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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der 16 jährige Jonas (Brenton Thwaites) lebt in einer Bilderbuchgesellschaft, denn negative Gefühle wie Neid, Zorn, oder Schmerz, sind dem Teenager völlig fremd. Der Grund dafür ist eine kleine Injektion, die er und jeder andere Bewohner seiner Gemeinschaft tagtäglich unter dem Mantel der medizinischen Versorgung verabreicht bekommen. Doch jene Droge unterdrückt nicht nur jene negativen Emotionen, die zu Krieg, Verbrechen und Leid führen, sondern eben auch jene positiven Emotionen im Menschen.

Wie jedes 16 jährige Kind wird auch Jonas vom Rat der Ältesten einer Aufgabe zugewiesen, um so der Gemeinschaft von Nutzen zu sein, doch während seine Freunde Fiona (Odeya Rush) und Asher (Cameron Monaghan) relativ alltägliche Berufe erlernen, ist es an Ihm eine weitaus wichtigere und vor allem gefährlichere Aufgabe zu übernehmen. Er ist auserkoren der neue „Hüter der Erinnerung“ zu werden, der einzige Mensch, der das Wissen der Vorväter bewahrt und dem Rat der Ältesten so in Zeiten der Not zur Seite stehen kann.  Als Jonas seine Ausbildung beim amtierenden Hüter (Jeff Bridges) beginnt, muss er schnell lernen, dass die Welt weit mehr bietet, als den grauen Alltag, den er seit 16 Jahren jeden Tag aufs neue erlebt. Doch mit dem neu gewonnen Wissen erkennt Jonas schnell, dass sich hinter der Fassade jener perfekten Welt ein grausames und gefühlskaltes System verbirgt, welches nur von Ihm aufgehalten werden kann.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sei es nun in Romanen wie „Brave New World“ von Aldous Huxley und „1984“ von George Orwel, oder sei es in Filmen wie „Equilibrium“, „Gattaca“ und „Fahrenheit 451“, die Idee von einer scheinbaren Utopie, hinter deren glamourösen Fassade sich die düstere Fratze menschlicher Abgründe versteckt ist wahrlich ein alter Hut. Glücklicherweise lässt sich mit jener Idee jedoch nach wie vor Geld verdienen, schließlich gilt der Roman „The Giver“ von Lois Lowry als Weltbestseller. Lowry verzahnt die altbackene Thematik mit einer Spur Teenager Romanze und Jugend Rebellion und schon holt er allen Anschein nach Fans von „The Hunger Games“ und Co ab, denn anders ist sein Erfolg, zumindest ausgehend von dem Film, wahrlich nicht zu erklären.

Inhaltlich bietet „The Giver“ genau Null Neuerungen im Vergleich zu den früheren Werken, die im Grunde die gleiche Geschichte erzählen. Doch vielleicht ist dies etwas hart formuliert, denn genau so gut könnte man ja behaupten das 99% aller Action Filme immer wieder die Gleiche Geschichte erzählen und dennoch sehen wir sie uns immer wieder mit Freude an, werfen wir also einen Blick auf die Dinge, die „The Giver“ von der Masse abheben sollen.

Die größte Überraschung in den ersten 10 Minuten dürfte wohl das fehlen sämtlicher Farben sein, denn „The Giver“ beginnt seine Geschichte als klassischer Schwarz-Weiß Film. Das Set Design passt sich der monotonen Farbgebung an und versprüht diesen klinischen Apple Look, der gleichwohl futuristisch, als auch kalt und unmenschlich wirkt. Leider ist ein Begriff wie „Apple Look“ in unserer Zeit nicht umsonst ein geflügeltes Wort, denn jenes Design ist bei weitem kein Unikat mehr und so entspricht das Set Design zwar dem Thema des Filmes, hebt sich dabei aber leider in keinster Weise von anderen Filmen der letzten Jahre ab. Doch zurück zu der Farbgebung. Selbst ein Laie wird auf Anhieb die überdeutliche Metaphorik dahinter erkenne, denn ohne Farben sieht eben jeder Bewohner, jedes Haus und jedes Fleckchen Erde nahezu identisch aus , eine perfekte gleichgeschaltete Gesellschaft eben. Wäre dies nun ein visueller Effekt, der dazu benutzt wird eben jenen Punkt zu unterstreichen, dann könnte man dem Film dies nun wahrlich nicht vorwerfen, denn obwohl es ein dezent plumpes Stilmittel ist, so funktioniert es am Ende des Tages nach wie vor. Leider ist der Film darauf erpicht noch einen Schritt weiter zu gehen und so versucht uns Autor Lowry tatsächlich weiß zu machen, dass sämtliche Figuren in der Welt ihre Umgebung auch nur in Schwarz-Weiß wahrnehmen. Die Logiklöcher die sich an dieser Stelle auftun sind zu groß um sie hier in Gänze zu besprechen, daher darf sich Jeder gerne seine eigenen Gedanken zu diesem Punkt machen.

Zur Ehrenrettung des Filmes muss man jedoch erwähnen, dass sie zumindest die Wiedereinführung von Farbe in die Welt optisch sehr schön gelöst haben und man als Zuschauer nicht um herkommt das ein oder andere Mal der Schönheit unserer bunten Welt Respekt zu zollen.

Auf Seiten des Ensembles kann der Film schließlich auf voller Linie punkten, denn die Beiden Hollywood Legenden Jeff Bridges und Meryl Streep geben eine gewohnt großartige Performance. Vor allem Bridges kann brillieren, da sein Charakter neben Jonas der Einzige Mensch in der Gemeinschaft ist, der wahre Emotionen spürt und jene auch offen zur Schau trägt. Hauptdarsteller Brenton Thwaites, der bereits in Hits wie „Maleficent“ zu sehen war, gibt ebenfalls eine solide Show, doch leider ist seine Figur nicht vielschichtig genug, um das Talent des jungen Schauspielers in Gänze zu erfassen. Enttäuschend fällt hingegen das Cameo von Popsternchen Taylor Swift aus, da die junge Dame nicht einmal 4 Minuten lang zu sehen ist, was Angesicht der Film Promo doch etwas dürftig ausfällt.

Dürftig ist dabei auch ein schönes Stichwort, denn im Grunde beschreibt dies den Film am Besten. Er bietet für Genre Fans nichts Neues, ähnelt optisch jedem Sci Fi Film der letzten 3 Jahre und bietet inhaltlich mehr Logiklöcher als ein Schweizer Käse. Selbst Bridges und Streep können das Ganze mit ihrem Talent nicht mehr herum reißen.

Fazit

„The Giver“ bedient sich der Fanbase von „The Hunger Games“ und ähnlichen Werken, um ein halbgares Sciencefiction Drama auf die Leinwand zu bringen. Wer in seinem Leben noch nie etwas von der im Film behandelten Thematik gehört hat, der darf ruhig einen Blick riskieren, auch wenn er mit der Lektüre jener Klassiker wie „Brave New World“ und Co sicherlich besser bedient wäre. Solltet ihr euch hingegen bereits bei der Inhaltsangabe mit den Worten „das ist doch alles alter Käse“ wütend an den Kopf gefasst haben, dann solltet ihr auch jenen alten Käse auf der Leinwand erwarten, denn inhaltlich bietet der Film wahrlich nichts Neues.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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