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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Fahrijes Ehemann wird seit dem Kosovo-Krieg vermisst, und neben ihrer Trauer hat die Familie auch finanziell zu kämpfen. Um sie zu versorgen, gründet Fahrije ein kleines landwirtschaftliches Unternehmen. Doch in dem traditionellen patriarchalischen Dorf, in dem sie lebt, werden ihr Ehrgeiz und ihre Bemühungen, sich und andere Frauen zu stärken, nicht gern gesehen. Fahrije muss nicht nur darum kämpfen, ihre Familie über Wasser zu halten, sondern auch gegen eine feindselige Gemeinschaft, die ihren Misserfolg herbeisehnt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ebenso knapp wie vielschichtig bündelt der schlichte Titel Blerta Bashollis preisgekrönten Langfilmdebüts perfekt die Kombination aus Kargheit und Komplexität, die das tatsachenbasierte Drama so viel eindringlicher macht als die üblichen „inspirierenden“ Verfilmungen realer Begebenheiten. Schauplatz jener wahren Geschichte einer kollektiven Emanzipation ist eine bittere Mahnung an die Menschenrechtsverletzungen während vergangener Kriege in Europa. Die Spuren des Krieges sind allgegenwärtig in dem kosovarischen Dorf, in dem die unbeirrbare Hauptfigur auf die Rückkehr ihres verschwundenen Mannes wartet.

Vom Verkauf des Honigs aus ein paar Bienenstöcken, die ihr Mann in glücklicheren Tagen aufgestellt hatte, kann Fahrije (Yllka Gashi) ihre zwei Kinder und den altersschwachen Schwiegervater Haxi (Çun Lajçi, Agnus Dei) nicht mehr versorgen. Das Interesse eines städtischen Supermarkts an hausgemachten Produkten erkennt die verschlossene Protagonistin als einmalige Chance für sich und die anderen Kriegswitwen des Ortes. Dessen eiserne patriarchalische Tradition widerspricht die kleine Ajvar-Produktion, die Fahrije mit Unterstützung der resoluten Naze (Kumrije Hoxha) aufbaut.

Haxis Weigerung, eine DNA-Probe zur Identifikation des vermissten Sohnes abzugeben, ist ein privater Ausdruck der reaktionären Renitenz einer Gesellschaft gefangen zwischen Verlust, Verdrängung und Verfall. Endlose Schikanen und tätliche Angriffe markieren den Hass der alten Männer, die lieber den Frauen und Jüngeren jede Chance auf eine Zukunft verbauen, als durch Fahrijes Unternehmergeist mit der eigenen Redundanz konfrontiert zu werden. Die gesichtslose Gewalt wirft ein Schlaglicht auf die misogynen Machtstrukturen innerhalb eines vermeintlich fortschrittlichen Europas.

Fazit

In kargen, präzisen Bildern, deren schmutzige Farbpalette die erstickende Atmosphäre von Trauer und Tod verstärkt, zeichnet Blerta Basholli ein markantes Porträt weiblicher Stärke, dessen radikaler Verzicht auf Sentiment und Schnörkel die emotionale Intensität verstärkt. Die spartanische Inszenierung und Yllka Gashis gefasste Darstellung verleiht dem Debütdrama eine dokumentarisch anmutende Authentizität. Deren polit- und gesellschaftskritische Untertöne sind von beklemmender Aktualität in einer Ära, in der Neo-Faschismus und als Zentrumspolitik getarnte traditionalistische Bigotterie eine gefährliche Union eingehen.

Kritik: Lida Bach

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