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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

In der Dokumentation Jurassic Road geht es um eine Handvoll Spinner (also uns), die mit einem Wohnwagen 20.000 km von Hamburg nach China fahren, um dort einen animatronischen Dinosaurier für ein Filmprojekt (Space 1889) abzuholen. Der Grund dafür ist: Man könnte ihn auch liefern lassen, aber das wäre ja eine langweilige Doku. Die Reise stand mehrfach kurz vor der totalen Katastrophe und wurde nur durch das Engagement der Community gerettet.

Kritik

Alles, was wir im Film zu sehen bekommen, erscheint uns so selbstverständlich: Wir kennen nicht die Geschichten hinter den Effekten, dem Equipment und Besetzungsentscheidungen. Wir können nicht hinter die Kulissen blicken und sehen, wo improvisiert wurde, wo man verzweifelte und wo man etwas einfach so hat stehen lassen, obwohl man damit nicht zufrieden war. Deshalb sind Making-Ofs so interessant, sie eröffnen einen Blick, der uns sonst nicht zusteht. Jurassic Road ist eine Dokumentation, mit einem Making-Of-Charakter der ganz besonderen Art. Es geht um eine Gruppe von selbsternannten Nerds, die für ihr Filmprojekt Space 1889: The Secret of Phobos eine Dino-Attrappe aus China bestellt haben. Doch anstatt sich den Dino einfach liefern zu lassen, entschieden sie sich für einen 20.000 Kilometer langen Roadtrip von Hamburg nach China, um daraus eine Dokumentation zu machen. 

Das mag auf dem ersten Blick wie ein Privatvergnügen anmuten und weniger nach einer ernsthaften Dokumentation klingen: Man filmt mal einen Trip, den man mit seinen Freunden nach China unternimmt, zu dem wohl kaum ein Zuschauer einen Zugang finden wird. Doch dem ist nicht so, denn tatsächlich wurde Jurassic Road in der Vergangenheit bereits auf Festivals aufgeführt und erfreut sich bei Stimmen aus dem Internet großer Beliebtheit. Das erscheint verständlich, wird der Film doch wahnsinnig charmant vorgetragen. Ein Sprecher aus dem Off informiert uns mit humoristisch-lockerer Art darüber, was die Truppe gerade so treibt und die Chemie am Set scheint auch zu stimmen. Das macht ihn auf seine knappen zwei Stunden sehr kurzweilig - doch was macht ihn sehenswert?

Das Team rundum Nicolas Mandrek konzentriert sich nicht nur auf die Chemie in der Gruppe und schon gar nicht nur auf den Dino: Wie so oft wird der Weg zum eigentlichen Ziel, und wir lernen vieles über die Landschaften, Menschen und Eigenarten in den bereisten Ländern. Das wirkt bisweilen unfokussiert und banal, allerdings bricht Jurassic Road dabei mit gängigen Klischees, besucht Orte, denen eher selten Öffentlichkeit geboten wird, feiert das Gemeinsame (z.B. die Nerdkultur) und die Begegnung. Als Zuschauer erleben wir nicht nur mit, wie sich die Aussicht aus dem Wohnwagen ändert, sondern auch wie sich kulturelle Räume wandeln. Vor allem aber gewährt uns das Werk  einen Blick auf all die Hindernisse, die die Truppe auf ihrem Weg zum Dino  hinter sich lassen muss. Wir entwickeln ein Gefühl dafür, welch großartige Geschichten und Hindernisse sich hinter den Filmszenen verbergen können. Am Ende der 119 Minuten hat man vergessen, dass man kein Teil der Crew ist und dies "nur" ein Beiwerk zu einem Spielfilm ist.

Fazit

"Jurassic Road" ist ein kleiner und bescheidener Film, ein nettes Beiwerk, das einen Einblick hinter die Kulissen gewährt: Wir erfahren, welche Hindernisse und spannenden Geschichten sich hinter nur einer Requisite befinden können, der wir im Film mit vollkommener Selbstverständlichkeit begegnen. 

Kritik: Maximilian Knade

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