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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Versuch einen Film zu remaken ging bei den Coen-Brüdern einstmals gewaltig in die Hose. The Ladykillers (Remake des 1955 Klassikers von Regisseur Alexander Mackendrick) gilt als einer ihrer schwächsten Filme. Kein Wunder also, dass sie die Regie für das Remake zu Das Mädchen aus der Cherry-Bar mit Michael Caine demnach Michael Hoffman (Tage wie dieser) überließen und sich lediglich dem Drehbuch widmeten.

Kritik

Doch was versteht man unter einem Gambit? Ein Gambit ist eine Eröffnung beim Schach, bei der ein Bauer (bzw. mehrere Bauern) oder eine Leichtfigur für eine taktische oder manchmal auch strategische Kompensation dem Gegner überlassen wird. Mit einem Schachspiel lässt sich der Film durchaus vergleichen, in zweierlei Dingen. Einerseits geht es im Film darum den Gegner vorausschauend auszuspielen, andererseits gilt Schach mitunter als einer der langweiligsten Sportarten – langatmig ist leider auch der Film.

Harry Deans (Colin Firth) ist alles andere als glücklich mit seinem Job, vor allem sein Chef Lionel Shahbandar (Alan Rickman) macht ihm das Leben schwer. Um einerseits etwas zu Geld zu kommen und andererseits seinem Chef, welcher ein fanatischer Kunstliebhaber ist, eins auszuwischen, versucht Harry ihm einen gefälschten Monet unterzujubeln. Doch das schafft er nicht allein. Kurzerhand engagiert er den Meisterfälscher Major Wingate (Tom Courtenay), um das Kunstwerk anzufertigen und das Cowgirl PJ Puznowski (Cameron Diaz), welche Lionel Shahbandar bezirzen soll. Doch die Rechnung wurde ohne Kunstexperte Martin Zaidenweber (Stanley Tucci) gemacht, welcher die Echtheit des Gemäldes bezeugen soll.

Der Cast ist wild zusammengewürfelt: Man nehme eine texanische vorlaute Braut (Cameron Diaz), dazu einen adretten und vornehmen Briten (Colin Firth) und einen reichen wie überheblichen Kunstliebhaber (Alan Rickman) und erhält somit gleich eine Mixtur, welche eigentlich jede Menge komische Situationen und Spaß verspricht. Scheinbar hatte man sich darauf jedoch komplett verlassen: Die namenhaften Schauspieler werden das schon deichseln – falsch gedacht.

Cameron Diaz mimt die draufgängerische Rodeoreiterin zwar sehr überzeugend, kann es aber dank des Drehbuches nicht verhindern, dass sie mit der Zeit teilweise recht nerv tötend die Leinwand bestimmt. Zusätzlich erhält man den Eindruck, dass es ihr kaum noch möglich erscheint auch mal andere Rollen auszuprobieren, als die ewig dauergrinsende Plaudertasche. Colin Firth als trotteliger Pläneschmieder darf anfangs noch ein paar Jokes sein eigen nennen und setzt diese auch sehr charmant um, jedoch wird dann eine Grenze bei den Running Gags überschritten, sodass der ursprüngliche Witz einen bitteren Nachgeschmack erhält. Des Weiteren sieht man auch von Colin Firth nichts Neues. Dass er den kultivierten Briten spielen kann, bewies er bereits in seinen Rollen wie Bridget Jones oder auch The King’s Speech. Ein wenig Abwechslung bei der Rollenwahl täte ihm sicher auch mal ganz gut.

Einzig Alan Rickman weiß mit seiner Präsenz und Mimik glaubhaft die Zuschauer zu begeistern, gern hätte man sich bei ihm mehr Screen time gewünscht. Dies wäre zwar keine Garantie für einen besseren Film, aber mit Sicherheit wären dadurch die Lachmuskeln mehr beansprucht worden.

Größtes Manko ist demnach der fehlende Humor, dieser kommt nicht nur eindeutig zu kurz, sondern die spärlich gesäten Witze sind zusätzlich einfach nur flach. Es mangelt in erster Linie an einem spritzigen und kreativem  Drehbuch, von den Coen-Brüdern ist man weitaus besseres gewöhnt. Zu festgesessen baut man auf die bereits gefallenen  Gags auf und sobald Cameron Diaz dann auch noch durch Ihre Rodeo-Erfahrung einen Hauslöwen zähmt, werden jegliche Sinne überstrapaziert.

Letztendlich bleibt nur eines in Erinnerung: Das verschenkte Potenzial. Die Zutaten für einen guten und humoristischen sowie mal abwechslungsreichen Film waren durchaus gegeben, nur leider wusste man sie nicht zu nutzen. Die Schwäche des Drehbuches zeigt eindeutig, dass die Stärke der Coen-Brüder nicht etwa bei möglichen Remakes liegen (selbst True Grit blieb etwas hinter den Erwartungen zurück), sondern vielmehr in ihren Köpfen und eigenen Ideen.

Fazit

„Gambit“ ist mehr Schein als Sein. Nach außen hin klingt es nach einer tollen Komödie mit einem großartigen Cast, aber schon schnell macht sich Ernüchterung breit und die Vorfreude versteckt sich hinter der aufkommenden Langweile.

Kritik: Kora Ugowski

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