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Inhalt

Frankie (Scoot McNairy) und sein heroinabhängiger Buddy Russell (Ben Mendelsohn) leiden unter chronischem Geldmangel. Da erfahren sie von einem illegalen Pokerturnier in New Orleans, wo gerne dicke Beträge gesetzt werden. Der Coup gelingt und die beiden Schmalspurganoven sacken die gesamte Knete ein. Der Veranstalter des Turniers Markie Trattman (Ray Liotta) und alle Teilnehmer sind nun nicht mehr um mehrere tausend Dollar leichter, aber gerade Markie Trattman steckt nun in größeren Schwierigkeiten. In der Vergangenheit zog er bereits ähnliche Raubüberfalle durch, weswegen er von den Teilnehmern verdächtigt wird, die Aktion eingefädelt zu haben. Letztendlich wird der Hitman Jackie Cogan (Brad Pitt) auf den Plan gerufen, der alles wieder richten soll.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Killing Them Softly“ basiert auf dem Roman „Cogan’s Trade“ von George V. Higgins aus dem Jahr 1974. Behandelt wird vordergründig eine Gangstergeschichte vor dem Hintergrund einer Finanzkrise. Regisseur und Drehbuchautor Andrew Dominik verfrachtete die Handlung aus den 70ern in das Jahr 2008, während die Finanzkrise mit breiter Präsenz protzt und der Wahlkampf zwischen Barack Obama und John McCain in vollem Gange ist. Dominik untersetzt „Killing Them Softly“ mit kritischen Untertönen bezüglich der US-Politik und stellt diese in ihrer Funktionsweise mit dem Gangstermilieu gleich. Das bleibt aber leider die einzige große Nachricht, die der Film vermitteln möchte, die Verweise werden aber so oft und aufdringlich gezogen, dass es sich Regisseur Dominik teilweise zu einfach macht. Wenn man während einer Unterhaltung zweier Krimineller im Hintergrund eine Wahlkampf-Ansprache im Fernsehen mitlaufen lässt, wirkt das ziemlich plump. Deutlich zu erkennen ist zudem der Versuch an Genre-Größen, wie „Pulp Fiction“, „Lucky Number Slevin“ oder „Snatch“ heranzutreten.

Mit der Freilegung des Gangster-Business und knackigen Dialogen versucht Dominik eine andere Sichtweise auf das illegale Geschäft zu bieten, scheitert dabei aber an eigenen Ambitionen. Wie Dominik in Interviews verriet, siehe er „Killing Them Softly“ eher als Komödie und Politsatire, wirkliche Komik kommt aber nur selten auf. Während die oben genannten Beispiele nicht eindeutig ins komödiantische Lager zugeschrieben werden können, erwecken sie aufgrund ihrer wahnwitzigen Dialoge und Ereignisse den Eindruck „unfreiwillig“ lustig zu sein, obwohl es eindeutig ist, dass dieser Eindruck vom Regisseur beabsichtigt war. Die Dialoge sind in „Killing Them Softly“ bisweilen zäh und erreichen bei Weitem nicht das Niveau eines Tarantino. Zwar sind alle Charaktere hinreißend und erwecken Interesse, was allerdings eher den Darstellern zu verdanken ist, als dem Drehbuch. Die Besetzungsliste macht nämlich schon im vorneherein Lust auf den Film.

Mit Brad Pitt, James Gandolfini, Ray Liotta, Richard Jenkins und Sam Shepard bietet „Killing Them Softly“ wahre Meister ihres Fachs und in diesem Punkt spielt „Killing Them Softly“ seine größte Stärke aus: Das Schauspiel. Alle Akteure sind nahezu perfekt in ihren Rollen besetzt und spielen auf einem schwindelerregend-hohem Niveau, dass man mit der Zunge schnalzen möchte. Allen voran Brad Pitt („Fight Club“, „Inglourious Basterds“), der schon vor Jahren bewiesen hat, dass er mehr ist, als der Schönling, als welcher er oft bezeichnet wird. Richard Jenkins („Ein Sommer in New York“, „Six Feet Under“), James Gandolfini („The Sopranos“, „The Man Who Wasn’t There“) und auch Ray Liotta („GoodFellas“, „Identität“) überzeugen auf ganzer Linie und liefern Glanzleistungen ab. Ebenfalls positiv hervorgehoben werden sollte Scoot McNairy, der nach „Argo“ und „Monsters“ hier seinen dritten „großen“ Film dreht und ebenfalls glänzt. Von ihm dürfte in Zukunft noch viel zu erwarten sein.

Fazit

Neben den exorbitanten Darsteller (von denen der ein oder andere sich auf dicke Nominierungen freuen dürfte), überzeugt „Killing Them Softly“ mit Kameraeinstellungen (Slow-Motion), die in Kombination mit der Gewalt recht beeindruckend wirken und der Musik-Untermalung. Während der Soundtrack seinen Auftritt feiern darf, macht Dominiks Werk einfach nur Spaß, sodass man sich ein zufriedenes Grinsen kaum verkneifen kann. Aber gerade in den Abschnitten, in denen der Regisseur erstarken möchte, versagt der Film. Die Dialoge sind meistens zu lang und zäh, die Charakterzeichnung erweckt fast ausschließlich dank den hervorragenden Darstellern Interesse. Andrew Dominik versucht mit „Killing Them Softly“ auf den Spuren eines Tarantino, eines Guy Richie oder der Coen-Brüder zu wandeln, rast aber leider ziemlich am Thema vorbei, indem er den Subtext und die „Message“ des Films so sehr in den Vordergrund stellt, dass es aufdringlich wirkt und einfach nur nervt. Vielleicht fehlt mir persönlich als Deutscher auch einfach das „Interesse“, nötiges Vorwissen oder persönliche Erfahrungen um mich davon mitreißen zu lassen, schließlich wurde der Gangster-Streifen in den Vereinigten Staaten weit besser aufgenommen als hierzulande. Mit dem Fokus auf die eigentliche Story und dadurch, dass man den Subtext hätte Subtext sein lassen (und nicht mehr) wäre aus „Killing Them Softly“ ein oberstylisher Gangster-Film geworden, der bei vielen (zumindest bei mir) voll den Nerv getroffen hätte. Gerade nach dem fantastischen Trailer, der so viel Vorfreude geweckt hatte, ist das einfach nur schade.

Kritik: Kadir Güngör

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