Inhalt
Nachdem ein Dämon von seiner Frau Besitz ergriffen hat, wenden sich Donald Capel und der Rest seiner Familie einem gefährlichen Ritual zu. Um den Dämon zu identifizieren und zu verbannen, muss jedes Familienmitglied Kontakt mit ihm aufnehmen: Sieh ihn, höre ihn, sprich mit ihm - doch komme ihm nicht zu nah!
Kritik
Jeder findet unterschiedliche Filme gruselig und während manch einer die Saw-Reihe zum Fürchten findet und sie am liebsten dauerhaft mit geschlossenen Augen schauen würde, erschrecken den anderen wiederum atmosphärische, düstere Filme, bei denen es viel weniger darum geht, was man zu sehen bekommt, sondern um das, was man gerade nicht sieht und, was jederzeit auftauchen kann. Know Fear bedient eher die Vorlieben der subtilen Horrorfilm-Fanatiker. Das bedeutet, wer den Hang zu übernatürlichen Filmen, wie Paranormal Activity oder Blair Witch Project hat, ist bei Know Fear gut aufgehoben, wobei der Film mit diesen Filmen leider nicht ganz mithalten kann.
Know Fear erzählt die typische Geschichte einer Familie, die in ein von einem Dämon besessenes Haus zieht und mit übernatürlichen Kräften konfrontiert wird. Dabei werden alle typischen Attribute eines solchen Films in Szene gesetzt: flackernde Lichter, gruselige Geräusche, von allein zugehende Türen und vom Dämon ferngesteuerte Protagonisten. In diesem Bereich macht der Film alles richtig: Die Spannung wird langsam aufgebaut und die Handlung wird mit monotoner, aber wirkungsvoller Trommelmusik unterlegt, um eine düstere und zermürbende Atmosphäre zu erschaffen. Das gelingt wirklich gut, auch wenn man sich bei dem Film nicht dauerhaft fürchtet. Aber es gibt durchaus gruselige Momente, die ein kommendes Unheil verkünden. Die Geräuschkulisse ist stimmig und man kann es beinahe nachvollziehen, wie sich die Protagonisten fühlen, die permanent den nervigen Geräuschen ausgesetzt sind.
Das hört sich alles ziemlich gut an, aber der Film hat leider trotzdem eine Schwäche und diese liegt im Bereich des Schnitts. Manchmal erfolgen die Schnitte ziemlich ungeschickt und eigentlich möchte man darstellen, dass schon mehrere Stunden vergangen sind, aber es wirkt so, als wäre zwischen den einzelnen Szenen überhaupt keine Zeit vergangen. Das bedeutet, man sollte bei dem Film bloß nicht kurz blinzeln, sonst glaubt man noch, man hätte etwas verpasst. Zum Glück erzählen die Protagonisten ziemlich schnell, wo sie gerade herkommen, sonst würde man es gar nicht merken, dass sie das Haus zwischendurch verlassen haben. Der Film hat sogar ein paar witzige Momente, aber er bleibt trotzdem seinem Gruselfilmcharakter durchgängig treu und gehört zu den Filmen, die man sich gerne im Dunkeln anschauen kann, wenn gerade niemand Zuhause ist. Dann entfaltet der Film möglicherweise noch mehr Wirkung. Für die ganz abgebrühten Slasher-Fans ist der Film sicherlich nicht blutig genug, obwohl er natürlich auch blutige Szenen enthält.
Fazit
„Know Fear“ ist ein atmosphärisch düsterer Dämonen-Film mit guten Sound-Effects, einer typischen „besessenes-Haus-Geschichte“ und einem kleinen Schnittproblem. „Know Fear“ ist gut geeignet, um sich zu gruseln, solange man sich von flackernden Lichtern und seltsamen Geräuschen gerne erschrecken lässt und Angst vor Besessenen hat.
Autor: Yuliya Mieland