung, die aus dem anfangs vielversprechenden Szenario zu wenig macht. Das ist schade, denn inszenatorisch beweist Thelin Geschick und führt seinen Film zumindest handwerklich mehr als solide mit oftmals unheilvollen Bildkompositionen und einem passenden Score. Auch schauspielerisch ist der Film passend besetzt. Die bislang aus dem Serienbereich bekannte Schauspielerin Sarah Bolger ("Once Upon A Time") gibt der teuflischen Babysitterin ein ebenso attraktives Erscheinungsbild, wie sie die Figur im nächsten Moment zur bösartigen Furie werden lässt. Auch die drei Kinderschauspieler, welche sich allgemein in vielen Filmen oftmals als schwierig oder sogar nervige Faktoren erweisen, verkörpern ihre Figuren jederzeit glaubwürdig und überzeugend.

Fazit

"Emelie" verpasst einer altbekannten Prämisse zunächst einen frischen Dreh und kreiert ein gleichermaßen bedrohliches wie skurriles Szenario, in dem eine unschuldig wirkende Babysitterin zum psychotischen Kinderschreck mutiert. Bei frischgebackenen Eltern könnte der Film durchaus ein paar Schweißperlen auf der Stirn hervorrufen, doch über die Ausgangslage hinaus weiß der Film zu wenig mit seinem Setting anzufangen. "Emelie" wirkt somit wie eine verpasste Chance, schwarzen Humor und dezente Anspannung gekonnt zu potenzieren und auf dem Höhepunkt gezielt explodieren zu lassen. Übrig bleibt eine leichte Enttäuschung mit gelungenen Ansätzen und Ideen, bei der letztlich so viel mehr möglich gewesen wäre.

Kritik: Patrick Reinbott

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