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Inhalt

Daniel Blake ist ein geradliniger und anständiger, zeitlebens Steuern zahlender Durchschnittsengländer - bis seine Gesundheit ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Jetzt, im gesetzteren Alter, will ihm die willkürliche Staatsbürokratie den Bezug von Sozialhilfe verweigern. Schnell gerät er in einen Teufelskreis von Zuständigkeiten, Bestimmungen und Antragsformularen. Daniel Blake rechnet nicht damit, dass die geradezu kafkaeske Situation ihn fast in die Knie zwingen wird. Seine Wege kreuzen sich mit Katie und ihren beiden Kindern Daisy und Dylan. Sie raufen sich zu einer erfolgreichen Schicksalsgemeinschaft zusammen und erfahren neben den ständigen Seitenhieben der Behörden auch viel Solidarität - von ehemaligen Kollegen, sogar von Daniels schrägem Nachbar. Doch die bürokratischen Klippen des sogenannten Sozialstaates sind tückisch. Da wird Ohnmacht zur Wut - und so leicht geben Daniel und Katie ihre Träume und Hoffnungen nicht auf...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zum zweiten Mal wurde Ken Loach (Kes) nun mit der goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet. Er gehört damit zu einem exklusiven Kreis aus weniger als zehn Leuten und bildet damit gewissermaßen die Speerspitze der Cannes-Lieblinge. Nachdem der britische Filmemacher 2006 für The Wind That Shakes the Barley prämiert wurde, war sein neuester Film Ich, Daniel Blake vor einigen Monaten der überraschende Gewinner an der Côte d’Azur. Das gewohnt harsche und realistische Sozialdrama erzählt von Daniel Blake, einem verwitwetem Schreiner, der nach einem Herzinfarkt ohne Arbeit dasteht und bei den öffentlichen Behörden und Ämtern gegen Wände zu laufen scheint. Ein tagespolitisches Thema, das aus filmischer Sicht unweigerlich die Frage aufwirft, wie verdient die Auszeichnung wirklich ist.

Was passiert, wenn man arbeiten will, aber nicht mehr kann? Wenn man kein Geld verdient, aber von den Behörden zurückgewiesen wird? Wie viel ist ein Menschenleben dem Staat wert? Diese, und noch einige weitere Fragen verhandelt Ken Loach in seinem neuesten Film. Ich, Daniel Blake ist in vielerlei Hinsicht spürbar alltäglich, obgleich hin und wieder Situationen überspitzt dargestellt werden, wirken die auftretenden Figuren dennoch wie aus dem Leben gegriffen. Der Film handelt einige typische Stationen des sozialen Abstiegs erwartungsgetreu ab und ist immer dann am stärksten, wenn er seine Figuren einfach nur Menschen sein lässt. Menschen, die überfordert sind mit ihrem Leben. Menschen, die möglicherweise Fehler gemacht, aber es nicht verdient haben ihr Leben lang dafür zu büßen.

Ken Loach macht es sich zu leicht. Vielleicht ist das die zentrale Erkenntnis des Films. Vieles an Ich, Daniel Blake wirkt überholt, so beispielsweise das schwarze Überblenden zwischen den einzelnen Szenen. In gewisser Weiße passt die Regie dadurch sehr zum Protagonisten Daniel, der fast schon klischeehaft den gutherzigen und technologiefremden Mitfünfziger gibt, der sich heroisch gegen die Behörden auflehnt, ganz einfach um nicht zu verhungern. Man muss ihn einfach mögen, diesen ehrlichen und aufrichtigen Daniel – und genau an dieser Stelle wird die Hauptproblematik des Films spürbar. Vieles ist banal und alltäglich, was für sich genommen kein Problem wäre. Doch das Drehbuch ist schlichtweg zu simpel, versucht alle Zuschauer am kleinsten gemeinsamen Nenner abzuholen und alleinig durch das tragische Schicksal einiger sozialer Verlierer zu bewegen. Das funktioniert, doch erkauft sich Loach diese Emotionen für einen hohen Preis.

Fazit

Ken Loach ist zurück und erzählt einmal mehr unaufgeregt, ruhig und realitätsnah von den scheinbar banalen Dramen im alltäglichen Leben. Wie schon der letztjährige Cannes-Gewinner „Dheepan“, kann sich „Ich, Daniel Blake“ nicht dem Eindruck verwehren den Hauptpreis bis zu einem gewissen Grad schon allein aufgrund seiner Thematik gewonnen zu haben. Voreilig abstrafen sollte man das harsche Sozialdrama jedoch nicht, denn inmitten der erwartungskonformen Handlung scheint immer wieder Platz für emotionale Höhepunkte zu sein.

Kritik: Dominic Hochholzer

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