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It’s safer to have no date then a blind date with a maniac

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kevin Sorbo – Herkules, Andromeda-Kapitän, Held einer ganzen Generation von 90erJahre TV-Junkies – als amoralischer Killer in einem Slasher-Splatter-Terror-Mix der wirklich harten Schule, welcher sowohl in Amerika als auch in Deutschland diverse Kämpfe mit den verantwortlichen Zensurbehörden auszufechten hatte? Was sich im ersten Moment wie das absurde Hirngespinst eines zugedröhnten Möchtegerndrehbuchautors ohne jedwede Erfolgsaussichten anhört, ist unter der Leitung von Regieneuling P. J. Pettiette, sexuell aufgeladene, ausgesprochen brutale Wirklichkeit geworden. Nachdem „Julia X“ dem deutschen Publikum bereits 2011 am FantasyFilmFest präsentiert worden ist, spendieren Planet Media und Studiocanal dem geneigten Zuschauer – nach einem missglückten Versuch den Streifen auf die große Leinwand zu hieven – am 15. November 2012 eine ungekürzte DVD/BluRay-Version für das etwas blutigere Heimkinoerlebnis.

Die attraktive Julia (verführerisch: Valerie Azlynn, am ehesten bekannt durch diverse Gastauftritte in Fernsehserien wie „Castle“) trifft sich in einem Café mit einem unbekannten, gut gebauten Schönling (fies und absolut psychotisch: Kevin „Hercules“ Sorbo), den sie zuvor über eine Dating-Seite im Internet kennengelernt hat. Nach anfänglich harmlosem Geplänkel verliert Julia die Nerven, verabschiedet sich von ihrem Gegenüber und verlässt fluchtartig das Lokal. Doch nur wenige Häuserblocks weiter, wird sie von dem Unbekannten eingeholt, geknebelt, gebrandmarkt und an einen abgelegenen Ort mitten im Nirgendwo gekarrt. Was ihr Entführer jedoch nicht weiß ist, dass auch Julia ein dunkles Geheimnis hat, das neben ihrer nicht minder verlockenden Schwester Jessica (etwas zu abgehoben: Alicia Leigh Willis, ebenfalls hauptsächlich auf der Mattscheibe beheimatet) auch Wahnsinn, Blut und Tod beinhaltet.

„Julia X“ startet als Romanze, driftet relativ rasch Richtung vorhersehbarer Slasher, gleitet ebenso schnell weiter zum allseits bekannten Tortureporn, nur um gleich darauf die schwarze Komödie zu streifen und in einem farbenfrohen Mischmasch aus zuckersüßem Porno-Flair und übertrieben blutigem Trash zu enden. Diese vielen losen (Genre-)Fäden und Anknüpfungspunkte werden von Pettiette durchwegs liebevoll angedeutet, aber, ob einer Laufzeit von knapp 90 Minuten, nicht immer schlüssig und konsequent verbunden und zu Ende gedacht. Trotz dieser spürbaren Reizüberflutung versprüht der krude Mix durchaus eine gewisse Sogwirkung, die vor allem in jenen Szenen zum Tragen kommt in denen der Film ganz in seiner eigenwilligen Mischung aus rosarotem Plüsch, prickelnder Erotik und unglaublich roher Gewalt aufgeht. Wenn sich Kevin Sorbo, charmant lächelnd vor einem Spiegel in Herzform rasiert und von Soft-Pop berieseln lässt, während sein ungemein attraktives Opfer im Nebenraum von der Decke baumelt und zu entkommen versucht, durchläuft der Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle. In diesen Momenten entfaltet „Julia X“ eine Atmosphäre, die sowohl skurril als auch erotisch, sowohl brutal als auch amüsant, sowohl blutig als auch befreiend auf den Betrachter wirkt.

Leider schießt J. P. Pettiette in einigen Szenen auch etwas übers Ziel hinaus und vergisst diese vernünftig ins Handlungsgerüst einzubauen, um ihnen den Gestank reiner Lückenbüßer zu nehmen. Wenn beispielsweise Joel David Moore („Avatar“) völlig unmotiviert in die Handlung integriert und wenig später wieder sang- und klanglos entfernt wird, wirkt das ebenso unbeholfen wie das Verheizen des am Cover groß angekündigten Ving Rhames („Mission: Impossible“, „Piranha“) in einer ebenso dämlichen wie unpassend abrupten Abschlusssequenz.

Die (Haupt-)Darsteller wiederum sind ein echter Gewinn für den Vier-Millionen-Dollar-Streifen. Kevin Sorbo spielt konsequent psychotisch gegen sein Good-Guy-Image an und brilliert vor allem in jenen Szenen in denen er mit Valerie Azlynn Herzlichkeiten austauschen darf. Diese steht Hercules in Nichts nach und kämpft mit vollem Körpereinsatz einen blutigen Kampf, ohne dabei ihren Sex-Appeal einzubüßen. Alicia Leigh Willis komplettiert die eigenwillige Menage à Trois, wirkt jedoch vor allem gegen Ende des Streifens einfach eine Spur zu übertrieben. Ving Rhames und Joel David Moore sind leider nicht mehr als nette Namen am Cover, die ganz offensichtlich als mögliches Kaufargument für uninformierte Konsumenten dienen sollen.

Fazit

„Julia X“ ist ein, im Großen und Ganzen wirklich gelungenes Regiedebut, mit einigen kleineren filmtechnischen Schönheitsfehlern. Mit etwas mehr inhaltlicher Konsequenz, weniger Fokus auf den zwanghaften Versuch den neuen Kult-Hit zu produzieren und einer klaren Konzentration auf die spürbar sensationelle Chemie zwischen Kevin Sorbo und Valerie Azlynn, die sich unwahrscheinlich sexy mit Stacheldraht und Vorschlaghammer bearbeiten, hätte der Film ein wahres Splatter-Highlight werden können. Insofern reicht es zu einem überdurchschnittlich unterhaltsamen, überaus brutalen Kampf der Geschlechter, den jeder Fan von Sex, Blood & Black Comedy zu schätzen wissen wird.

Kritik: Christoph Uitz

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