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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Emily zieht mit ihrem Mann Nate, nach einer Risikoschwangerschaft mit nachfolgender Fehlgeburt, in das Haus von Nates Vorfahren, um sich von dem Schock und der Trauer des Verlustes zu erholen und wieder ins Leben zurück zu finden. Das Häuschen der Beiden liegt ziemlich abgeschieden im amerikanischen Niemandsland und versprüht von Beginn an eine merkwürdig düstere Aura. Was mit einem Handabdruck am Fenster und merkwürdigen Geräuschen beginnt, wird durch eine verstopfte Toilette zu einer handfesten (psychischen) Bedrohung. Als Nate sich langsam aber sicher zu verändern beginnt, Emily plötzlich wieder schwanger ist, obwohl ihr Arzt sie, nach der Fehlgeburt, für nicht mehr gebärfähig erklärt hatte, und nächtliche Schatten und Visionen sich häufen, beginnt für Emily ein Kampf ums nackte Überleben.

Kritik

Verfluchtes Häuschen

Langsam aber sicher entwickelt sich die After Dark Originals Reihe, des gleichnamigen amerikanischen Filmstudios, zu einer fixen Größe im Horrorsektor. Ausgehend vom alljährlichen 8 Films To Die For: After Dark Horrorfest, wirft das Studio in regelmäßigen Abständen Independent-Produktionen auf den Markt, die von animalischen Vampiren und verfluchten Häusern bis zu besessene Vogelscheuchen und brutalen Aliens sämtliche Bereiche des Genres abdecken. Der dritte Film der achtteiligen Reihe, der via Senator Home Entertainment in Deutschland zeitgleich mit dem Zwillingshorror „Seconds Apart“ am  14. Oktober 2011 erschienen ist, steht ganz im Zeichen alt ehrwürdiger Haunted House Klassiker wie „Poltergeist“, „House on Haunted Hill“ und „Amityville Horror“. Regie bei „Fertile Ground“ führte dabei Adam Gierasch, der seinem Lebenslauf mit „Autopsy“ und „Night of the Demons“ in den Jahren 2008 und 2010 bereits zwei passable Genrestreifen hinzufügen konnte und nun für eine weitere Kerbe in seinem Horrorbettpfosten gesorgt hat.

„Fertile Ground“ versprüht von der ersten Minute an klassisches Horrorflair abseits von neumodischem Teeniegeschrei und aufmerksamkeitsheischendem Folterterror. Beginnend mit unheilvollen Großaufnahmen des verfluchten Hauses und unheimlich gemächlichen Kamerafahrten durch die leeren Räumlichkeiten, bis zur überdeutlich treibenden musikalischen Untermalung, der Fokussierung auf die (guten) Darsteller und der Reduktion aller filmischen Bestandteile und Effekte auf das absolut notwendigste Minimum. All das weist in Richtung reinrassiges 70er- und 80er- Jahre Gruselkino Marke „Shining“. Diese Herangehensweise birgt den Vorteil, dass sich „Fertile Ground“ deutlich vom Gros sonstiger B-Picture-Ware abhebt und sich auch von den bisher erschienen Filmen der After Dark Reihe unterscheidet, die eher blutig und möglichst aktuell gehalten über den Bildschirm huschten. Ein Nachteil dieser filmischen Variation ist jedoch dem Umstand geschuldet, dass Regisseur/Drehbuchautor Adam Gierasch ebenso wenig mit Regiegenie Stanley Kubrick („Shining“, „Full Metal Jacket“) vergleichbar ist wie Kameramann Yaron Levy mit Kameralegende John Alcott („Shining“, „Uhrwerk Orange“). Womit im Falle von „Fertile Ground“ folglich Spannungsaufbau, Qualität der Überraschungseffekte und Entfaltung einer einzigartig fesselnden Atmosphäre weit hinter den Möglichkeiten eines Haunted House Films zurück bleiben. Ein Splatter-, Slasher- oder Folterhorrorstreifen ist – vor allem im LowBudget Bereich – weit einfacher zu inszenieren, als reines Spannungskino und erreicht folglich auch leichter ein größeres Zielpublikum.

Natürlich kann man als horrorversierter Zuschauer von einem Film dieses Kalibers kein Meisterwerk erwarten und muss ferner damit rechnen, dass sich auch „Fertile Ground“ jener genretypischen, immer gleich aufgebauten und nach jahrzehntelangem Rekapitulieren beinahe schon Richtung Innovationsvakuum gehenden, Spannungsszenen bedient – z.B.: der, den Darsteller begleitende Kameraschwenk unter den Badezimmerspiegel und wieder hinauf. Trotzdem ist es schade, dass der Streifen nach einem fulminanten Start, einigen wirklich außerordentlich gut gesetzten Schockszenen und einer Nägel-vernichtend spannenden ersten Hälfte mehr und mehr an Fahrt verliert, nur um schlussendlich relativ plötzlich zum absehbaren Ende zu gelangen. Viele Handlungsfäden, die zuvor aufgenommen wurden und die Geschichte zwar genretypisch, aber durchaus fesselnd vorangetrieben haben, werden dabei mir nichts dir nichts fallen gelassen. Dies könnte entweder einen genialen Clou des Regisseurs darstellen, um sein Publikum über die wahren Hintergründe im Dunkeln zu lassen, oder aber einfach nur auf allfällige Drehbuch- und Inszenierungsschwächen verweisen. In diesem speziellen Fall ist es wohl am ehesten ein Mix aus beidem.

Fazit

„Fertile Ground“ überzeugt durch seine minimalistische, atmosphärisch packende Umsetzung, die Abkehr von aktuellen Horrortrends und eine Rückbesinnung auf Gruselklassiker der späten 70er und frühen 80er Jahre. Leider verschenkt der Film von Regisseur Adam Gierasch das Potential des hochspannenden Beginns, durch einige B-Movie-typische Schwächen und Unzulänglichkeiten. Nichtsdestotrotz ist der Streifen ein äußerst gelungener Old-School-Horrorfilm der sich vor ähnlichen Beiträgen wie „Insidious“ nicht merklich verstecken muss.

Kritik: Christoph Uitz

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