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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

FEMINISM WTF zeigt, wie wir mit Feminismus die Welt retten. Ein Film voller zukunftsweisender Ideen gegen die gesellschaftlichen Machtverhältnisse und für ein solidarisches Miteinander.

Kritik

Wie wir mit Feminismus die Welt retten“, zeigt Katharina Mücksteins (Der Wien-Krimi: Blind ermittelt) dokumentarischer Diskurs entgegen des hehren Versprechens der Synopsis zwar nicht, und auch die direkt nachgeschobene Behauptung, die Frauen*bewegung sei die erfolgreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts, klingt gewagt, doch trotz jener unvorteilhaften Werbung gelingt dem analytischen Exkurs für Skeptiker*innen und Diskurseinsteiger*innen ein kurzweiliger filmischer Einblick in Kernaspekte der sozialrevolutionären Strömung. Deren Überschneidung mit anderen gesellschaftlichen Faktoren steht im Fokus der expressiven Inszenierung. 

Die kontrastiert die im farbkodierten Setting eines leeren Bürogebäudes abgehaltenen Interviews mit Expert*innen auf den Gebieten Männlichkeitsforschung , Gender-, Queer-, und Trans-Studies sowie Politik- und Sozialwissenschaften mit Ausdruckstanz und die traditionelle Gender-Konstrukte aufbrechenden Performances. Zwar sind manche der Szenen, wie eine Horde bewaffneter Frauen, die über einen männlichen Box-Dummy herfallen, allzu plakativ gewählte Bilder für feministischen Furor und die irrationale Angst davor, doch Ziel ist vor allem die stillschweigende Solidarisierung mit Gender-Kritik und Trans*Inklusivität. 

Diese im doppelten Sinne bunten Bilder rühren indes auch an die große Leerstelle der unterhaltsamen Untersuchung, die Feminismus ausschließlich in seiner progressiven positiven Form betrachtet. Konzepte wie Kolonialismus, Rassismus, Klassismus und Heterosexismus werden nicht kritisch als integraler Teil des frühen Feminismus benannt. Der Begriff white feminism fällt dementsprechend genauso wenig wie die Akronyme TERF und SWERF. Auch die Zersplitterung der Bewegung bleibt unerwähnt und die weniger pessimistischen als pragmatischen Prognosen der Teilnehmenden werden bestmöglich kaschiert.

Fazit

Bei einer so komplexen und kontroversen und Materie wie der Titel-Thematik Katharina Mücksteins ambitionierte Einstiegslektion ist die Marginalisierung einzelner Aspekte praktisch unvermeidlich. Dennoch fällt auf, dass gerade die problematischen historischen Facetten des Feminismus sowie dessen negative Auswüchse in der Gegenwart nicht angemessen diskutiert werden. Trotz der strukturellen Schwächen und leider wenig cineastischen Umsetzung überzeugt das kompakte Kolloquium mit den ebenso starken Beiträgen der Beteiligten. Deren erfrischend diverse Perspektiven beleuchten essenzielle Elemente präzise, pointiert und prägnant.

Kritik: Lida Bach

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