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Schriftsteller Charles Condomine lädt eine Wahrsagerin zu sich ein. Zur Séance wird noch ein befreundetes Ehepaar geladen. Das Ergebnis der Geisterbeschwörung ist unerwartet: Condomines erste Frau Elvira, vor Jahren verstorben, erscheint. Dabei ist Charles inzwischen mit Ruth verheiratet, was die Rückkehr seiner ersten Frau aus dem Jenseits etwas problematisch macht - besonders für Ruth, für die die Nebenbuhlerin lange Zeit unsichtbar bleibt! Charles kann Elvira hingegen sehen ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als Kinder lesen und glauben wir die fantastischsten Dinge. Wenn wir älter werden und weiser, lernen wir vielleicht mit einem Hauch des Bedauerns, dass es diese Dinge gar nicht gibt.

So denkt auch der Schriftsteller Charles Condomine (Rex Harrison, My Fair Lady), als er für seinen neuen Roman „The Unseen“ über einen psychotischen Geisterseher zu Recherchezwecken die etwas schräge Madame Arcati (Magaret Rutherford, 16 Uhr 50 ab Paddington) zu einer Séance einlädt. Zusammen mit einem befreundeten Ehepaar nehmen Charles und seine Ehefrau Ruth (Constance Cummings, Mr. Miller ist kein Killer) daran teil. Zunächst sind sie äußerst amüsiert über die merkwürdigen Rituale der Madame Arcati, aber schnell merken sie, dass doch etwas im Hause vor sich geht und schon kurze Zeit später steht Charles verstorbene Ehefrau Elvira (Kay Hammond) als Geist vor ihm. Elvira ist davon nicht begeistert, dass Charles jetzt mit Ruth verheiratet ist und auch Ruth ist über das plötzliche Erscheinen der Ex-Frau nicht erfreut.

Charles steht zwischen beiden Frauen und versucht es beiden recht zu machen, was ihm aber nicht wirklich gelingt, da beide seine volle Aufmerksamkeit einfordern. Diese Situation ist die Ausgangslage für eine witzige Komödie. Da nur Charles Elvira sehen kann, wissen die anderen Charaktere nie, ob sie anwesend ist und aus dieser Situation heraus ergeben sich unterhaltsame Dialoge. Wenn Charles mit Ruth spricht, Elvira das Gespräch mit Zwischenbemerkungen kommentiert oder auf Charles einredet und dieser dann Elvira antwortet, Ruth aber denkt, dass die Antwort für sie gedacht war, entsteht eine Komik, die das Herzstück des Films ist und den Humor des Films prägt.

Auch Margaret Rutherford als Madame Arcati trägt einen wesentlichen Anteil dazu bei, dass die Komödie von Regisseur David Lean (Lawrence von Arabien, Die Brücke am Kwai) gut funktioniert und auch heute noch unterhält. Die Miss Marple-Darstellerin bringt eine derartige Präsenz auf die Leinwand, dass die eigentlich als Nebenfigur angelegte Madame Arcati allen anderen die Show stiehlt. Madame Arcati ist schräg, schrullig und aufgedreht und damit das perfekte Gegenteil zur piekfeinen Gesellschaft, in der sich Familie Condomine bewegt. Die übertriebene und energievolle Spielweise von Rutherford ist dabei keinesfalls fehl am Platz, sondern gibt dem Film das gewisse Etwas. Die Darstellung erinnert oft an eine Theaterrolle und das ist auch kein Wunder, denn sie hatte die Rolle der Madame Arcati bereits am Theater verkörpert. Geisterkomödie basiert auf dem Stück Blithe Spirit von Noël Coward, welches 1941 seine Premiere im Londoner West End feierte. Neben Rutherford verkörperte auch Kay Hammond ihre Rolle schon auf der Bühne und auch die Inszenierung des Films erinnert stark an ein Theaterstück, da es relativ wenige Handlungsorte gibt und der Film sich stark auf die Dialoge der Darsteller konzentriert, die sie gekonnt und pointiert umsetzen.

Die Dialoge funktionieren auch heute noch und in diesem Zusammenhang merkt man dem Film das Alter nicht an. Aus heutiger Sicht wirken aber die Effekte ziemlich angestaubt. Gedreht wurde der Film bereits 1944 noch während des 2. Weltkrieges und dadurch war das Budget des Films sehr beschränkt. Auch bestand Autor Coward darauf, dass die Geisterfiguren nicht durchsichtig sind. Deshalb mussten die Filmemacher zu einfachen Bühnentricks greifen. Für die Geistererscheinung wurde Hammond mit grünem Licht angestrahlt, Gegenstände wurden an dünnen Schnüren in die Luft gehoben und es wurden Doppelbelichtungen und Überblendungen dazu genutzt, um es zu ermöglichen, dass die Darsteller durch den Geist von Elvira hindurchgehen können. 1948 genügte dies aber schon, um einen Oscar für die besten visuellen Effekte zu bekommen. Mittlerweile gibt es mit Da scheiden sich die Geister eine Neuverfilmung des Stoffes, u.a. mit Judi Dench (Philomena) und Isla Fisher (Catch Me!), aber das Remake kann das Original dank besserer Spezialeffekte nur optisch überbieten. Schauspielerisch und inhaltlich ist das Original besser und geistreicher.

Fazit

„Geisterkomödie“ ist in der Tat eine geistreiche Komödie, die einem Theaterstück gleicht und ihre Zuschauer mit pointierten lustigen Dialogen und starken Charakteren unterhält.

Kritik: Andy Mieland

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