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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Auf dem sogenannten Hamburger Hill hat sich der Vietcong eingegraben und ihn zu einer uneinnehmbaren Festung gemacht. Eine Gruppe junger Neulinge soll gemeinsam mit Sergeant Frantz und Veteran Worcester an der Erstürmung des Hügels teilnehmen. Letztlich kämpfen die Männer jedoch nur um das eigene Überleben.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Vietnamkrieg beschäftigte das US-amerikanische Kino besonders von den späten 70ern bis in die späten 80er, während er danach doch relativ selten filmisch aufgearbeitet wurde. Andere, jeweils zeitnähere und somit für das kollektive Bewusstsein aktuellere bzw. akut wichtigere kriegerische Konflikte haben ihn in der Folgezeit abgelöst. In dieser Phase - als die Schmach der Niederlage und der ungewohnt ehrliche Umgang mit den eigenen Fehlern noch überwog und noch nicht der nächste, große Feind gefunden war – entstanden neben den natürlich auch vorhandenen Action-Gülle-Heulern einige Meisterwerke des Genres wie Apocalypse Now, Platoon, Die durch die Hölle gehen oder Full Metal Jacket. Regisseur John Irvin (Der City Hai), einst selbst als Kriegsberichterstatter in Vietnam tätig, versuchte mit Hamburger Hill an den Erfolg dieser großen Vorbilder anzuknüpfen, auch wenn er allein von den vorhandenen Möglichkeiten selbstverständlich etwas kleinere Brötchen backen musste.

Was Irvin an Budget und Starpower fehlt, versucht er offenkundig mit möglichst drastischer Authentizität wieder auszugleichen. Obwohl im Jahr 1969 angesiedelt, also noch lange nicht am Ende der Gefechte, erscheint es niemals so, als würde noch irgendjemand der Beteiligten auch nur einen Gedanken an einen aus militärischer Sicht erfolgreichen Einsatz verschwenden. Bereits jetzt ist alles dominiert von desillusioniertem Zynismus, als einziges Ziel gilt es nicht im Dschungel zu verrecken und mit möglichst heiler Haut wieder nach Hause zu kommen. Die mit damals völlig unbekannten und auch in der Folgezeit – mit Ausnahme von Don Cheadle (Boogie Nights) - höchstens zu kurzfristigem Ruhm gekommenen Darstellern (u.a. Dylan McDermott, Die Qual der Wahl) besetzten Figuren haben wenig Heldenhaftes, wirken verbittert und können kaum echte Sympathien generieren, was in dem Bestreben um Glaubwürdigkeit gleichzeitig auch zu einem der Schwachpunkt des Film wird.

Wenn das große Abschlachten beginnt, bleiben dem Zuschauer die in Blut und Schlamm trotzdem zur fast gesichtslosen Masse verschmelzenden, angerissenen Einzelschicksale mehr oder weniger gleichgültig. Dramaturgisch gibt sich Hamburger Hill wohl auch bewusst etwas arg schlicht, will dafür lieber das Grauen auf dem Schlachtfeld und die Sinnlosigkeit von strickten, dem gesunden Menschenverstand wiedersprechenden Befehlsgehorsam in den Vordergrund rücken. Ersteres kann aufgrund einer schonungslosen, ausführlichen und wenig befürwortenden Darstellung abscheulicher Gewalt durchaus als gelungen betrachtet werden, auch wenn der Film dadurch dennoch Gefahr läuft, aus den falschen Gründen von einem weniger reflektierten Publikum bejubelt zu werden. Daran ist er zu einem nicht geringen Teil selbst schuld, da er besonders bei der Frage nach Moral, Sinn und Unsinn des Geschehens wahrscheinlich das Richtige will, es aber oftmals nicht vernünftig artikulieren kann. Teilweise sogar extrem unglücklich beinah so wirkt, als wolle er nach Rechtfertigungen dafür suchen, in der Schlacht um einen beliebigen Hügel immer wieder in den sicheren Tod zu rennen wäre die einzig richtige Option, auch weil einem sonst nicht viel bleibt.

Nun ja, durch seine letztlich unmissverständliche Nutzlosigkeit in Bezug auf das Massaker relativiert er diese Ausrutscher später wieder halbwegs, aber dieser Umstand beschreibt doch recht genau, woran es Hamburger Hill deutlich mangelt. Der Film ist sehr konzentriert auf die Darstellung von Grausamkeiten und findet dadurch sicherlich die angepeilte, abschreckende Wirkung, positioniert sich durch seine manchmal fragwürdige oder wenigstens inkonsequente, schwachbrüstige Ausformulierung einer somit nicht standhaften Meinungsbildung bezüglich seines Treibens aber noch zu angreifbar, als das man ihm das nicht zum Vorwurf machen dürfte.

Fazit

Hart, kompromisslos, alles andere als verharmlosend und mutig in seinen schmutzigen Bildern, schwammig in seiner Aussage, die aber im Zweifelsfall noch in die richtige Richtung tendiert. „Hamburger Hill“ ist die ungehobelte, zweitklassige Variante der amerikanischen Trauma-Bewältigung namens Vietnamfilm, die angesichts der übermächtigen Konkurrenz kaum einen echten Stich sieht, aber wenigstens nicht als gänzlich gescheitert betrachtet werden kann.

Kritik: Jacko Kunze

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