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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der 13-jährige Bastien verbringt die Sommerferien mit seiner Familie und einem befreundeten Ehepaar am Falcon Lake im ländlichen Kanada. Dort lernt der pubertierende Junge deren ältere Tochter Chloé kennen. Beide kommen sich näher. Doch ein Geheimnis droht beide zu entzweien.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gesehen beim Internationalen Filmfestival Schlingel 2022

Früh findet die Todessymbolik in Form abgestorbener Bäume oder regungsloser Körper ihren Weg in s (The Walk, Fresh) Langfilmdebüt als Regisseurin. Und das, obwohl sich Falcon Lake eigentlich einer Coming-of-Age-Geschichte, dem Sommertreiben eines dreizehnjährigen Teenagers widmet. Voneinander trennen lässt sich beides nicht, ist in der jungen Hauptfigur doch bereits eine traumatische Erfahrung verwurzelt. Insbesondere der See, der ganz in der Nähe des kleinen Häuschens liegt, in dem er seine Ferien verbringt, erinnert ihn daran. Nach und nach etabliert sich dieser als dritte schweigsame Hauptfigur des auf eine Graphic Novel basierenden Jugenddramas, fesselt mit einer naturalistischen Gewalt, die auch ohne die geisterhaften Erzählungen allein durch die Bilder von Kristof Brandl (A Brixton Tale) Wirkung hinterlässt. Im See schwinden nicht nur Menschen und Tiere dahin, nebulös wirken auch die Themen des Erwachsenwerdens in dessen Angesicht. 

In einer beinah aus der Zeit gefallenen Welt fühlt die Regisseurin dem pubertierenden Jugendlichen nach, ohne sein Bedürfniserwachen explizit zu dramatisieren oder auszuerzählen. Seine Perspektive ist engstirnig und einseitig, die zwei Jahre ältere Chloé eine schemenhafte, eigenwillige und für ihn reizvolle Gestalt. Wirklich begreifen und verstehen können weder er noch das Publikum die junge Frau, welche der Film durch Auslassungen und andere Fokusse verschleiert . Die Freundschaft zwischen beiden, authentisch porträtiert von den Newcomern  und , entwickelt sich mit großer Ruhe, einem Flüstern in der Nacht oder beim gemeinsamen Schwimmengehen und verzichtet auf stereotypisierte Überzeichnungen der Teenager-Romanze. Das lässt ihn näher und glaubhafter an seine Hauptfiguren heran als andere Coming-of-Age-Beiträge.

Wenn sich die Symbolik im letzten Drittel allmählich in Realität umkehrt und ein tragisches Ereignis die Handlung erschüttert, spinnt sich der Verlauf des Films holprig zu Ende. Das zuvor intim aufgebaute Figurenporträt zeigt sich rissig und sprachlos, die Handlung jäh gestoppt. Als wähle sie einen simplen Ausweg aus einem von jugendlichen Emotionen und Erfahrungen uneindeutig überlagernden Gefühlszustand. So zwiespältig der Abschluss, so stringent bleibt die Bildsprache bis zum Schluss. Sei es das gewählte Bildformat, das mitunter nostalgisch angehauchte Color Grading oder der wiederkehrende Symbolcharakter. Auf visueller Ebene, allen voran in den Bildern, die sich nah an den Figuren bewegen, erzählt Falcon Lake oft ohne Worte und kreiert einen zeitunabhängigen Mikrokosmos, der trotz authentischer zwischenmenschlicher Entwicklungen und Verknüpfungen das Mystische und Sagenhafte niemals abstreifen kann.

Fazit

„Falcon Lake“ ist ein atmosphärisch dichtes Coming-of-Age-Drama. Eine äußerst geruhsame, mit stiller Tragik versehene Erzählung, welche immer wieder von der natürlichen Präsenz des Sees eingeholt wird. Symbolisch geladen, inhaltlich mehrdeutig und zum Ende hin bruchstückhaft.

Kritik: Paul Seidel

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