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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Carla wird eines Nachts von einem unsichtbaren Wesen in ihrem Schlafzimmer angegriffen, brutal misshandelt, durch die Luft geschleudert und schließlich gar vergewaltigt. Es bleibt nicht bei dieser einmaligen Attacke. Immer wieder wird sie von dem Wesen heimgesucht. Die Natur des Wesens ist nicht näher bestimmbar; es scheint nicht menschlich zu sein. Natürlich glaubt ihr zunächst niemand, doch schließlich werden doch einige Wissenschaftler hellhörig, die sich dann auch der Erforschung des Phänomens widmen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vergewaltigung im Film, immer ein heikles Thema. Besonders im Genre-Bereich, wo schnell die Grenze zum Selbstzweckhaften überschritten ist und ein übles Geschmäckle hinterlassen kann. Schon im Rape & Revenge-Bereich ist das oft schwierig, aber wie sieht das aus wenn der Missbrauch von einer nicht-menschlichen Kreatur ausgeht? Speziell in den frühen 80ern kam dies – gemessen an der Waghalsigkeit solcher Situationen - erstaunlich oft vor. In Roger Corman’s tolldreisten Alien-Ripoff Planet des Schreckens (1981) wurde eine Frau von einem schleimigen Riesen-Instinkt geschändet und beinah legendär ist die Vergewaltigung durch einen Baum in Sam Raimi’s Kult-Klassiker Tanz der Teufel (1981). Allerdings waren dies nur Momentaufnahmen ohne größeren Bezug zum Gesamtkontext von Filmen, die sich generell so weit von der Realität entfernten, dass man diese Einzelsequenzen kaum als zu schwerwiegend betrachtete, so grenzwertig sie natürlich waren und heute auch noch irgendwo sind. Etwas anders geht es in The Entity zu, der sich komplett um die vermeidlichen, sich stetig wiederholenden Vergewaltigungen einer Frau durch eine unsichtbare, geisterhafte Erscheinung dreht.

Was anfangs unweigerlich an dem im gleichen Jahr erschienenen Poltergeist erinnert, kündigt alsbald eine reizvolle Wendung an, wenn die psychische Verfassung der Protagonistin Carla (Barbara Hershey, Black Swan) ernsthaft hinterfragt werden muss und sich auch der Zuschauer (kurzfristig) nicht mehr so sicher sein kann, ob er dem vorher selbst Miterlebten überhaupt trauen darf. Aufgrund der nicht unproblematischen, eher sogar traumatischen Vergangenheit; den belastenden Lebensumständen, einer Komplex-behafteten Beziehung zu Männern und einer komplizierten Mischung aus Bindungs- und Verlustängsten schleicht sich nicht nur für ihren Therapeuten (Ron Silver, Blue Steel) der begründete Verdacht ein, dass Carla sich die unfassbaren Ereignisse nur einbildet und sogar eine Form von ansteckender Massenhysterie hervorruft, was vereinzelte Zeugenwahrnehmungen belegen könnte. Das klingt schlüssig und könnte konsequent genutzt einen verdammt spannenden Film ergeben, aber anstatt diesen Gedanken wirklich zu verfolgen wird doch (dem Zuschauer) relativ schnell klar gemacht, dass es natürlich auf einen paranormalen Gruselfilm hinausläuft und alle Zweifler am Ende eines „Besseren“ belehrt werden.

Bedauerlich, wie unnötig The Entitiy seinen interessanten und ja durchaus eine Weile aufgebauten Ansatz ohne Not über Bord wirft und die stattlichen 125 Minuten in der Folgezeit nur noch mit absolut berechenbaren Jumpscare-Passagen ausstopft. Handwerklich durchaus im oberen Mittelfeld seiner Zeit angesiedelt und mit einem ziemlich guten Hauptdarstellerduo könnte sich eine der persönlich wohl besten Arbeiten des besonders danach wenig positiv aufgefallenen Regisseurs Sidney J. Furie (Der stählerne Adler) theoretisch locker von der Masse des damaligen B-Horrorfilms abheben, was ihm aber nur in technischer und inhaltlich theoretischer Hinsicht gelinkt. Verglichen mit dem was er zu leisten im Stande wäre ist das Resultat sogar massiv enttäuschend, die positiven Ansätze werden zur Bürde, die schlussendlich sogar negativ ins Gewicht fallen. Am Ende wirkt The Entity gar respektlos und äußerst fragwürdig im Umgang mit seiner Thematik, indem er es schafft, womöglich ernsthafte, psychische Probleme wie ganz konkrete Übergriffe gleichzeitig zu bagatellisieren. Besonders, sollten die Geschehnisse – wie am Schluss behauptet – wirklich auf wahren Ereignissen beruhen. 

Fazit

Beginnt vielversprechend, ist technisch ordentlich vorgetragen, scheitert dafür an den eigenen Möglichkeiten. Mit mehr Mut und Kreativität wäre durchaus ein spannendes, psychologisch fundiertes Spiel aus Wahn und Wirklichkeit machbar gewesen. So bleibt es ein eher bedeutungsloser Grusel-Schwank mit einem moralisch sehr faden Beigeschmack.

Kritik: Jacko Kunze

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