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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Willard ist ein perfektes Örtchen, in dem die von der Arbeit in blitzenden Karossen zurückkehrenden Männer von ihren in bunten Kleidern gewandeten Vorzeigeehefrauen mit einem Kuss und einem bereits wartenden Festmahl begrüßt werden. Doch trotz an sich sorgenfreiem Leben hat Frau Robinson (Carrie-Anne Moss) mit zwei Problemen zu kämpfen, die ihre Familie ins Gerede bringen. Zum einen ist ihr Sohn Timmy (K’Sun Ray) zu neugierig für eine Welt, die nach Meinung der Gesellschaft nicht hinterfragt werden sollte, zum anderen ist sie die einzige Hausfrau in ihrer Straße, die noch keinen Zombie ihr Eigen nennt. Kurzerhand besorgt sie sich einen Hauszombie, den der kleine, von seinem Vater vernachlässigte, Timmy schon bald in sein Herz schließt und ihm den Namen Fido gibt. Mr. Robinson (Dylan Baker) ist hingegen von dem neuen, untoten Haushaltsgehilfen alles andere als angetan. Schließlich hat er seit seiner Kindheit eine Höllenangst vor Zombies. Als Fidos Halsband für einen kurzen Moment ausfällt und er ein Stück aus der alten Nachbarin Mrs. Henderson (Mary Black) herausbeißt, wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einer der Publikumslieblinge auf dem Fantasy Filmfest 2007 war „Fido“. Die Mischung aus – zugegebenermaßen nicht sehr bösem – Horror und Komödie hievt das schon Jahrzehnte bestehende Zombie-Genre auf eine interessante Ebene. Schon damals waren Sequels und Neuverfilmungen ein leidiges Thema, doch wie immer gibt es Ausnahmen, die mit einer originellen Idee auf sich aufmerksam machen. „Fido“ ist so eine Ausnahme.

Während sich die meisten Zombiefilme mit der Zeit beschäftigen, in denen der Krieg zwischen den Menschen und den Untoten gerade aktiv ist, setzt „Fido“ erst später ein. Der Zombie-Krieg ist vorüber und eine Firma namens ZomCon hat die daraus entstandenen Probleme zum einen gelöst, zum anderen genutzt, um sich als Monopol festzusetzen. Die Sicherheitszonen schützen die Menschen vor den wilden Zombies und innerhalb der Zonen kann man sich die modrigen Zeitgenossen zunutze machen. Durch speziell konzipierte Halsbänder wird die Fleischeslust eingedämmt und aus dem Zombie wird eine Art Haushaltsgehilfe. Natürlich kann man jetzt auch eifrig weiter-interpretieren und das Ganze als kritisch verbildlichte Allegorie auf den Sklavenhandel verstehen. Man kann, muss aber nicht. Also bleibt der Fokus an der Stelle auf dem deutlich Sichtbaren: dem Unterhaltungswert eines wirklich sympathischen Films.

Der Film benötigt gar keine allzu hohe Witzdichte, weil das Gesamtkonzept schon herrlich (schwarz)humorig ist. Die Menschen im kleinen amerikanischen Vorort-Idyll werden so plakativ dargestellt, dass man eher das Gefühl hat, sie wären die eigentlichen Toten. Fern jeder Eigenständigkeit, Spontaneität und Lebenslust agiert zunächst vor allem die (Haus)Frau der Familie Robinson als Vorzeigebild einer irgendwie erstarrten Gesellschaft, die den ersten, zweiten und dritten Wert auf die Meinung der Nachbarn legt. Umso ironischer, dass man sein Ansehen hier durch mindestens einen „Haus-Zombie“ steigern kann. Und auch wenn der Film in seinem Verlauf eine typische Entwicklung hin zu einem Umdenken dieses Aspekts nimmt, macht er nie den Fehler, sich zu sehr als seichter Moralapostel aufzuführen. Stattdessen verliert man bis zum Schluss nicht den Blick für das Fiese und damit sind kleine, feine Szenen gemeint, die dafür sorgen, dass man im Nachhinein guten Gewissens sagen kann: Ja, „Fido“ ist durchaus eine schwarze Zombie-Komödie.

Leider ist der Streifen nicht wirklich blutig und damit eher auf das Komödien-Publikum zugeschnitten. Schade. Ein paar Szenen gibt es, in denen gebissen wird, und am Ende fallen auch noch einige Headshots, aber in der Summe ist „Fido“ keineswegs ein typischer Zombiefilm mit reichlich Gore. Was der Film neben einer guten Blu-Ray-Bildqualität jedoch zu bieten hat, sind jede Menge tolle Extras wie z. B. Outtakes, geschnittene Szenen, ein Make-up-Special und natürlich ein Making-of.

Fazit

Wer Gag-Hits am laufenden Band erwartet, sollte seine Erwartungshaltung ändern und sich den Film trotzdem anschauen. Denn es lohnt sich. Warum? Weil er Spaß macht, sehr gut unterhält, mal ein kreativer Ausgleich zum immer gravierender werdenden Sequel-Remake-Wahn ist. Klar, für den ganz großen Wurf hätte es noch lustiger sein müssen, aber dennoch: Viel Spaß mit Fido, einem der menschlichsten Zombies der Filmgeschichte.

Kritik: André Gabriel

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