Inhalt
Das Leben der Ju/'Hoansi Buschmänner im 21. Jhd. ist durch Hunger und kulturelle Entwurzelung geprägt. Das Leben in der großen Weite der Kalahari hat sich für die älteste Kultur auf unserem Planeten verändert: das überlebenswichtige Jagen ist ihnen seit 1990 per namibianischen Gesetz verboten, Farmerzäune durchziehen die vormals endlose Trockensavanne. Die einstigen Nomaden sind nun zwangsweise in einem, für sie ungewohnt festen Lebensmittelpunkt anzutreffen und sind auf mildtätige Gaben des Staates oder abenteuerlustiger Touristen angewiesen um zu überleben. Dies ist die Ausgangssituation in der wir uns auf den Weg machen eine Gruppe von Ju/'Hoansi im Nordosten Namibias zu besuchen um sie auf eine Reise durch die Welt der "Anderen" in Namibia und Europa zu begleiten. Eine Reise mit umgedrehten Vorzeichen: vom Erforschten zum Forscher, von der touristischen Attraktion zum Touristen, vom Bettler zum Lehrer. Es ist zugleich Herausforderung und eine völlig neue Gelegenheit für "sie" wie für "uns". Ein Blick auf Gegensätze, ein Spiegel der auch uns vorgehalten wird und unsere "zivilisierte" Welt und unsere modernen Riten entlarvt, ein Rollentausch gesehen durch die Augen aus einer anderen vom Aussterben bedrohten Zeit. Der Film "Ghostland" zeigt ausgehend von ihrem traditionellen Nomadenleben die unvermeidbare Verschmelzung in ihrer Heimat und auf ihren Reisen mit der "modernen Welt". Wir nehmen ihre Position zwischen den Welten ein und erreichen so einen einen letzten Blick auf die vom verschwinden bedrohten Ju/'Hoansi, sowie auf uns selbst und die Welt in der wir leben.