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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während Polen vom Kommunismus zum Kapitalismus und schließlich in die Gegenwart übergeht, durchlebt die trans Frau Aniela Wesoły ihre eigene Wandlung von der Untedrückung ihrer wahren Identität zu deren freiem Ausdruck. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Sie müssen in diesem Film sein", verkündet Małgorzata Szumowska, „Sie müssen ihre Stimme auf der großen Leinwand präsentieren." Der Film ist der Wettbewerbsbeitrag, den die polnische Regisseurin (Mug) mit ihrem Stammkameramann Michał Englert (Der Masseur) schrieb und inszenierte. „Sie“ sind die Menschen der LGBTQ+ Community, für deren Repräsentation im polnischen Kino das Drama des Selbstverwirklichungskampf der Andrej getauften trans Frau Aniela Wesoły ein Wendepunkt sein will. Das ist es in mancher Hinsicht auch. Leider in die falsche Richtung. 

Letzte ist jene, die für den Queer Lion gelistete Werke wie Bessons DogMan und Sollimas Adagio vorgeben: Repräsentation als Instrument und Gegenstand cis/straighter Filmschaffender und -schauender. Deren Sensibilitäten, Sehgewohnheiten und Sichtweisen prägen die vier politisch bewegte Jahrzehnte umspannende Story, die 1980 mit „Andrejs“ Wehrtauglichkeitsuntersuchung beginnt. Lackierte Fußnägel, lange Locken als Kind, ein Krankenschwestern-Faschingskostüm sind die sporadisch eingestreuten Klischeeindizien Anielas wahrer Identität. Die verschwindet im ersten Handlungsdrittel hinter der des glücklichen Ehemanns (Mateusz Więcławek, Nobody sleeps in the Woods tonight 2).

Dessen ausgiebige Sexszenen mit Gattin Iza (Bogumiła Bajor) sind lustvoll-romantisch dargestellt und hell ausgeleuchtet. Bis Anielas Queerness sie verdunkelt. Queeren Sex hingegen kodieren Setting und Inszenierung als zwielichtig, schmuddelig, unpersönlich und unverbindlich. Die trans Identität ist der definierende Persönlichkeitsaspekt Anielas. Verkörpert wird sie von Małgorzata Hajewska-Krzysztofik (Prime Time), weil in ganz Polen angeblich keine passende trans Darstellerin zu finden war. Und augenscheinlich keine queeren Filmschaffenden, die authentischer als das zwischen Familiendrama und Identitätskonflikt schlingernde Drama erzählen könnten.

Fazit

Seelenzustand und die Beweggründe der Hauptfigur Malgorzata Szumowskas und Michał Englerts ambitionierten Gesellschaftsdramas bleiben ähnlich verschwommen wie die in Weichzeichner getränkten Kameraaufnahmen mitunter geraten. Passabel gespielte, doch fehlbesetzt, interessiert sich das Hochglanz-Melodram mehr für den politischen Wandel als die Entwicklung der Figuren. Jene erscheinen nur unbeschwert, solange die Illusion heterosexueller Konformität intakt ist. Das brüchige Bild, das trans Menschen nur marginal einbezieht, sagt mehr über den straighten Blick als queere Lebensrealität in einem ultrakonservativen Umfeld.

Kritik: Lida Bach

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