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Inhalt

Deutsch-amerikanisches Fantasy-Weihnachtsabenteuer unter der Regie von Ron Howard. Jim Carrey spielt den Grinch, eine Kreatur, die abseits der Zivilisation haust und Weihnachten hasst. Als Weihnachtsmann verkleidet treibt er sein Unwesen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In einer Folge der Erfolgsserie The Big Bang Theory schauen sich die Freunde den Film Der Grinch an. Sheldon (Jim Parsons, Die Muppets) sagt an einer Stelle, dass ihm der Film nicht gefällt, da er sich mit der Figur des Grinchs (Jim Carrey, Der Ja-Sager) identifizieren kann, bis es jedoch zu dem Wendepunkt kommt und der Grinch sich aufmacht, um Weihnachten zu retten. In diesem Punkt muss man Sheldon einfach zustimmen, denn dieser Film beginnt sehr interessant, indem er den Grinch als nachvollziehbaren Antagonisten einführt: Die Gesellschaft in Whooville ist in mehrere Schichten unterteilt. Da wären zum einen die Eliten, die durch das Umfeld des Bürgermeisters verkörpert werden, die breite Mittelschicht, die aus der arbeitenden Gesellschaft besteht, und der Grinch, der die Unterschicht darstellt. Doch nicht nur das, er scheint ein ausgestoßener "Verlierer" zu sein. Er lebt nicht nur ärmlich, sondern auch unsportlich, ungesund, unhygienisch und achtet seinen Körper nicht. Im Folgenden zeigt uns der Film einfühlsam, wie es so weit kommen konnte, dass sich der Grinch von der Gesellschaft distanziert und einsam in einer Höhle lebt.

Nun müsste die Kritik bereits darin ansetzen, dass der Grinch klar als Antagonist gezeichnet wird. Seine subversive Haltung setzt schließlich richtig an: Er kritisiert die Hierarchie in Whooville und die verschobene Symbolik Weihnachtens. Es geht vorrangig lange nicht mehr um christliche Werte oder ein Fest der Liebe, sondern um den reinen Konsum. Seine Liebe soll man in Form von teuren Geschenken zeigen. An dieser Stelle muss die Kritik jedoch noch nicht einsetzen, weil die Bewohner von Whooville auf völlig entfremdete und überzeichnete Art und Weise skizziert werden. Es wird deutlich gezeigt, dass die Schuld für den Unmut des Grinches bei den Bewohnern des Dorfes liegt. Doch leider – wie das in Hollywood allzu oft der Fall ist – wählt Regisseur Ron Howard (Solo: A Star Wars Story) die falsche Ausfahrt. Er führt den Charakter Cindy Lou Who (Taylor Momsen, Gossip Girl)  ein und skizziert dieses Mädchen als die „Gute“, die den Grinch und die Bewohners in Whooville wieder zusammenbringen soll. Doch sollte man sie überhaupt zusammenführen?

Bei einer Zusammenführung müsste in der Regel ein Diskurs ansetzen, der auch eine Kritik an der Gemeinschaft zulässt. Stattdessen wird der Grinch wieder Teil der Gemeinschaft und diese bleibt so wie sie ist. Der Status Quo wird aufrecht erhalten. Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil nahezu jede erdenkliche Auflösung des Konflikts besser gewesen wäre und auch eine positive Botschaft mit sich bringen könnte: Besinnt euch wieder auf die Wurzeln des Weihnachtsfests! Doch die Bewohner in Whooville werden ihr Verhalten wohl nur oberflächlich überdenken, sie werden genau so weitermachen und die Vorstellung, dass der Grinch wohl mitmachen wird, ist eine enttäuschende. Sheldon hat es wunderbar beschrieben: Da ist ein Potential, das dann nicht mit der nötigen Konsequenz verfolgt wird.  

Fazit

„Der Grinch“ ist ein visuell überzeugender Weihnachtsfilm, der durch die Figur des Grinches ein subversives Potential in sich trägt, das er jedoch nicht umzusetzen weiß. Am Ende steht wieder der Kitsch, die Zufriedenheit und eine verhängte Aussicht auf Besserung

Kritik: Maximilian Knade

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