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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es hätte die ganz große Chance werden können, doch statt eines professionellen Foto-Shootings wird Kellnerin Katie vom Fotografen und dessen Team zum Lustobjekt degradiert. Sie beschließt das Shooting zu verlassen, doch die Männer kennen kein Erbarmen und überfallen Katie wenig später in ihrer Wohnung und vergewaltigen sie. Um zu verhindern, dass Katie zur Polizei geht verschleppen sie Katie sogar nach Bulgarien. Auch dort wird sie brutal missbraucht, doch sie kann fliehen und beginnt damit sich grausam zu rächen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man weiß ja eigentlich von vornherein, worauf man sich mit einem Film wie „I Spit on Your Grave 2 - Ich spuck auf dein Grab 2“ einlässt. Man ist letztlich auch selbst der alleinige Schuldtragene daran, wenn man es denn tut. Aber ein Werk von derartiger Konzeption ist in der heutigen Zeit – gerade in dieser Struktur – einfach nicht mehr tragbar. Was man zu Anfang noch positiv postulieren darf, ist, dass Steven R. Monroe kein Vollversager auf dem Regiestuhl ist und durchaus über ein gewisses Händchen darüber verfügt, eine trostlos-graue Stimmung in den „Spit“-Doppelschrott zu implizieren, aber...nein. Der ganze Schwachsinn mit seiner stupiden (Geschlechter-)Kategorisierung und der daraus resultierenden erzreaktionären Vergeltung geht einfach nicht mehr. Dabei werden auch die abgehalfterten Regeln des Rape 'n Revenge in „I Spit on Your Grave 2“ natürlich mustergültig bedient und abgearbeitet: Eine junge Frau aus der Großstadt (In diesem Fall San Francisco) wird von Misogynen aus Prinzip vergewaltigt, misshandelt, diffamiert und bis in die seelischen Untiefen entwürdigt. That's it. 

Versetzen wir uns noch einmal zurück in die 1970er Jahre, in dem nicht nur die Mondo-Kannibalen Hochkonjunktur feierten, auch das „Rape 'n Revenge“-Subgenre wurde geboren respektive ausgebreitet und im großen Stil konsumiert – Auch wenn es vordergründig weniger gerne zugegeben wurde, schließlich wollte man die Stigmatisierung, ein „Perversling“ zu sein, doch recht gerne umwandern, war diese Art von Film en vogue. Warum, ist klar, denn es verhält sich nicht nur wie bei der handelsüblichen Pornographie, bei der sich der Rezipient als Voyeur allererste Güte zeigt und seine niederen Triebe zu befriedigen versucht. Im Rape 'n Revenge wird auch ausgetestet, wie standhaft der eigene Magen ist und in welchen Sphären denn nun eigentlich die individuellen Grenzen platziert sind. Wagt man sich aber einmal auf das informale Plateau und lässt sich nicht weiter von den visuellen Reizen mesmersieren, dann kommt der moralische Supergau zum Vorschein.

Und in diesem Fall hat – gerade im Kontext des gerne widerwärtigen Subgenres – Meir Zarchi mit seinem Ursprung „Ich spuck' auf dein Grab“ den einzig richtigen Weg eingeschlagen, in dem er den Zuschauer natürlich fortwährend mit sadistisch-ekelhaften Foltermethoden kofrontiert, diese aber nicht propagiert, sondern seiner Hauptfigur Jennifer am Ende noch die Genugtuung entsagt, anders als noch im grottenschlechten Remake von 2010. Auch im „Nachfolger“ „I Spit on Your Grave 2“, welches nicht im Ansatz den Sequelstatus inne trägt, sondern die altbekannte Geschichte einfach nur in ein urbanes Umfeld verlegt, um dadurch konservative Klischees zu unterstreichen und dem despektierlichen Ruf südosteuropäischer Republiken zu frönen, wird nicht über den nach Gewalt lechzenden Tellerrand geblickt. Vom reziproken Kontrast der idyllischen Natur wurde sich hier also endgültig distanziert, dafür lässt sich die Entscheidung, die Handlung nach Südosteuropa zu verlegen, auch als symptomatisch betrachten – Aus qualitativem Blickwinkel.

Was soll man über „I Spit on Your Grave 2“ schon sagen? Er macht all das falsch, was auch schon „I Spit on Your Grave“ gut 3 Jahre zuvor falsch gemacht hat. Die Gewaltspitzen werden in abstoßendem, aber nie erschütterndem Sadismus ausgereizt, dafür ist das Gezeigte schon wieder zu abgestanden, zu normiert, und der Zuschauer in seiner Sensibilisierung folgerichtig längst zu abgestumpft. Und wenn sich der ein oder andere Gorehound dann auf etwas Kreativität im Rachefeldzug der jungen Dame freuen sollte, wird dieser ebenfalls enttäuscht: „I Spit on Your Grave 2“ wirkt so ermüdend in seiner heruntergekurbelten Machart, dass es beinahe schon befremdlich erscheint, sich in einem solch grauenhaften Schreckenszenario, wie es hier ja per se fokussiert wird, zu langweilen. Aber auch das kann nur als Unterstützung der fehlenden Kompetenz in allen Bereichen gewertet werden, denn „gelungen“ dürfte eigentlich keine Gruppierung diesen Schund bezeichnen – Zum Glück.

Fazit

Verabscheuungswürdiger Beitrag zum Rape n Revenge-Topos, der zwar handwerklich in Ordnung geht, inhaltlich aber noch stärker darum bemüht, die emanzipatorische Komponente des starken Originals mit Füßen zu treten. Hier darf man sich nur noch an sexualisierter Gewalt ergötzen – wem das reicht, okay. Jeder, der einen gewissen moralischen Kompass in der Inszenierung erkennen möchte, steht hier auf verlorenem Posten.

Kritik: Pascal Reis

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