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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Inhalt von „Haeckel’s Tale“, der lose auf einer Kurzgeschichte von Horrorveteran Clive Barker (Autor der Bücher des Blutes) basiert, ist rasch auf den Punkt gebracht. Ende des 19. Jahrhunderts sucht der verzweifelte Witwer John Ralston eine Frau namens Miz Carnation auf, um seine erst kürzlich verstorbene Geliebte wieder von den Toten auferstehen zu lassen. Die alte Hexe rät ihm jedoch davon ab und versucht ihn, mit Hilfe der Geschichte von Ernst Haeckel („Haeckels Tale“), davon zu überzeugen, dass Gott zu spielen auf keinen Fall das gewünschte Ergebnis bringen kann. Diese Erzählung mit offenkundiger Moral versetzt den Zuschauer noch einmal knapp 50 Jahre weiter zurück in die Vergangenheit. Haeckel ist ein bodenständiger, junger Medizinstudent, der mit Magie zwar nichts am Hut hat, aber mit Hilfe von Dr. Frankensteins Erkenntnissen gerne Tote wiederbeleben würde. Trotz all seiner Zweifel findet er einen Nekromanten, der tatsächlich erfolgsversprechende Rituale anzubieten hat, was vor allem im Falle der abartigen Neigungen, der etwas gestörten Elise Wolfram, durchaus interessante Auswüchse annimmt. Was die werte Miz Carnation mit der Geschichte über Haeckel bezweckt und ob sie den liebestrunkenen Ralston von seinem drängendsten Wunsch abbringen kann, enthüllt diese „Masters of Horror“-Folge.

Kritik

Eine Orgie mit Untoten. Was halten Sie davon?!

Zu Beginn des neuen Jahrtausends gebar B-Movie-Regisseur Mick Garris („Critters 2“, „Psycho 4“) die Idee einer mehrteiligen Horrorkurzfilmreihe mit dem klingenden Titel „Masters of Horror“, die man getrost als „Geschichten aus der Gruft“ Revival bezeichnen kann. Mit Hilfe befreundeter Genregrößen wie John Carpenter („The Thing“), Tobe Hooper („Texas Chainsaw Massacre“), Joe Dante („Gremlins“) und Dario Argento („Suspira“) setzte Garris diesen interessanten Grundgedanken sehr rasch in die Tat um, wobei es seine „Masters of Horror“ Serie im Zeitraum von 2005 bis 2007 immerhin auf zwei Staffeln mit insgesamt 26 Episoden à 60 Minuten brachte. Die Folge „Haeckels’s Tale - Orgie der Untoten“ (die sowohl im Klappentext als auch im deutschen Titel bereits die Pointe des Films verrät, weswegen sich auch der Autor dieser Zeilen keine Mühe gegeben hat, eben diese zu verschleiern) ist auf der ersten Staffel der Horror-Anthologie (in gekürzter Form) vertreten und im Oktober 2011, in Deutschland, erstmals ungeschnitten, als Black Edition BluRay von Splendid, erschienen. Die Regiearbeit durfte John McNaughton übernehmen, der wohl am ehesten für die Filme „Henry: Portrait of a Serial Killer“ und „Wild Things“ bekannt ist.

Ganz abgesehen davon, dass die Story von „Haeckel’s Tale“ nicht viel mehr hergibt, als man bereits dutzende Male in Genreproduktionen beobachten konnte, und folglich sogar für einen 60 Minuten Quickie zu öde geraten ist, überzeugen leider auch weder Inszenierung noch Darstellerleistungen. Die Umsetzung krankt an einer spürbaren Beliebigkeit, schleppt sich bis auf zwei bis drei Gewaltspitzen träge dahin und überrascht, vor allem in Hinblick auf eine, als Black Edition vermarktete, Filmversion, durch Brutalitäts- und Spannungsarmut. Das einzig zumindest ansatzweise Erschreckende respektive Provokante an dieser „Masters of Horror“ Folge ist die grundlegende - bereits im Titel vorweggenommene - Perversion des Geschlechtsverkehrs mit Toten. Das wiederum reicht in keinster Weise aus, um knapp eine Stunde Laufzeit vernünftig füllen zu können. Die Darsteller wiederum stechen hauptsächlich durch nichtssagendes Auftreten und liebloses Schauspiel hervor und präsentieren sich somit (wie die gesamte Folge) farb-, akzent- und begeisterungslos.

Wirklich gelungen an „Haeckel’s Tale“ sind lediglich die authentischen Kostüme und das umwerfend detailgetreue Setting, was in Kombination ein eindrucksvolles 19.Jahrhundert-Feeling aufkommen lässt. Miserable Lebensumstände, vorgestriges Gedankengut, Schmutz, Gestank und ein gewisses Maß an degenerierter Abgestumpftheit liegen nahezu greifbar in der Luft.

Fazit

Haeckel’s Tale“ ist mit Sicherheit eine der schwächsten Folgen der ersten „Masters of Horror“ Staffel, die ansonsten durch die Bank überdurchschnittliche Unterhaltung zu bieten hat. Vor allem der zwanghafte Versuch, durch den Bruch eines Tabus zu punkten, das bereits anno 1987 in Jörg ButtgereitsNekromantik“ abgehandelt wurde, zeugt von einer beinahe schmerzhaften Einfallslosigkeit. Gerade noch passable Darsteller und eine wirklich tolle Optik können die Folge auch nicht mehr wirklich retten.

Kritik: Christoph Uitz

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