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In diesem Coming-of-Age-Drama begleitet François Ozon ein 17-jähriges Mädchen durch vier Jahreszeiten hindurch, von ihrem sexuellen Erwachen bis zu ihrem ersten Mal, auf der Suche nach ihrer Identität.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

François Ozon hat es wieder getan: Mit dem Film Jung & Schön setzt der Regisseur abermals einen weiblichen Charakter in den Vordergrund. Bekanntheit erlangte der französische Filmemacher vor allem durch seine Werke 8 Frauen und Swimming Pool, die auf diversen europäischen Filmfestspielen ihre Premieren feierten und einige Preise abräumen konnten. Mit der bisher kaum in Erscheinung getretenen Marine Vacth setzt er ein junges Mädchen, welches im Begriff ist sich zur Frau zu entwickeln, in den Mittelpunkt.  Doch kann das provokante Werk überzeugen?

Der Film ist in vier Akte – Sommer, Herbst, Winter und Frühling – aufgeteilt, welche auch die Dramaturgie des Werks wiederspiegeln. In perfekt sitzenden Einstellungen werden die Szenen kühl eingefangen. Vor allem die Sexszenen zeigen dabei gleichzeitig ästhetische Eleganz und das männliche Begehren in all seinen Facetten. Der Kontrast von erotischen Vergnügen und dem dreckigen Verkauf des eignen Körpers wird in den extremen Schnitten herausgearbeitet – die Szenerie springt vom sexuellen Höhepunkt direkt zum fast schon rituellen Waschen des eigenen Körpers nach dem Akt. Dabei verzichtet der Regisseur jedoch bei dem sensiblen Thema Prostitution von Minderjährigen auf eine eindeutige moralische Einordnung.

Ozon zeigt den Weg einer schüchternen und unbeholfenen Jungfrau zur Femme Fatale und Lolita im horizontalen Gewerbe. Dabei liegt der Fokus voll und ganz auf dem Hauptcharakter. Weitere Nebenschauplätze wie die Affäre der Mutter zu einem Bekannten werden zwar angerissen, stören den Plot jedoch nicht. Während sich wie bei der Hauptdarstellerin schon beinahe die Routine in ihrem Nebenjob einstellt, so wird in der zweiten Hälfte der entstehende Familienkonflikt mit der Mutter, Stiefvater und dem Bruder herausgearbeitet, der dem Film neue Facetten hinzufügen kann. Trotz der kühlen und ernsten Atmosphäre kann man an manchen Stellen durchaus schmunzeln.

Doch warum prostituiert sich die hübsche Isabelle überhaupt? Aus Langeweile? Ein Aufbegehren gegen das spießige Elternhaus? Oder verarbeitet sie den Schmerz, ein halbes Leben ohne ihren Vater aufgewachsen sein? Ozon wirft die Fragen in den Raum, ohne eine klare Antwort zu liefern – dies überlässt er dem Gedankenspielraum der Zuschauer.

Großen Anteil an der Sogwirkung hat die unbekannte Hauptdarstellerin Marine Vacth. Völlig  überzeugend spielt die 23 Jährige die im Film sechs Jahre jüngere Isabelle. Dabei wirkt das Alter im Gegensatz zu vielen amerikanischen Teenagerfilmen sehr passend. Der Werdegang von der Unschuld vom Lande bis hin zur Edelhure nimmt man ihr in jedem Augenblick ab. Mit einer fast schon hypnotischen Schönheit zieht sie den Zuschauer in den Bann und wird sich mit dieser Performance auf viele Wunschlisten diverser Filmemacher gespielt haben. 

Fazit

Jung & Schön ist ein kühler, ernster und stellenweise schwer konsumierbarer Film, der ein sensibles Thema aufarbeitet, viele Fragen aufwirft dabei aber keine Lösungen bietet ... doch genau daran liegt der Reiz des Werks!

Kritik: Manuel Schäfer

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