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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach dem Tod seiner Frau begibt sich der wohlhabenden Farmer Sweetland auf die Suche nach einer Nachfolgerin. Gemeinsam mit seinem Dienstmädchen Minta wählt er potentielle Kandidatinnen aus, doch das „Casting“ erweist sich als außerordentlich kompliziert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bei seiner siebten Regiearbeit versuchte sich der damals noch nicht allzu bedeutende und immer noch relativ unerfahrene Alfred Hitchcock (Vertigo – Aus dem Reich der Toten) nach dem im Vorjahr erschienenen Leichtlebig zum zweiten Mal an der Adaption eines Theaterstücks. Die Frau des Farmers basiert auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Eden Phillpotts und widmet sich einer für Hitchcock bis dahin und auch im weiteren Verlauf seiner Karriere eher ungewöhnlichen Filmgattung, der der romantischen Komödie.

Okay, aus heutiger Sicht würde man es vermutlich nicht mehr als Romantic-Comedy bezeichnen, zu sehr hat sich das Genre seitdem entwickelt bzw. sich erst als eigenes Genre definiert und auch andere Faktoren spielen diesbezüglich eine nicht unwichtige Rolle. Wirklich „romantisch“ im heutigen Sinne geht bei Die Frau des Farmers nur selten zu, das damalige Frauen- und Männerbild hat kaum noch etwas mit aktuellen Maßstäben von Romantik zu tun. Das kann man dem Film aber nun wirklich nicht vorwerfen. Emanzipation war in den 1920ern noch in weiter Ferne, die Frau nun mal wirklich oft abhängig von einem „soliden“ Ehemann und die Partnersuche gestaltete sich beidseitig mehr pragmatisch als von emotionaler Zuneigung geprägt. Abgesehen vom reinen Inhalt wirkt aber auch die Personalie Hitchcock für ein derartiges Projekt beinah unpassend, war „der junge“ Hitch (damals allerdings auch schon fast 30, also für seine Zeit eigentlich ein gestandener Mann im besten Alter) doch ein amouröser Spätzünder, der vor der Verlobung mit seiner Alma Reville praktisch keine Erfahrungen mit Frauen hatte und sogar noch nicht mal vollständig aufgeklärt war.

Was Hitchcock aber damals schon erkennen ließ, waren zwei Aspekte, die ihn zu einem der besten Filmemacher aller Zeiten werden ließ: sein schelmischer Sinn für Humor und natürlich sein Talent als begabter Regisseur. Der Humor ist bei Die Frau des Farmers natürlich ein Thema und in gewissen Situationen ist das Timing wirklich gut. Allerdings für eine Komödie mit einer Laufzeit von fast 2 Stunden ist das insgesamt zu wenig. Speziell, da der Humor in vielerlei Hinsicht einfach nicht gut gealtert ist und in einem Stummfilm Slapstick – den es hier praktisch gar nicht zu sehen gibt - naturgemäß besser funktioniert als verbale Pointen. Was man Hitch jedoch absolut anrechnen muss, dass es ihm gelingt, mit relativ wenigen Texttafeln auszukommen, obwohl es sich um ein im Original dialoglastiges Bühnenstück handelt. Das man der Handlung speziell in der ersten Hälfte dennoch problemlos folgen kann, ist seiner gekonnten Inszenierung zuzuschreiben. Diese schützt aber auch nicht vor gewaltigen Längen im Mittelteil, in dem einzelnen Situation gewidmet wird, was das Interesse an einer ohnehin sehr banalen und per se flachen Handlung entscheidend mindert.

Fazit

Hitchcocks Stummfilmphase – so ehrlich muss man sein – war generell nicht geprägt von echten Highlights. Mit der großen Ausnahme „Der Mieter“ und mit Abstrichen noch „Der Weltmeister“ (beide 1927) sind alle seiner Werke aus dieser Zeit heute nur noch filmhistorisch interessant, aber auch unter diesem Gesichtspunkt zählt „Die Frau des Farmers“ eindeutig zu seinen schwächsten Arbeiten. Aber das wusste er auch selbst und hat es nie beschönigt. Wirklich nur für Komplettisten zu empfehlen.

Kritik: Jacko Kunze

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