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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Rollie Tyler, inzwischen erfolgreicher Spielzeugdesigner, soll für den Ex-Mann seiner Frau wieder mal einen Spezialeffekt bauen, um einen Killer zu fangen. Dieser Effekt wird jedoch ausgenutzt, um Rollies Freund zu töten. Bald darauf jagt man auch Rollie und er muß um sein Leben fürchten.Doch wozu hat man Freunde...

Kritik

F/X – Tödliche Tricks aus dem Jahr 1986 mauserte sich spätestens durch den Videotheken-Boom vom B-Movie zum Geheimtipp, trotz unbestreitbarer Mängel im Feintuning. Die Geschichte um einen Special-Effect-Artist, der für die Polizei einen Kronzeugen-Mord vortäuschte, auf’s Kreuz gelegt wurde, aber mit seinem Fachwissen auf ganz besondere Weise zurückschlug, das hatte trotz eines grob gestrickten, holperigen Plots viele interessante und unterhaltsame Facetten. War eine unmissverständliche Liebeserklärung an eine selten entsprechend gewürdigte Kunst des Filmbusiness, die diesmal die Hauptrolle einnehmen durfte. Fünf Jahre später folgte mit F/X 2 – Die tödliche Illusion ein etwas verspätetes und eher unerwartetes Sequel, das wenigstens versucht die zwar nicht übergroßen, aber mit der Zeit gewachsenen Fußstapfen ebenbürtig auszufüllen.

Nach dem Ende des ersten Teils verwundert es kaum, dass Special-Effect-Experte Rollie Tyler (Bryan Brown, Gods of Egypt) seinen Beruf an den Nagel gehängt und ein neues Leben begonnen hat. Statt für die Filmindustrie oder erst recht die Verbrechensbekämpfung verwendet er sein Talent jetzt lieber für innovatives Kinderspielzeug, hat zudem eine neue Liebe gefunden und somit die Geister der Vergangenheit hinter sich gelassen. Bis ihn der Ex seiner Frau – selbst ein Cop – persönlich darum bittet, doch noch mal den Zauberkünstler im Sinne der Gerechtigkeit zu spielen. Um den als höchstgefährlich eingestuften Stalker eines Models auf frischer Mord-Tat zu ertappen, soll er eine fingierte Falle stellen. Das endet fatal und erneut sieht sich Tyler in der Rolle des übertölpelten Sündenbocks, der überstürzt und unschuldig untertauchen muss. Wenigstens kann er auf die Hilfe des alten Weggefährten McCarthy (Brian Dennehy, Rambo) vertrauen. Gemeinsam kommen sie einem groß angelegten Komplott auf die Spur und überlisten die bösen Jungs in erster Linie durch die verblüffenden Skills des Illusionisten aus Hollywood.

Um ohne große Umschweife das Kind beim Namen zu nennen: F/X 2 – Die tödliche Illusion ist ein grobschlächtiger Aufguss seines Vorgängers, der im Prinzip genau die gleiche Prämisse erneut verwendet. Diesmal dementsprechend weniger innovativ und sehr bemüht darum, die Vorzüge von einst zu wiederholen. Das gelingt ihm zum Teil wenigstens und ist der ausschlaggebende Grund, warum die Nummer trotz aller Streitbarkeit mehr Freude als Missgunst verbreitet. Es wirkt so, als hätte man sich im Vorfeld genau vier (ausgiebige) Sequenzen auf der Basis des Originals erdacht, relativ effektiv ausgearbeitet, und dann darum eine gerade mal zweckdienliche Geschichte gesponnen. Über gestohlene, von Michelangelo höchstpersönlich kreierte Goldmedaillons, kriminelle Cops und sonstigen, arg konstruierten Unfug, der nicht mehr als 24karätiger Stuss darstellt. Es ist leider sehr auffällig, dass sich nicht erst eine brauchbare Geschichte ausgedacht und diese dann mit kreativen Situationen gespickt, sondern genau andersherum gearbeitete wurde. Ohne dem offenkundig „Sekundärem“ wirklich Beachtung zu schenken. Soll heißen: Ein krude, notdürftig arrangierte Geschichte verlässt sich voll auf seine besonderen Momente. Ähnlich dem ersten Teil, der allerdings sehr dynamisch und flott vorging, während das Sequel mit einigen Hängern zu kämpfen hat.

Wenn die Trickkiste ausgepackt wird, dann macht auch F/X 2  - Die tödliche Illusion durchaus Spaß. Es wird offensichtlich, welche Szenen zuerst standen und was um sie herum gesponnen werden musste. Das „Musste“ beträgt leider den Löwenanteil. Eigentlich ist so was ein Genickbruch, betrachtet man die Verhältnismäßigkeit, aber selbst in seinen banalen Lückenfüller-Szenen ist das kein richtig schlechter Film. Regisseur Richard Franklin (Link, der Butler) ist sehr bemüht, eine durchwegs saubere Arbeit abzuliefern und der Cast – also genau genommen Bryan und Brian – haben sichtlich Bock darauf, ihre alten Rollen zu neuem Leben zu erwecken. Der Film hat klare Fehler, noch deutlicher als im schon nicht perfekten Vorgänger, gerade da er seinen Erzählrhythmus, sein Tempo nicht immer im Griff hat. Die Logik verschwindet nach etwa 15 Minuten schon auf Nimmerwiedersehen im künstlichen Duschnebel, aber wenigstens sind die Highlight-Sequenzen so gut, dass sich der Akku für positive Gesinnung ausreichend aufladen lässt. Allen Fehlern und Unsicherheiten zu Trotz: So was wie der Ringkampf zu dritt (mit Clown), das Supermarkt-Battle mit MacGyver-Tricks und Vakuum-Finisher oder das ausgiebige, verspielte Finale, die stellvertretend sind für das ironische Hantieren mit Schein und Sein, dafür lohnt das Ansehen. Nicht uneingeschränkt, aber wenigstens Sympathisanten des Vorgängers sollten mit an Bord sein.

Fazit

Eine absurde und mit heißer Nadel gestrickte Geschichte trifft auf ein paar nette, unterhaltsam inszenierte Ideen. Effektive Momentaufnahmen eingebettet in ein notwendiges Gerüst. Egal, das ist nie richtig langweilig, eher ungeschickt und rumpelig, dafür durchgehend charmant und niemals gleichgültig. Ein Zwangssequel, das trotzdem mehr Herz als Verstand besitzt. Partiell sogar auf Höhe mit dem Original.

Kritik: Jacko Kunze

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