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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Vor 9 Jahren wurde ein Baby in letzter Sekunde vor der Vollendung eines Rituals gerettet, nun ist June ein Waisenkind, welches von einer Pflegefamilie zur nächsten geschoben wird. Jetzt scheint sie ein geborgenes Heim gefunden zu haben. Aber in ihr haust eine dämonische Identität, die aus ihr herausbricht, wenn sie Wut verspürt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust…“ schrieb schon ein Johann Wolfgang von Goethe in seinem „Faust“. Zwei Seelen schlummern auch in dem hier titelgebenden Mädchen, wofür ein gottloses Ritual verantwortlich ist.

Wenn in kleinen Kindern - dem Sinnbild für Unschuld und Reinheit -, das Böse lauert, ist das fast zwangsläufig reizvoll. Leider wird diese Prämisse seit Klassikern wie „Ein Kind zu töten“ oder „Das Omen“ oft nur minderwertig verhökert, da macht auch „June“ keine Ausnahme. Dabei will der Film von Spielfilm-Anfänger L. Gustavo Cooper („Velvet Road“) eigentlich viel mehr sein, zumindest lässt sich das grob erkennen. In seiner Auslegung teilweise eher auf Drama denn auf üblichen Kinder-Horror fokussiert müsste er es dann doch schaffen, den Zuschauer emotional zu packen. Das gelingt ihm maximal bei einer Szene, wenn die talentierte Jungdarstellerin Kennedy Brice („Devil’s Knot“) am Lagerfeuer mit ihrer scheinbar endlich liebevollen Pflegefamilie sich ein Lächeln abringt. In diesem winzigen Fragment ist „June“ kurz berührend, auf der Spur des wahrscheinlich angepeilten Wegs, den der Film einfach nicht versteht zu transportieren. Als Drama somit schon mal gescheitert, bleibt dann nur noch die Möglichkeit über die Gruselschiene noch zu punkten, da hat der Streifen dann tatsächlich noch weniger auf dem Kasten. Auf der Ebene funktioniert absolut gar nichts.

Munter bedient sich der Film quer aus dem Genrefundus der letzten 40 Jahre, was grundsätzlich nicht zwingend ein Problem sein muss - das Rad lässt sich schließlich nicht immer neu erfinden - , aber wenn sollte es schon stimmig ineinandergreifen, mit bekannten Mustern ansprechend unterhalten oder sie wenigstens sinnvoll für die eigenen Zwecke nutzen zu wissen. Lieber werden schlaftrunken bekannte Szenen aneinander geklatscht. Das arme, introvertierte Waisenkind, von allen nur gemobbt und ausgenutzt, das man lieber nicht zu sehr reizen sollte. Dann wehen schon mal die Haare diabolisch im (urplötzlich auftretenden) Wind, die süßen Kulleraugen verwandeln sich in pechschwarze Schatten, der Stimmenverzerrer wird angeworfen und das Böse explodiert unkontrolliert. Dabei dürfen natürlich nicht die in Schwarz und Rot gekrakelten Zeichnungen fehlen, für deren bedenkliche Tendenz nicht zwingend der Kinderpsychologe konsultiert werden muss, und die erste Periode als Demütigung vor den Mitschülern zu inszenieren kann selbstverständlich auch nicht ausgelassen werden („Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ lässt grüßen). Alles in betörend-bescheidener SyFy-Channel-Eigenproduktion-Optik, unterlegt mit einem Mix aus melodramatisch-mysteriös angehauchten Pianogeklimper und vergeblich an John Carpenter ("Assault - Anschlag bei Nacht") angelegten Synthesizersounds, dazu Plotentwicklungen, mindestens so überraschend wie Weihnachtsbäume im Dezember.

Bemüht wirkt der müde Zauber immerhin, nur „stets bemüht“ war schon immer eine schmeichelnde Bezeichnung für „das war wohl nix“. Einfallslos, monoton und selbst bei nur 84 Minuten mit reichlich Leerlauf schleppt sich „June“ bis zu seinem unspektakulären Finale, was für den Zuschauer einer Erlösung gleicht. Einzig sonst noch gerade so erwähnenswerter Fakt ist das Mitwirken von Casper Von Dien, der seit seiner Hauptrolle im Meisterwerk „Starship Troopers“ vor nunmehr auch schon 18 Jahren fast ausschließlich im B- und C-Movie-Bereich rumdümpelt, hier neben seiner Funktion als Nebendarsteller sogar als ausführender Produzent. Wenn man nichts mehr angeboten bekommt, bringt man den Mist eben gleich selbst auf den Weg.

Fazit

Nichts Neues an der Kinder-Horror-Front. Höchst eintönige Mixtur aus flachem Drama und effektloser, okkulter Öko-Gruselschlaftablette ohne inszenatorisches Geschick und dramaturgische Kniffe. Belanglosigkeit in Reinform, dutzendfach schon (besser) gesehen und kaum das Tippen dieser Zeilen wert. Der Nächste bitte…

Kritik: Jacko Kunze

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