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Quelle: themoviedb.org
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Trailer
  • 82 Min Drama
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Sommer in Brooklyn: Die einsame Lila verknallt sich in einen älteren Jungen. Sie gibt sich ihm in ihrer Unerfahrenheit jedoch so sehr hin, dass sie sich in einer gefährlich verletzlichen Position wiederfindet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In Eliza Hittmans (Beach Rats) Spielfilmdebüt It Felt Like Love nehmen Körper das Zentrum des Films ein. Schon in den ersten Szenen, die weitestgehend ohne Worte oder Dialoge auskommen, folgt die Kamera bevorzugt den Bewegungen der jungen Figuren, verharrt in Gesichtern, in denen sich Erwartungen und Unsicherheit abzeichnen, und verweilt auf Körperpartien, die sich erschöpft dem lethargischen Stillstand ergeben. Dabei erzählt die New Yorker Regisseurin eine recht simple Coming-of-Age-Geschichte, die sie irgendwo in Brooklyn ansiedelt, ohne jemals zu konkret bei den Schauplätzen und Orten zu werden. Hittman entzieht sich in ihrem Werk dem Spezifischen und formt stattdessen ein allgemeingültiges Lebensgefühl über das Heranwachsen, Bedürfnisse und Verlockungen sowie ständige Orientierungslosigkeit. Im Mittelpunkt der Geschichte befindet sich Lila, eine schüchterne, zerbrechlich wirkende Teenagerin, die ganz offensichtlich fast schon verzweifelt darum bemüht ist, ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. 

Wie hilflos die 14-Jährige hierfür gar in andere Lebensrealitäten flüchtet, verdeutlicht beispielsweise eine Szene, in der sich Lila mit dem Nachbarsjungen Nate unterhält. Zuvor hat sie von ihrer besten Freundin Chiara erzählt bekommen, wie diese mit einem Jungen intim geworden ist und es zu Oralsex kam. Im Gespräch mit Nate wiederholt Lila die Worte ihrer Freundin nicht nur auf identische Weise und gibt sie als ihre eigenen Erlebnisse aus, sondern scheint zusätzliche dieselbe Form der Betonung zu wählen wie Chiara. Indem sie sich der Persönlichkeit ihrer Protagonistin eher zaghaft annähert und stumme Gefühle, unterdrücktes Begehren und unerfüllte Sehnsüchte vage umkreist, findet Hittman vor allem über die Ästhetik ihres Films zu einem visuell fühlbaren Ausdruck der Identitätssuche, von der Lila angetrieben und gleichzeitig geplagt wird.

It Felt Like Love, dessen Titel bereits als vorsichtige Rechtfertigung für ein eventuelles Fehlverhalten gedeutet werden kann, verschreibt sich der Teenagerin über Kameraeinstellungen, die den Bereich um Lila herum regelmäßig in Unschärfe verschwimmen lassen. Von der Protagonistin selbst sind oftmals nur einzelne Teile ihres Körpers zu sehen, um ganz bewusst den Eindruck eines vollständigen, intakten Menschen zu kaschieren. Am liebsten scheint Hittman mit der Kamera nur in das Gesicht von Hauptdarstellerin Gina Piersanti (Here Alone) blicken zu wollen, die mit ihren eigenen Augen wiederum ständig nach irgendetwas zu suchen scheint oder gerade noch einen bestimmten Moment erhaschen will. Von ihren Augen wird sie dabei wieder und wieder zu Sammy geführt, ein College-Student, der einige Jahre älter ist als Lila und angeblich mit jedem Mädchen schlafen würde. 

Die neugierigen Avancen der Teenagerin scheinen an dem ausweichenden Jungen jedoch abzuprallen, wodurch Lila immer stärker zu verschwinden droht. Innerhalb der erzählerischen Konventionen des Coming-of-Age-Films, die sie kaum durchdringt, schildert die Regisseurin vielmehr jenes belastende Gefühl der Jugendlichkeit, durch das sich viele Betroffene fühlen, als seien sie für ihr Umfeld unsichtbar. Hittman visualisiert diesen Zustand teilweise mit überaus poetischen Einfällen, wenn Lila in einer Szene des Films beispielsweise förmlich mit den hochgewachsenen Grashalmen einer Wiese verschmilzt, während sie ihre beste Freundin bei Liebeleien mit deren Freund beobachtet. Selbst die Umgebung der Hauptfigur rückt die Regisseurin manchmal in einen völlig neuen Kontext. Nachdem es Lila endlich gelingt, dass sie von Sammy zu sich in seine Wohnung eingeladen wird, findet sie sich zwischen ihrem Schwarm und dessen Kumpel auf dem Sofa wieder, wo die beiden in Anwesenheit der Teenagerin Gras rauchen und einen Porno anmachen. 

Kein einziges Mal fängt die Kamera währenddessen eine klar erkennbare Szene des Pornos ein, wodurch ausschließlich das monotone Stöhnen der Darsteller zu hören ist, welches der Atmosphäre eine zunehmend beklemmende Eintönigkeit verleiht. Das Ausblenden des sexuellen Akts entspricht speziell in dieser Passage zudem noch einmal dem zentralen Dilemma der Protagonistin, die in diesem Moment auf verzerrte Weise sieht, was sie begehrt, ohne fühlen zu können, was dieses Begehren eigentlich genau ist. Eine Lösung findet Hittman nur im angedeuteten Ende der Unschuld, doch es ist ein Ende, das Liebe und Leidenschaft, Körperlichkeit und Trieb sowie Gefühle und Schmerzen miteinander verwechselt. Zurück bleibt ein bemerkenswertes Debüt, das über Leerstellen und Bruchstücke ein Bild von femininer Adoleszenz zeichnet, das Hoffnungslosigkeit, Zerbrechlichkeit und Zärtlichkeit zugleich ausstrahlt.

Fazit

In ihrem Langfilmdebüt "It Felt Like Love" bewegt sich Eliza Hittman stromlinienförmig durch die erzählerischen Konventionen des Coming-of-Age-Films. Ihre Geschichte einer 14-jährigen Teenagerin aus Brooklyn, die eher einer poetischen, bruchstückhaften Momentaufnahme gleicht, erhält hingegen durch die audiovisuelle, körperbetonte Form ein ebenso sinnliches wie bedrückendes Gewicht. Der verzweifelte Drang der Protagonistin, endlich ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, steht unterdessen allgemeingültig für eine Jugendgeneration, die nur noch schwer zwischen Liebe, Zärtlichkeit und gefühlloser Zweckdienlichkeit unterscheiden kann und weiterhin wie ziellose Irrlichter durch das Labyrinth namens Adoleszenz schwirrt. 

Kritik: Patrick Reinbott

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