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Inhalt

Der Staat Bubunne ist ein von Frauen geführtes Land, in dem die Frauen regieren und Kriege führen während die Männer den Haushalt führen. Der Junggeselle Jacky hat den selben Traum wie alle unverheirateten jungen Männer: Er möchte die Tochter der Diktatorin heiraten und viele Kinder mit ihr zeugen. Als dann aber ein großer Ball veranstaltet werden soll, wo die junge Dame einen Gatten finden soll, sieht Jacky seine Träume schwinden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seitdem am 7. Januar diesen Jahres ein Terroranschlag auf das Redaktionsbüro vom französischen Satiremagazin Charlie Hebdo verübt wurde und zwölf Menschen den sich zu Al-Qaida im Jemen bekennenden Tätern zum Opfer gefallen sind, hat sich die Solidaritätsbekundung „Je suis Charlie“ wie ein Anker in den Grund unseres kollektiven Bewusstsein befestigt: Wir lassen uns nicht das Wort verbieten! Riad Sattouf, der sich selber zum Stammpersonal von Charlie Hebdo zählen darf und Frankreich mit seinen im wöchentlichen Turnus veröffentlichten Karikaturen auf der einen Seite sowohl amüsiert, weiterführend aber auch zum Nachdenken anregt, hatte die Gunst des Schicksals Anfang des Jahres auf seiner Seite und war zur Zeit des Anschlages nicht gegenwärtig. Mit „Jacky im Königreich der Frauen“ hat er hingegen seinen zweiter Spielfilm in die Kinos gebracht, bei dem der eigentliche Cartoonist das Drehbuch und die Regiearbeit übernommen hat. Und man merkt „Jacky im Königreich der Frauen“ durchaus an, wer hier im Hintergrund die Fäden gezogen hat.

Im fiktiven Staat Bubunne herrscht ein rigides Matriarchat das führende Zepter in der Hand: Während die Frauen an der Macht stehen und gegen die Pervertisten von außerhalb in den Krieg ziehen, müssen die Männer vermummt in Burka den Haushalt schmeißen. Pferde gelten hier als heilige Geschöpfe, an die man sich gerade in der Stunde höchster Überforderung richtet, um einen erhellenden Ratschlag der Pferdchen in Erfahrung zu bringen – Und wer den Tierchen das Gemüse wegschnappt, der wird vor laufender Kamera und unter tosenden Ovationen aufgeknüpft. Jacky (Vincent Lacoste, „Asterix & Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät“) ist einer der jungen Männer, die ihr Dasein im staubigen Suburb fristen, den recycelten Schleim aus den Rohren schlotzen und davon träumen, als Gatte (oder „großer Dödel“, wie im Film genannt) der Colonelle (Charlotte Gainsbourg, „Nymph()maniac Vol 1. & 2“) einen privilegierten Sozialstand einzunehmen. Dass das natürlich einige Komplikationen mit sich bringt, wie zum Beispiel den knauserigen Stiefonkel und seine unterbelichteten Söhne, mag absehbar sein.

Dass sich „Jacky und das Königreich der Frauen“ als satirische Überzeichnung der Geschlechterrollen in einem imaginären totalitären Staatsmodell probiert, um den tatsächlichen Irrsinn in – dabei bleibt Riad Sattouf angenehm unspezifisch – Nordkorea oder islamischen Staaten zu entlarven, führt die Tonalität des Films in durchaus heikle Gefilde: Allein die Tatsache, dass hier mühelos Verbindungen zu realen Gepflogenheiten aufgebaut werden können und „Jacky und das Königreich der Frauen“ dabei niedliche Pferdchen zu den allwissenden Heilbringern stilisiert, mag die ein oder andere Organisation mit Sicherheit als verhöhnenden Affront definieren. „Jacky und das Königreich der Frauen“ aber nutzt den subversiven Charakter seines Sujets bestenfalls in Ansätzen aus, die freche Taktung erschöpft sich alsbald in repetitiven Gagmustern (+ mäßiger Schlusspointe) und das Hinterfragen wie die Offenlegung von tradierten Dogmen mag man erahnen und befürworten können, die Abwicklung dessen aber gestaltet sich schlichtweg zu kalkuliert.

Fazit

„Jacky und das Königreich der Frauen“ vom Charlie-Hebdo-Cartoonisten Riad Sattouf, der es in seiner zweiten Drehbuch- und Regiearbeit auf die Entlarvung tradierter Gepflogenheiten in totalitären Staatsmodellen abgesehen hat, ist eine durchaus nette Satire. Dabei gelingt es „Jacky und das Königreich der Frauen“ zwar durchgehend Unterhaltung zu generieren, wenn es aber darum geht, die anvisierte Offenlegung auch zu grundieren, verharrt der Film letztlich zu stark in repetitiven Gagmustern.

Kritik: Pascal Reis

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