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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Durch einen Unfall gelangen Dr. Hartman, Carrie und Dan mittels eines von Hartmann entwickelten Teleporters in eine prähistorisch anmutende Welt. Während Hartman unauffindbar ist, schlagen sich Carrie und Dan durch das gefährliche Paralleluniversum, bis Carrie von Barbarenanführer Kleel gefangen genommen und in seine uneinnehmbare Festung geschafft wird. Zusammen mit einigen, freundlich gesinnten Einheimischen startet Dan eine Rettungsmission.

Kritik

Trash ist wieder en vogue, auch dank des zweifelhaften Hypes um Filme wie„Sharknado“ oder dem mit der Minderwertigkeit seines Programms stolz hausieren gehenden Hoch-die-Tassen-Senders Tele5. Ein vermeidlich guter Zeitpunkt, nun in die hinterste Ecke des Rumpelkammer-Archivs Staub zu putzen um aus dem ganzen, längst vergessenen Fremdschäm-Krempel der goldenen VHS- und Betamax-Zeiten diese angebliche „80er-Jahre Sci-Fi-Trash-Perle“ (so selbstbewusst schmückt sich die aktuelle DVD-Veröffentlichung) auszugraben. Die Latte hängt inzwischen scheinbar tief genug.

In diesem wiederentdeckten Partyknüller von Terry Marcel („Jane And The Lost City“) möchte Carrie (Kay Lenz, „House – Das Horrorhaus“) – Moderatorin einer billigen Pseudo-Wissenschaftsshow – ein Interview mit dem genialen Dr. Hartman führen. In seinem futuristischen Labor (sieht, wie meistens in solchen Filmen, aus wie eine Büro-Teeküche, notdürftig geschmückt mit vielen, bunten Blinkelichtern) stellt er stolz seinen Materie-Teleporter vor, ein Tor zu unerforschten Parallelwelten. Es kommt, wie es kommen muss: Ein Erdstoß schubst den Doktor in seine eigene Erfindung und weg ist er. Das sollte jetzt eigentlich jedem vernünftigen – oder zumindest instinktiv nicht ganz fehlgepolten – Menschen eine dringliche Warnung sein, aber stattdessen stolpern nacheinander noch der zufällig auftauchende Dan (a.k.a. der coole Macker mit dem Werkzeuggürtel) und zu guter Letzt natürlich noch unsere seriöse Top-Journalistin in das Transporter-Dingsbums. Die tollpatschigen Drei stranden getrennt voneinander in einer fremden Welt, die nur für die Menschen eventuell exotisch wirken könnte, die in ihr ganzes Leben ausschließlich im Plattenbau zugebracht haben. Wer schon mal in einer deutschen Feldmark war, dürfte sich hier nicht sonderlich dumm umgucken (warum man dafür in Südafrika drehen musste, da wurden die Produzenten aber schön ausgenommen).

Selbstverständlich, vielleicht auch weil man in dieser Welt außer grunzenden Höhlenmenschen und merkwürdigen Wesen mit Bremslichtern im Gesicht keine großen Alternativen hat, sind Carrie und Dan – der Erfinder des Enterhakens – bald ganz dick in love, bis der böse Tyrann Kleel (sollte sich schämen: John Saxon, „Nightmare – Mörderische Träume") um die Ecke geritten kommt und das schnuckelige Blondchen requiriert. Dan scharrt eine bunt zusammengewürfelte Truppe von Zufallsbekanntschaften um sich (den bereits erwähnten Höhlenmensch mit seiner Pappmaché-Keule, einen grünen Pferdeflüsterer und einen zum „lustigen“ Sidekick auserkorenen Rumtreiber) und bläst zum Gegenangriff. So weit, so (leider gar nicht) gut, viel mehr brauchen Filme dieser Gattung eigentlich auch nicht, erst recht kein Budget oder fähiges Personal, Hauptsache es passiert viel kurioses Zeug. „Gefangene des Universums“ ist jedoch ein Paradebeispiel dafür, warum nicht jeder absichtliche Billigheimer gleich zum Fest des schlechten Filmgeschmacks hochgejubelt werden sollte. Unterhaltungswert ist das Stichwort, davon hat diese Gurke erschreckend wenig zu bieten und zerrt mit seiner kokettierten Nichts-Könner-Attitüde nur furchtbar an den Nerven.

Während echte Trash-Granaten sich entweder so rotzfrech bei großen Kinoproduktionen bedienten und diese auf ihre ganz eigene, verrückte Art und Weise neu zusammenpuzzelten (siehe z.B. die phänomenal-dreisten und dabei unglaublich witzigen „Star Crash – Sterne im Duell“ oder „Sador – Herrscher im Weltraum“) oder einfach selbst den puren Wahnsinn erschufen (z.B. „Herrscher der Straße – Frankensteins Todesrennen“), kopiert „Gefangene des Universums“ mehr schlecht als recht den Trash selbst. Hier ist nichts witzig - besonders nicht das, was bewusst als „Humor“ gekennzeichnet ist, wie diese albernen Cartoon-Soundeffekte – noch irgendwie interessant, einfallsreich oder schlicht und einfach gaga genug, um auch nur ein leichtes Schmunzeln zu erzeugen. Die dadaistische Herzlichkeit, die Hingabe hinter dem schäbigen Gewand des guten Trash-Films lässt sich nicht erkennen. Übrig bleibt dann nur noch dilettantischer Mist, so eintönig und armselig wie sein Drumherum. Ein lieblos runter geschruppter Heuler zum schnellen Dollar auf dem damals florierenden Heimkinomarkt. Und so schließt sich aktuell der Kreis…

Fazit

Es hat schon seine Gründe, das manche Filme irgendwann sang- und klanglos im Nirgendwo verschwinden. Warum so was wie dieses Schmuckstück jetzt unbedingt wieder ausgebuddelt werden muss, wohl nur einen: Die Hoffnung auf eine hohe Gewinnspanne beim Verscherbeln moderiger Ladenhüter an das gutgläubige Publikum mit einer Affinität zum putzig-charmanten Sci-Fi-Ripp-Off-Kinos der 70er und 80er Jahre. Denen sei ehrlich gesagt: Das Cover der DVD ist das Beste (!) an diesem Staubfänger.

Kritik: Jacko Kunze

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