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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der junge Surfer Nick Brady will sich gemeinsam mit seinem Bruder Dylan an der kolumbianischen Küste den Traum einer eigenen Surfschule erfüllen. Dort verliebt sich Nick in Maria, die Nichte des berüchtigten kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar. Das anfänglich unbeschwerte Liebesglück - wohlwollend geduldet vom mächtigen "Patrón" - ist jedoch nicht von langer Dauer. Marias skrupelloser Onkel führt einen blutigen Kampf gegen die kolumbianische Regierung. Mehr und mehr lässt sich der unbedarfte Nick in die schmutzigen Machenschaften des Medellín-Kartells verstricken, bis Escobar schließlich seinen neugewonnenen "Sohn" vor eine folgenschwere, tödliche Entscheidung stellt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Untertitel "Paradise Lost" deutet ihn schon an, den Verlust der Unschuld. Während aber das gleichnamige Gedicht von Milton biblische Ausmaße annimmt und von Höllensturz bis Sündenfall alles in unvergleichlicher Epik abhandelt, bleibt der Film über Pablo Escobar, den wohl mächtigsten aller Drogenbosse, massiv hinter den Erwartungen zurück.

An Benicio del Toro, der Escobar gewohnt eindringlich und intensiv spielt liegt das auf keinen Fall. Seine wenigen Szenen reisst er förmlich an sich, um in ihnen zu brillieren. Sei es bei einer Party im Pool, bei einer Gesangseinlage für seine Frau oder beim fliehen vor der Regierung: del Toro geht in seiner Rolle auf. Am erschreckendsten ist er, wenn er ganz alltägliche Dinge unternimmt. Fußball schauen oder mit den Kindern spielen wird für den Zuschauer zur nervlichen Zerreissprobe. In einer Szene unterhält er sich mit Nick über dessen große Liebe Maria, und nebenbei macht er mit einem Kugelschreiber Notizen für einen Anschlag auf seiner Hand. Es ist eine wahnsinnige Figur, die nur allzu oft den Eindruck erweckt, absolut harmlos zu sein.

Nur leider handelt der Film nicht, oder nur nebenbei, von Pablo Escobar. Stattdessen dürfen wir Josh Hutcherson bei der gefühlt millionsten Variante von "naiver Junge verliebt sich in Nichte/Tochter/anderweitige Verwandte eines Drogenbosses und denkt, er kommt damit davon" zusehen. Theoretisch kann das funktionieren, doch Nick ist eine schrecklich flache Figur die ohne einen einzigen ansprechenden Charakterzug daherkommt, und Maria ist einfach nur nett anzusehen. Mit dem typischen Rehblick, den Hutcherson nahezu perfekt beherrscht, mogelt er sich durch drei Viertel des Films. Die Faszination, die er für Maria empfinden muss wird niemals greifbar, auch dank des bisweilen extrem schlechten Schnittes. Oft entsteht der Eindruck, dass wichtige Szenen einfach auf dem Boden des Schneideraums liegen geblieben sind. Die Versuchung, die eine Figur wie Escobar auf einen jungen, unbedarften Menschen ausüben könnte, wird niemals thematisiert. Nick bleibt passiv, lässt mit sich machen, will nicht sehen was um ihn herum geschieht. Hutchersons Augen starren blank ins Nichts, meistens steht sein Mund halb offen: ein wandelndes Sinnbild für absolute Passivität.

Erst im letzten Viertel, wenn endlich genug auf dem Spiel steht um Nick aus seiner Lethargie zu reissen, macht der Film dann eine Kehrtwende. Auf einmal wacht Hutcherson auf, scheint zu merken dass er ja doch noch anders kann. Regieneuling AndreaDi Stefano zeigt, dass er in der Lage ist einen halbwegs soliden Action-Thriller zu inszenieren. Es kommt Spannung auf, man fiebert ein bisschen mit, doch danach folgt dann das erneute Koma. 

Schick anzusehen ist der Film aber allemal. Die Szenen am Strand erwecken einen tatsächlich paradiesischen Eindruck, die Kulissen generell sind schön anzusehen. Doch leider wurde viel Potential verschenkt, indem der Fokus auf die völlig falsche, langweilige und belanglose Figur gelegt wurde. Als eindringliches Portrait über Pablo Escobar hätte der Film, vor allem dank Benicio del Toro, eindeutig besser funktioniert. So wird vor allem an dieser Front unglaublich viel Pulver für Nichts verschossen.

Fazit

„Escobar: Paradise Lost“ ist ein schräges Amalgam aus zwei verschiedenen Filmen. Für ein Biopic über Pablo Escobar, gewohnt grandios von Benicio del Toro verkörpert, sind deutlich zu wenige Szenen mit dem Namensgeber vorhanden. Und auch die Thriller- und Action-Elemente, die in der zweiten Hälfte durchaus solide inszeniert sind, passen nicht so recht in das Gesamtbild. So wird viel Potential verschenkt, weil man scheinbar auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen wollte. Ebenso passt die Mischung aus Verbrecherjagd und dem vor Klischees triefenden, unschuldigen und unfreiwilligen Teilnehmer, der in eine Sache reingezogen wird mit der er nichts zu tun haben will, nicht zusammen. Hätte man sich für eine Form der Erzählung entschieden wäre vermutlich ein wirklich überzeugender Film dabei herumgekommen, und dieses Gefühl verfolgt einen leider beim Anschauen. Vom Miltonschen "Verlorenen Paradies" ist hier nichts zu spüren. Schade drum.

Kritik: Sandra Scholz

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