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Inhalt

Ein Jahr nach ihrem Abenteuer als Monstertruppe gehen die Wünschmanns wieder ihrem Leben als ganz normale Familie nach – Streitereien, Stress und alltäglicher Familienwahnsinn inklusive! Die überraschende Bekanntschaft mit Mila Starr markiert jedoch den Anfang eines neuen Abenteuers, das alle Probleme verblassen lässt. Als die kampferprobte Mini-Agentin unerwartet auf der Hochzeit von Baba Yaga und Renfield auftaucht und das Paar entführt, bleibt den Wünschmanns nur eine Option, um zu helfen: Sie müssen sich erneut in ihre monstermäßigen Alter Egos verwandeln.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

2017 brachte das deutsche Animationsstudio Ambient Entertainment (bekannt u.a. für Urmel aus dem Eis oder Konferenz der Tiere) mit Happy Family einen Film auf die Leinwand, in dem die Familie Wünschmann durch die Hexe Baba Jaga verflucht wurde und sich alle Familienmitglieder in Monster verwandelten. Vater Frank wurde zu Frankensteins Monster, Mutter Emma zur Vampirin, Tochter Fee zur Mumie und Sohn Max zu einem Werwolfjungen. Eigentlich sollte der Fluch nur Mutter Emma treffen, in die sich Graf Dracula verliebt hatte, als er erfuhr, dass diese mit ihrem Leben unglücklich war. Dummerweise hatte die gesamte Familie Probleme im Job und in der Schule und so traf sie alle der Fluch. Fortan mussten sie versuchen, den Fluch zu brechen und wuchsen dabei als Familie wieder zusammen. Der Film von Holger Tappe (Back to Gaya) war in Deutschland mit 600.000 Zuschauern kein Riesenerfolg, weltweit lief der Film hingegen etwas besser. Zwar floppte er auch im englischsprachigen Raum trotz Sprechern wie Emily Watson (Roter Drache), Nick Frost (The World's End) oder Jason Isaacs (Die Täuschung), aber in Mexiko konnte der Film immerhin 1,3 Millionen Zuschauer ins Kino locken und in Israel war es der erfolgreichste Independent-Animationsfilm der letzten 10 Jahre. Deshalb gab es rund vier Jahre später nun die Fortsetzung, die diesmal nicht auf dem Buch „Happy Family“ von David Safier (Berlin, Berlin - Der Film) beruht, der jedoch am Drehbuch zusammen mit Abraham Katz mitwirkte.

Happy Family 2 hatte im Vergleich zu den großen amerikanischen Studios ein recht bescheidenes Budget und das merkt man natürlich auch bei der Animation. Der vollständig in Deutschland entstandene Film zeigt in diesem Bereich einige Schwächen, die vor allem bei den Figuren auffallen. Bei schnellen Bewegungen wirkt der gesamte Bewegungsablauf teilweise etwas hölzern und auch die Haare passen sich nicht immer der Bewegung an. Selbst die Mimik bietet zu weilen keine große Abwechslung. Insgesamt stört das Ganze jedoch nicht, da man dafür mit fantastischen Naturbildern belohnt wird. Ob die Unterwasserwelt schottischer Seen, die Berggipfel des Himalaya oder ein Dschungel auf einer einsamen Insel, alles ist mit kräftigen Farben prächtig animiert und kann hier durchaus mit Pixar und Co. mithalten. Selbst ein Sonnenaufgang mutet wunderschön an. Die Mängel (wenn man sie denn so nennen möchte) im Zusammenhang mit den Figuren dürften wohl vor allem dem geringen Budget geschuldet sein, aber letztendlich hat man damit auch einen eigenen Stil geschaffen und wer sich noch an die Zeichentrickklassiker früherer Jahre erinnert, wird erkennen, dass dort ebenfalls oft die Bandbreite an Mimik recht begrenzt war.

Inhaltlich setzt die Fortsetzung an Teil 1 an. Familie Wünschmann ist wieder in ihrem Alltagstrott gefangen und jeder scheint mit der Situation nicht wirklich glücklich zu sein. Fee überlegt die Schule zu schmeißen, weil sie denkt, nichts zu können und Max ist wieder genauso tollpatschig wie früher und in seiner Klasse und online die große Lachnummer. Die Eltern sind diesmal nicht sonderlich präsent, selbst später als Monster nicht, was schade ist, da der Film viel Potenzial verschenkt, welches hier und da angedeutet wird. Insbesondere Szenen mit Vater Frank als Frankensteins Monster haben einigen Unterhaltungswert. Mit Mila Starr gibt es einen Bösewicht im Alter von Max. Obwohl sie diejenige ist, die Monster entführt, hält sie sich für die Gute. Die Wünschmanns machen sich nun zu einer Rettungsaktion auf und eine wilde, actionreiche und dank einiger Slapstick-Einlagen, witzige Reise beginnt, die mit tollen Popsongs von den 90ern bis heute unterlegt ist. Zugegeben, die Handlung ist jetzt mit der "Superschurke-hat-fiesen-Plan-und-Underdogsuperhelden-müssen-jetzt-die-Welt-retten-Story" nicht sonderlich originell. Und auch die Botschaft des Films, dass man nicht perfekt sein muss, um erfolgreich zu sein und geliebt zu werden, ist omnipräsent und wird einem ständig eingetrichtert, aber für das junge Zielpublikum ist es dennoch ein lehrreicher Film, denn gerade sie sind dem Druck der sozialen Medien und dem darin propagierten Perfektionismus stark ausgesetzt und da schadet es nicht, ihnen bereits früh klarzumachen, dass die reale Welt eigentlich anders aussieht. Hier setzt Happy Family 2 ein richtiges Zeichen.

Fazit

"Happy Family 2" bleibt zwar leider hinter dem ersten Teil zurück, weil die Handlung einfach zu eindimensional ist und nicht wie im Vorgängerfilm die ganze Familie im Vordergrund steht, setzt aber dennoch ein wichtiges Zeichen für Kinder und Jugendliche gegen den ständigen Drang zum Perfektionismus. Die klassische Superhelden-Superschurken-Geschichte ist meistens recht witzig und unterhaltsam und zeigt, wozu deutsche Animationskunst grundsätzlich fähig ist, selbst mit einem kleinen Budget. Deshalb können auch einige Schwächen in diesem Bereich verziehen werden, denn nobody is perfect.

Kritik: Andy Mieland

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