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Inhalt

Paulines (AnnaLynne McCord) Selbstdiagnose trifft den Nagel auf den Kopf: Sie müsste dringend in psychiatrische Behandlung. Für ihre Mom (Traci Lords) sind Tanzstunden die beste Therapie, ihr Dad (Roger Bart) ist ein konturloser Waschlappen und Pater William hält das Mädchen für seeeeehr unausgeglichen. Allerdings! Paulines Absencen auf dem Fußboden des Kinderzimmers sind seeeeehr blutig und garantiert unkeusch. Als ihr Projekt vorehelicher Sex in einem Desaster endet und ein Schulverweis ihren Traumberuf Ärztin gefährdet, betreibt Pauline das Medizinstudium eben in Eigenregie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Jahre 2008 drehte Richard Bates Jr. den Kurzfilm Excision, der positiv aufgenommen wurde und mit dem er nun in gleichnamiger Spielfilmfassung sein Debüt feiert. Ein Debüt, das auf diversen Festivals bereits für reichlich Furore sorgte.

Der Film beginnt mit einer verstörenden Szene, in der wir sogleich einen Hinweis darauf bekommen, was uns fortan erwartet. Wir sehen Hauptcharakter Pauline in zwei Fassungen sich gegenüber sitzend, einmal am Blut erstickend, einmal in sexueller Extase – Sex und Gewalt, ein Ying und Yang, das die beiden Hälften ihrer Psyche repräsentiert. Beides in Kombination erzeugt ein sehr bizarres, beängstigendes Bild von ihr, und doch schließt man sie als Zuschauer schnell ins Herz. Das hat sogleich mehrere Gründe und ist dem fantasisch geschriebenen Drehbuch von Bates Jr. zu verdanken. Pauline ist eigentlich kein schlechter Mensch, sie hat auch nicht wirklich vor jemandem zu schaden, sie ist nur reichlich sonderbar, um es mal geschont auszudrücken. Für den Zuschauer ist sie derart faszinierend, dass er jede ihrer Szenen mit größter Spannung und Unterhaltungsgarantie verfolgen wird. Unterhaltend deswegen, da sie nicht auf den Kopf gefallen ist und ihre Menschen stets in absurde Situationen versetzt, die zum einen sehr unerwartet, aber auch sehr originell und humorvoll inszeniert sind. Humor wird in Excision sehr groß geschrieben, jedoch handelt es sich um rabenschwarzen, makabren Humor, der gleichzeitig zu schockieren weiß. Dieser entsteht meist aus intelligent geschriebenen Dialogen heraus, die es gewaltig in sich haben.

“Can you contract a sexually transmitted disease by having sex with a dead person?”
Richtig grotesk geht es zu, wenn man in die Gedanken- oder Traumwelt von Pauline eindringt. In hochstilisierten Bildern, die schön gefilmt aber gleichzeitig sehr abstoßend sind, tauchen wir so immer weiter in ihre Psyche ein. Auch in Szenen, in denen sie zu Gott betet, an den sie eigentlich nicht glaubt, offenbart sie uns immer wieder mehr interessante Dinge über sich.

Doch auch die restlichen Charaktere rund um Pauline sind allesamt sehr originell ausgefallen und wecken weiteres Interesse beim Zuschauer, da jedem genügend Zeit eingeräumt wird, durch Besonderheiten aufzufallen, was gerade dann spannend wird, wenn es zur Kollision zwischen ihnen und Pauline kommt. Allen voran ihre bibeltreue, dominante Mutter, die alles und jeden zu kontrollieren versucht, was herrlich von Traci Lords gespielt wird. Ray Wise als Schuldirektor und Malcolm McDowell als Mathelehrer tauchen in kleineren Rollen auf, haben dafür aber reichlich gelungene Gags auf ihrer Seite. Hauptdarstellerin AnnaLynne

McCord stiehlt jedoch jedem die Show. Ähnlich wie Charlize Theron in Monster wurde die ansonsten hübsche junge Frau in Excision hässlich geschminkt, wodurch sie schon mal optisch wunderbar in die Rolle der Außenseiterin passt, jedoch einen Kontrost zu sich selbst bildet, wenn man sie in ihren Träumen von einer ganz anderen Seite erlebt. Doch McCord beweist etwas viel wichtigeres, nämlich dass sie eine hervorragende junge Schauspielerin ist, die ihre Rolle einfach grandios spielt. Ihrer Glanzleistung (und natürlich auch ihrer toll geschriebenen Rolle) ist es zu verdanken, dass Excision, trotz des wilden Vermischens mehrerer Genres, aber auch durch solch starker Kontraste wie Sympathie und Ekel zugleich, in den Bann zieht und dadurch wunderbar unterhält.

Fazit

"Excision" ist ein absolut einzigartiger Film und ein wahres Juwel in diesem Kinojahr. Eine perfekte Balance zwischen verstörendem, schwarzen Humor, psychologischem Drama und einer Prise Horror, die den Zuschauer zum lachen bringt, ihn schockiert, ihn anekelt und ihn mitfühlen lässt – das Ganze unter Vollgas immer wieder in unerwarteter Reihenfolge.

Kritik: Sebastian Stumbek

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