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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein Teenager-Mädchen, genannt „Tochter“ (Clara Rugaard), lebt in einem unterirdischen Hochsicherheitsbunker und wird von einem humanoiden Roboter namens „Mutter“ (Stimme von Rose Byrne) aufgezogen. Der Androide wurde entwickelt, um die Erde nach der Auslöschung der Menschheit neu zu besiedeln. Die besondere Beziehung zwischen den beiden wird bedroht, als unerwartet eine blutüberströmte fremde Frau (Hilary Swank) vor der Luftschleuse des Bunkers auftaucht und völlig aufgelöst um Hilfe schreit. Die bloße Existenz dieser Fremden stellt „Tochters“ komplette Welt auf den Kopf, und nach und nach beginnt sie, ihr einziges Elternteil als potenzielle Gefahr zu betrachten. In einem atemberaubenden Finale muss sich „Tochter“ der „Mutter“ von Angesicht zu Angesicht stellen, um die Wahrheit über ihre Welt und ihre wahre Mission herauszufinden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seine Premiere feierte I Am Mother im Januar 2019 auf dem Sundance Film Festival, bereits kurze Zeit später sicherte sich Netflix die Rechte daran und veröffentlichte den Sci-Fi-Thriller im Juni auf seinem Streaming-Dienst. In einigen Ländern, darunter auch Deutschland, wird man als Kunde jedoch (zunächst) nicht darauf zugreifen können, da für diese Märkte ein Kinostart vorgesehen ist. Was auch immer man von diesem Vorgehen halten mag, das Regiedebüt von Grant Sputore kann seine optischen Schauwerte so zumindest auch Mal auf der großen Leinwand ausspielen, was nicht ganz verkehrt ist. 

Der Film beginnt einen Tag nach Auslöschung der Menschheit in einem hochtechnologischen Bunker. Lediglich ein Androide ist hier beheimatet und bewacht rund 63.000 Embryonen. Seine Aufgabe: Eine neue Generation an Menschen zu erschaffen, den Anfang macht ein Mädchen, das fortan "Tochter" genannt wird. Im Zeitraffer sehen wir das Mädchen zum Teenager heranwachsen und eine enge Bindung zur Maschine aufbauen, ihre "Mutter". Mutter kümmert sich fürsorglich um die Kleine, achtet darauf, dass es ihr gut geht, fördert ihre künstlerische Ader, unterrichtet sie und beschützt sie vor der gefährlichen, verstrahlten Außenwelt. 

Über weite Strecken ist das zunächst die einzige Beziehung, die in I Am Mother thematisiert wird. Bereits hier wirft der Film interessante Fragen auf, beispielsweise inwieweit eine Maschine (bei der Erziehung) den Menschen ersetzen kann und ob sich eine Maschine so weit entwickeln kann, dass sie "fühlen" kann? Anleihen bei Ridley Scott (Alien, Blade Runner) und James Cameron (Terminator) werden erkennbar, besonders Alex Garlands Ex Machina wandelte schon auf ähnlichen Pfaden. Dessen Komplexität erreicht I Am Mother zwar nicht, dazu geht man bei all den angesprochenen Themen zu wenig in die Tiefe, man wählt aber zumindest den richtigen Ansatz, um ebenfalls zum Nachdenken anzuregen.

Mit dem Hinzukommen eines weiteren Charakters gerät die Harmonie schnell außer Kontrolle. Eine verletzte Frau (Hilary Swank) verschafft sich Zugang in den Bunker und stellt alles infrage, woran Tochter bisher geglaubt hatte. Gibt es draußen doch noch Menschen? Ist die Welt gar nicht verstrahlt? Hat Mutter sie belogen? Und sind Androiden gar gefährlich, wie die Frau panisch behauptet? Von nun an bewegt sich I Am Mother rasch in Richtung Thriller, der heimische Bunker löst eine klaustrophobische Stimmung aus, nichts ist mehr sicher, alles ist möglich. Vertraut man dem einzigen Menschen, dem man je begegnet ist? Oder der Maschine, die von Geburt an auf einen aufgepasst hat? Ein innerer Konflikt entbrennt, der nicht leicht zu bewältigen ist. Hier legt der Film nun auch gekonnt an Spannung zu und spielt geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers, um ihn das ein oder andere Mal in die Irre zu führen. 

Viel Schauspielerfahrung besitzt Clara Rugaard (Teen Spirit) zwar noch nicht, doch schafft sie es mühelos in ihrer Rolle in I Am Mother zu glänzen. Wenn einem das an der Seite einer ebenfalls gut agierenden Hilary Swank (Million Dollar Baby) gelingt, hat man gewiss alles richtig gemacht. Doch auch der Androide des Films verdient eine positive Erwähnung, durch Rose Byrne (Brautalarm) wird dieser nämlich stark vertont und erlangt dadurch eine fast schon menschliche Ader, was die Beantwortung einiger der aufgeworfenen Fragen rund um künstliche Intelligenz umso schwerer macht. 

Hat man sich während des Films noch reichlich Zeit gelassen mit der Erzählung, fühlt sich das Ende ein klein wenig gehetzt an. Dennoch zeigt sich auch dieses insgesamt stimmig, da man hier mit einigen Überraschungen aufwarten kann, die der vorangegangenen Handlung die noch fehlenden Antworten liefern und ihr einen runden Abschluss verpassen. Dass der Film darüber hinaus auch visuell prächtig ausschaut (unter anderem durch Mitwirken von WETA, dem Studio hinter Der Herr der Ringe) und sich vor großen Produktionen nicht zu verstecken braucht, trotz des angeblich eher bescheidenen Budgets, spricht für die Qualitäten des Regisseurs, der sich mit seinem Erstlingswerk gewiss einige Türen für die Zukunft geöffnet hat. 

Fazit

"I Am Mother" zeigt sich nicht nur visuell von einer starken Seite, sondern kann auch mit gut agierenden Darstellern und einer fesselnden Handlung punkten. Eine komplexere Auseinandersetzung mit den angeschnittenen Themen wäre gewiss noch möglich und interessant gewesen, nichtsdestotrotz haben wir es hier mit einem gelungenen Sci-Fi-Thriller zu tun. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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