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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der alternde Schauspieler Mathieu begegnet in einem Luxushotel am Meer der Klavierlehrerin Alice. Einst waren beide ein Paar, doch sie trennten sich. Hat ihre Liebe nach all den Jahren noch eine Chance?

Kritik

In gewisser Weise wäre Stéphane Brizés (Ein Leben) leblose Liebesgeschichte der passende Abschlussfilm der diesjährigen Biennale. Der Wettbewerbsbeitrag des französischen Regisseurs, der sich als einer der Dauergäste am Lido etabliert, fühlt und sieht sich an wie eine winterliche Vision des Festivalorts, auch wenn die raue französische Küste unendlich weit weg von der sonnenüberfluteten Lagunenstadt scheint. Doch die Diskrepanz zwischen emotionaler und lokaler Nähe zu Orten, Menschen und Ereignissen ist adäquaterweise ein unterliegendes Thema der reduzierten Romanze.

Deren zentrale Motive von Abschied, Aufbruch und Alleinsein passen zur Stimmung im sich leerenden Kinosaal, wo die melancholische Meditation positive und negative Auswirkungen der verrinnenden Zeit auf die Liebe womöglich deshalb so wohlwollend aufgenommen wird, trotz ihrer eklatanten dramaturgischen und strukturellen Schwächen. Das Nichts auf der Leinwand, auf der im ersten Handlungsteil die nahezu menschenleeren Suiten und Säle eines Spa-Hotels an der Küste, im zweiten windgepeitschte Wellen und regennasse Strände gähnen, ist auch ein inhaltliches.

Der in einer Schaffenskrise in die luxuriöse Leere respektive den leeren Luxus des schlummernden Schauplatzes geflohene Filmschauspieler Mathieu (Guillaume Canet, Rock 'n Roll) begegnet zwischen Spa-Selfie-Sessions und Kämpfen mit der bewegungssensorisch gesteuerten Kaffeemaschine seiner Jugendliebe Alice (die wunderbare Alba Rohrwacher, La Chimera). Während er sich in den Jahren nach beider gescheiterter Beziehung verwirklicht hat, opferte sie ihre Ziele Ehe und Mutterschaft. Weder interessiert noch realisiert Brizé das Ausmaß dieses Verlusts, der in der stagnierenden Story nur Accessoire männlicher Marotten ist.  

Fazit

Die stilistische Form Stéphane Brizés larmoyanter Liebelei ist weit interessanter als dessen rudimentäre Handlung. Unter deren einschläfernden Episoden findet sich nur ausnahmsweise ein ergreifender Moment wie die Memoiren einer alten Dame, deren gesellschaftlich geschasste sapphische Gefühle indirekt die Banalität des zentralen heterosexuellen Konflikts enthüllen, oder Alba Rohrwachers unter die Haut gehende Darstellung. Die kargen Kulissen wirken wie enorme landschaftliche und architektonische Schaukästen, die nichts vorzuzeigen haben als den eklatanten Mangel an Inspiration, Charakterentwicklung und Plot.

Kritik: Lida Bach

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