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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Meena schweigt, hartnäckig. Sie liebt einen Mann aus niederer Kaste. Die Familie hält sie für besessen, der Zauber wird ihr ausgetrieben. Der Tag bricht an, ein Roadmovie beginnt, ganz nebenbei erzählend von religiösem Eifer und irrer Misogynie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn nach ungefähr 98 der hundert Minuten Laufzeit PS Vinothrajs zweiten Spielfilm die Handlung endlich über die originelle Prämisse hinauskommt, wirkt jegliche in diesem einzelnen starken Moment geballte Kritik an Gesellschaftsstrukturen, Gender-Normen und Glauben wie ein experimenteller Nachtrag. Die verspätete Verknüpfung von Metaphorik und Meta-Ebene ist einer von zahlreichen Verweisen auf das provokante Potenzial der Geschichte, deren doppeldeutiger Originaltitel die Ambivalenz des zentralen Konflikts unterstreicht. 

Die junge Protagonistin (markant: Anna Ben) beobachtet mit zugleich resigniertem und rebellischem Schweigen die bizarre Prozession leiblicher und prospektiver Verwandter auf dem weiten Weg zu einem Priester, der ihr die vermeintlichen bösen Geister austreiben soll. Wie die Spoiler-Synopsis zu früh verrät, ist die stille Trägerin des tamilischen Titels, der sowohl Kosename als auch Schimpfwort sein kann, in einen jungen Mann aus einer niederen Kaste verliebt.

Die Eltern, die sie einem wohlhabenden Bräutigam (Soori Muthuchamy, Kedi Billa Killadi Ranga) versprochen haben, sind bereit sie zu opfern wie den auf dem Rücksitz der die streitende Sippschaft transportierenden Rikscha gefesselten Hahn. Die parabolische Parallele zwischen junger Frau und Tier fügt sich in eine satirische Struktur allegorischer Verbindungen von Mensch und Natur. Die spielte bereits in Vinothrajs vielbeachtete Debüt Pebbles eine Schlüsselrolle, die sich hier indes nie konkretisiert. 

Fazit

Der Reiseweg ist beschwerlich, das Fahrzeug überfüllt, ständig müssen Toiletten-Stopps eingelegt werden und immer blockiert irgendwas die Straße: Road Movies können für das Kinopublikum so anstrengend sein wie für diejenigen auf der Leinwand. Soviel Identifikation immerhin ermöglicht PS Vinothrajs unausgegorenes Zweitwerk. Dessen komödiantische Kritik an Religion als materialistisches und misogynes Machtwerkzeug versackt in einer Story, die sich ähnlich des enervierenden Ensembles ständig mit Nichtigkeiten aufhält. 

Kritik: Lida Bach

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