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Quelle: themoviedb.org

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Hauptfigur ist der 35-jährige Comiczeichner Hideo Suzuki (Yo Oizumi). Mit seinem schlecht bezahlten Job und einer zum Scheitern verurteilten Beziehung gilt der junge Mann unter Kollegen als Verlierer. Dabei kann man die Schriftzeichen zu seinem Vornamen ironischerweise mit „Held“ übersetzen! Dabei ist er alles andere als das.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Zombiefilm scheint spätestens seit Beginn der amc Serie The Walking Dead in einer Krise zu stecken. Während Fans der Serie keine zusätzlichen Filme zum Thema benötigen, scheint sich bei Anderen eine gewisse Zombie-Fatigue eingestellt zu haben. Als Subgenre des Horrorfilms, leidet der Zombiefilm auch darunter, dass man gefühlt schon alle möglichen Interpretationen und Versionen gesehen hat und echte Innovationen oder originelle Ideen meist ausbleiben. Das führte unweigerlich dazu, dass große Studios in den letzten Jahren kaum mehr Zombiefilme produzierten. Weit ab vom westlichen Filmmarkt jedoch, landete ein Zombiefilm überraschend auf Platz 1 der Kinocharts. Train to Busan gelang ein Überraschungserfolg, mit dem niemand hätte rechnen können. Im Zuge des Fantasy Filmfests landete der Film auch in unseren Kinos und sorgte auch hier mit seiner so simplen wie originellen Idee für Begeisterung. Was jedoch nur Wenige wissen: In Japan gab es bereits ein Jahr zuvor einen Zombiefilm, der dem Genre mit neuen und lange benötigten Impulsen wieder Leben einhauchte.

Die Manga-Verfilmung I am a Hero folgt dabei einer denkbar einfachen Prämisse. Der erfolglose Mangaka Assistent Hideo Suzuki (wunderbar liebenswert gespielt von Yo Ozimui) wird ob seines wiederholten Versagens beim Job von seiner Freundin aus der gemeinsamen Wohnung geschmissen. Als er sie am nächsten Tag wieder aufsucht, um sich mit ihr zu versöhnen, hat sie sich, zu Hideos Überraschung, ein klein wenig verändert. Wie von Tollwut befallen, greift sie Hideo an. Dieser kann sich gerade so retten und irrt nun verwundert durch die Straßen, nur um festzustellen, dass seine Freundin nicht die einzige ist, die sich verändert hat. Zusammen mit einem Schulmädchen und einem Geschäftsmann verkriecht sich Hideo in einem nahestehenden Taxi um möglichst schnell zu verschwinden. Von seinen neuen Begleitern erfährt er, dass die Zombies ab einer gewissen Höhe nicht mehr überleben können und macht sich mit der gemischten Truppe zum bekanntesten Vulkan Japans auf: dem Mount Fuji.

Auch wenn Train to Busan und I am a Hero sich beide Zombiefilm schimpfen dürfen, könnten sie verschiedener kaum sein. Während Train to Busan mit seiner dynamischen Inszenierung und seinem schnellen Pacing einer Achterbahnfahrt gleichkommt, bietet I am a Hero eher eine schöne (nicht aber wenig blutrünstigere) Themenfahrt. Was ihn dabei nicht nur von Train to Busan, sondern von den meisten anderen Zombiefilmen der letzten Jahre abhebt, ist die Liebe zu seinen Charakteren. Eine knappe halbe Stunde gibt man uns Zeit, den Protagonisten Hideo kennenzulernen, bevor er mit der Zombie-Apokalypse konfrontiert wird. Eine notwendige halbe Stunde, die dafür sorgt, dass wir am Schicksal des Protagonisten, aber auch aller Charaktere die ihm im Verlauf des Films ans Herz wachsen, interessiert sind. Viele Zombiefilme verpassen es, neben all den umherfliegenden Körperteilen, unser Interesse für die Charaktere zu wecken. Doch genau auf diese legt I am a Hero besonderen Wert. Das soll aber nicht heißen, dass der Film nicht auch genug Zombie-Action bietet.

Regisseur Shinsuke Sato, der bereits zuvor mit der Realverfilmung von Gantz Erfahrung sammeln konnte, versteht sich darin, die Charakter-Momente gekonnt mit der Zombie-Action zu mischen und damit einen emotionalen, aber nie langweiligen Film zu schaffen. Der bereits durch den Trailer suggerierte humoristische Ton ist auch im fertigen Film spürbar, wird aber an den richtigen Stellen durch ernste und emotionale Szenen unterbrochen. Das spiegelt sich ebenfalls im Look der Zombies wieder. Sorgen einige - wie z.B. Hideos Freundin - für Lacher, lassen andere einem das Blut in den Adern gefrieren.  Respekt muss dem Regisseur neben der richtigen Balance des Tons auch dafür gezollt werden, dass er eines der mittlerweile klischeebeladensten Settings, dass ein Zombiefilm nur haben kann, mit vollkommen neuen und originellen Ideen konfrontiert.

Fans des Mangas dürften sich über eine gelungene Adaption freuen. Änderungen im Vergleich zum Manga erscheinen stets sinnvoll. Nichts essenzielles geht verloren und nichts unnötiges wird hinzugefügt. Für die Handlung unwichtige Charaktere werden z.T. Gestrichen und durch andere ergänzt. Keine der Entscheidungen erscheint zufällig oder gar respektlos gegenüber der Vorlage. Auch der sozialkritische Unterton bleibt erhalten. Eine bessere Herangehensweise um die erste Hälfte des bis dato 22 Bände umfassenden Mangas in Filmform zu komprimieren, scheint schlicht nicht möglich. Damit beweist I am Hero einmal mehr, dass gelungene Manga und Anime Realverfilmungen keine Sache der Unmöglichkeit sind.

Fazit

Mit seiner gelungenen und respektvollen Manga-Adaption setzt Shinsuke Sato neue Impulse im Zombiegenre. "I am a Hero" ist originell, spaßig, emotional und - wie es sich für einen Zombiefilm gehört - auch verdammt blutig.

Kritik: Tobias Bangemann

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