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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem die meisten Studenten über die Feiertage nach Hause zu ihren Familien gefahren sind, verbringen Justine (Haley Bennett) und einige ihrer Freundinnen Thanksgiving alleine auf dem abgelegenen Campus ihrer Universität. Doch während sich die junge Gruppe auf einige gemütliche Tage einstellt, ahnt keiner von ihnen, dass sie schon längst von einem unbekannter Killer ins Visier genommen wurden.

Kritik

Während sich zu Thanksgiving traditionell im Kreise seiner Liebsten der Wanst vollgefuttert wird, verbrennt Justine (Haley Bennett, „Marley & ich“) stattdessen unfreiwillig tausende Kalorien. Als einsame Studentin auf dem sonst verwaisten Campus gerät sie ins Visier maskierter Menschenjäger, die mit scharfer Klinge und Kamera bewaffnet ihrer Online-Vitrine eine weitere Trophäe hinzuzufügen wollen. Home-Invasion ist wieder voll im Trend, auch wenn diesmal nicht das traute Heim im eigentlichen Sinne infiltriert wird. Nach Überraschungserfolgen wie „You’re Next“, „The Purge – Die Säuberung“ oder dem allgemein eher unterschätzen wie weniger bekannten „Home Sweet Home“ wird nun ein College zur Spielwiese anonymer Psychopathen und vermeidlicher Todesfalle für eine unschuldige Studentin.

Anfangs gestaltet sich dieses schon bald übersättigt wirkende Szenario als erstaunlich reizvoll, was in erster Linie Regisseur Oliver Blackburn („Donkey Punch“) zuzuschreiben ist. Die menschenleeren Flure, Gebäude und weitläufigen Außenanlagen erscheinen leicht gespenstisch, selbst als sich die unbekümmerte Justine noch keiner Bedrohung bewusst ist und wie einst in „Kevin – Allein zu Hause“ die ungewohnte „Freiheit“ sichtlich genießt. Damit ist es bald vorbei, denn nach einer verstörenden Begegnung mit einem unheimlichen Hoodie-Girl in der Tankstelle (Ashley Green aus der „Twilight“-Saga, hier als böser Noomi Rapace-Verschnitt gar nicht mal so schlecht) beginnt das Katz-und-Maus-Spiel. Schnell wird das vorher so großzügige Areal erschreckend eng, zumindest gefühlt. Egal, wie oft gesehen und wenig innovativ das Geschehen bisher ist, Blackburn gelingt es im bemerkenswerten Maße, die angepeilte Stimmung zu vermitteln. Visuell wie akustisch ist „Kristy – Lauf um dein Leben“ ein extrem überdurchschnittlicher Vertreter seiner Zunft, nicht nur in Anbetracht seines Direct-to-Video Daseins. Schicke Kameraarbeit, ein gekonntes Spiel mit Licht und Schatten, beunruhigende Tonarrangements, das kann sich sehen, hören und durchaus bald fühlen lassen. Betrachtet man den Film rein auf seine technischen Aspekte begrenzt, sticht er deutlich aus der grauen Masse hervor.

Im krassen Gegensatz zu seiner formalen Präsentation steht leider das uninspirierte Skript, welches  spätestens ab der Hälfte der Spielzeit einem positiven Fazit im Wege steht. Der Hetzjagd geht bald gehörig die Puste aus, obwohl der geschundenen Protagonistin nur wenige Verschnaufpausen gegönnt werden. Zu absehbar und überraschungsarm verläuft der Plot und vermag es nicht, hervorstechende Highlights zu setzen. Justine rennt und rennt, versteckt sich, rennt weiter, versteckt sich wieder…im Prinzip ist es das. Ihre Verfolger sind selbstverständlich immer in Reichweite obwohl sie es scheinbar gar nicht so eilig haben und die wenigen, möglichen Schutzengel der armen Justine laufen denen wie blind schnurstracks ins Messerchen. Im Grunde ist das halt Genre-konform, Wunderwerke sollten von diesem Film ohnehin nicht erwartet werden, nur die Spannung bleibt bei so ermüdenden Wiederholungen und dem inzwischen reizlosen Abzählen des kleinen Einmaleins fast gänzlich auf der Strecke. Am Ende ist „Kristy – Lauf um dein Leben“ nichts weiter als ein durchaus ambitionierter, angenehm kurzer und fokussierter, dennoch besonders in der zweiten Hälfte völlig beliebiger Schlitzer, der sein Setting und die Fähigkeiten seines Regisseurs eher verschwendet.

Fazit

Technisch erstaunlich souveränes Terror-Filmchen mit guten Ansätzen, die weitestgehend nicht genutzt werden. Im Endeffekt ergeben die unglückliche Kombination aus sauberer Handwerkskunst und dem banalen, austauschbaren Drehbuch gerade so noch einen mausgrauen Durchschnittsfilm, den sich Genre-Allesgucker bei absolutem Alternativmangel vielleicht mal anschauen können.

Kritik: Jacko Kunze

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