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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die junge Online-Stripperin Annabelle Hale (Kelly Paterniti) und fünf weitere Personen erwachen in einem düsteren Büroraum, ohne Erinnerung daran, wie sie dort gelandet sind. Aneinander gekettet werden Sie jedoch umgehend mit dem mutmaßlichen Axtmörder Thomas Reddmann (furchterregend gut: Nicholas Hope) konfrontiert, an dessen Verurteilung jeder Anwesende seinen Anteil hatte. Entweder als Zeuge, als Chefermittler, als Staatsanwalt, als Medium oder als erfolgloser Verteidiger. Nun fordert Redd von seinen frisch rekrutierten Angestellten, dass sie seine Unschuld beweisen. Jede Abweichung oder Verzögerung wird mit einem tiefen Schnitt auf der Stirn bestraft. Nach fünf Schnitten erwartet den erfolglosen Mitarbeiter ein grausiger Tod.

Kritik

Workingman’s Death

Eine schwarze Blu-ray, deren Cover eine Frau mit in den Kopf geritztem Filmtitel und klar erkennbarem Cleavage zeigt. In dicken Lettern wird mit den Special Effects von Tom Savini geworben, ohne auch nur die Namen der beteiligten Darsteller zu erwähnen. Das Back-Cover ist gefüllt mit billig wirkenden Abbildungen von verschiedensten, wenig einladenden Ekelszenen. Der erste Gedanke des Rezensenten beim Betrachten des neuesten filmischen Machwerks von Daniel Krige („West“), dem der Publisher Mad Division („Discopath“) eine deutschsprachige Veröffentlichung spendiert hat: Na großartig…schon wieder ein Folterporno, der unbarmherzig 90 Minuten Lebenszeit verschlingt.

Das hektisch geschnittene Intro mit Techno-Beats, unruhiger Kameraführung und 80erJahre Pseudotrash-Atmosphäre trägt dabei ebenso wenig zur Gemütsberuhigung bei, wie die etwas holprige Einführung der Charaktere. Der Ersteindruck wird umgehend bestätigt und der Film unter der Kategorie Just another lost Friday Night abgelegt. Gedanklich wird bereits ein Verriss vorbereitet. Doch weit gefehlt.

In dem Moment, in dem die entführten Personen auf ihren neuen Boss treffen und dieser die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit offenlegt, ändert „Redd Inc.“ (so der Originaltitel von „Headhunt“) sowohl seine billige Ton- als auch seine untertourige Gangart. Von da an dominieren perfide Psychospielchen, durchaus augenzwinkernde Kritik an der vorherrschenden „Work Hard – Play Hard“ Mentalität unserer Gesellschaft, überzeugendes Schauspiel und vor allem wirklich gute und extrem brutale Bluteffekte von Altmeister TomDawn of the DeadSavini den Fortgang des australischen Horrorfilms. Savini, der den Streifen auch mit einem amüsanten Cameo-Auftritt veredelt, zaubert einige ungemein realistische Goreszenen auf die Mattscheibe, die in ihrer Drastik nachhaltig zu verstören wissen. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle eine der unangenehmsten Fingernagelentfernungen aller Zeiten. Doch auch abseits stupider Gewaltfantasien überzeugt Daniel Kriges Low-Budget-Streifen mit einer flotten Inszenierung, etlichen tollen Dialogen, einer durchdachten Kameraführung und einem zwar vorhersehbaren, aber doch unterhaltsamen Endtwist.

Auch wenn die, „Headhunt“ zugrunde liegende Prämisse im ersten Moment stark an „Saw“ erinnern mag, geht Daniel Kriges fieser kleiner Slasher durchaus eigene Wege. Sowohl die gut gewählte Location, die sich bis auf wenige Ausnahmen nur auf einen kargen Büroraum beschränkt, als auch die von Zeit zu Zeit durchklingende Sozialkritik, heben „Headhunt“ angenehm vom 0815-Torture-Porn ab. Wenn Nicolas Hope den strengen, aber seiner Meinung nach durchwegs gerechten Boss mimt, der von seinen Mitarbeitern doch lediglich 100%ige Konzentration auf ihre Aufgaben fordert, kann man sich als berufstätiger Zuschauer, trotz des brutalen Subtextes, kaum ein anerkennendes Lächeln verkneifen.

Fazit

Was wie ein x-beliebiges „Saw“-Rip-Off beginnt, entwickelt sich mit fortschreitender Laufzeit zu einer eigenständigen Slasher-Überraschung. Dank eines toll besetzen Hauptdarstellers, einer flotten Inszenierung, einer minimal effektiven Location und einiger wirklich beachtlicher Blutszenen, eine klare Empfehlung für experimentierfreudige B-Movie-Horrorfans.

Kritik: Christoph Uitz

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