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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Lidija hat keinen leichten Job, doch sie erledigt ihn mit Durchsetzungskraft und Effizienz, 24/7. Als Frau für alles in einer dubiosen Immobilienfirma vertreibt sie Menschen aus ihren Wohnungen, betrügt und besticht Seite an Seite mit ihrem Chef. Auf einer neuen Großbaustelle überwacht sie eine Gruppe illegaler Bauarbeiter und sorgt für den guten Eindruck nach außen. Für die Fernsehkameras führt sie die Einhaltung europäischer Sicherheitsstandards mit einem resignativen Lächeln vor.

Kritik

Die Balance zwischen Arbeiterkomödie und Sozialdrama ist in Milos Pusics drittem Spielfilm ist so wackelig wie die Neubauten, die ein Trupp un- bis unterqualifizierter in einem Imperialismus-infizierten Serbien hochziehen. Die irreführende Synopsis und das ernste Postermotiv wecken Erwartungen auf ein grimmiges Drama über Korruption. Die wuchert zwar in der dubiosen Baufirma, um deren Belegschaft die Handlung herum holpert, ist dann aber die meiste Zeit doch nur ein Witz. Und nicht mal ein sonderlich guter.

 Das liegt vor allem daran, dass sich der Regisseur und seine Co-Drehbuchschreiber Ivan Knezevic und Dusan Spasojevic weder die Mechanismen von Bestechlichkeit und Lobbyismus untersuchen noch deren Auswirkungen auf die Beteiligten realistisch darstellen oder auch nur ernst nehmen. Stattdessen machen sie das Gleiche, wie der Vorarbeiter Professor (Boris Isaković, Vater - Otac) und seine trunksüchtige Truppe: Zeit vertrödeln. Es wird gelacht, gezankt, geschlafen, gespielt und dabei immer kräftig gesoffen. Für Sicherheitsmaßnahmen interessiert sich hier keiner. Im Gegenteil. 

Arbeitsunfälle werden inszeniert oder im Vollrausch provoziert, um Vorgesetzte wie die verständlicherweise genervte Repräsentantin Lidija (Jasna Đuričić, Quo vadis, Aida?) abzuzocken. Dass die Bauarbeiter ihrerseits die Bosse hintergehen wollen, relativiert ihre Opferrolle und bedient das Stereotyp von faulen, inkompetenten Proleten. Das aggressiv homophobe und chauvinistische Auftreten der Männer, die mehr Karikaturen als Individuen sind, lässt Mitgefühl mit ihrer verharmlosend dargestellten Lage gar nicht erst aufkommen. Den Rest Menschlichkeit, den die resignierte Lidija mitbringt, kann die Wackelkonstruktion nicht halten.

Fazit

Statt einer systemkritischen Satire serviert Milos Pusic zahnlosen Klamauk, der mehr Kapitalismus-Klischees als -kritik propagiert. Der John Lennon Song, auf den der Titel scheinbar anspielt, packt in einen Bruchteil der knapp anderthalbstündigen Laufzeit ein Vielfaches an systemkritischer Einsicht. Mit dem planlosen Plot hat er nur im entferntesten Sinne zu tun. Marode Macho-Witze und ordinäre Bigotterie bringen die stümperhafte Story zum Einsturz. Solide Einzeldarstellungen und eine surreale Schlusspointe ändern nichts daran: Pfusch bleibt Pfusch.

Kritik: Lida Bach

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