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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

In den ersten Monaten des Jahres 2020 werden weite Teile Norditaliens von einem neuartigen Virus heimgesucht. Stadt und Provinz Bergamo werden zum Epizentrum der Epidemie. Krankenhäuser vor dem Kollaps, verzweifelte Familien, Militärkonvois, die Särge abtransportieren – und das ist erst der Anfang.

Kritik

Erschöpfung: Dieser Eindruck in all seinen Variationen ist die vordergründige Emotion, die Stefano Savonas Covid-Chronik dem Publikum nach über zwei zehrenden Stunden abringt. Ein Gefühl innerer Leere und ständiger Übermüdung war gewiss auch eines der definierenden Charakteristika der Pandemie-Jahre, die der Regisseur in all ihren Stationen festhalten will. Doch es nicht dieser spezifische Zustand des psychologischen ausgelaugt seins, den sein dokumentarischer Langzeitaufenthalt in der titelgebenden Region Italiens erweckt, sondern Überdruss. 

Die Aufnahmen aus der lombardischen Stadt und Gegend, die als eine der ersten und mit am schwersten von Corona betroffenen war, unterscheiden sich in den ersten Kapiteln nicht wesentlich von den tragischen Bildern, die alle aus Nachrichten und Reportage oder eigenem Erleben unendlich oft gesehen haben. Überfüllte Intensivstationen, schwindende Oxygen-Reserven, Krankenhäuser am Limit, überfordertes und überarbeitetes Personal im Dauereinsatz, Patient:innen mit Beatmungsgeräten und Sauerstoffmasken, Angehörige ohne Zuwendung oder Ansprechpartner.

Das klingt tragisch und hochdramatisch, wirkt jedoch filmisch befremdlich distanziert und kühl routiniert. Weder vermittelt sich überzeugend die Belastung des Medizinpersonals noch die Trauer der Hinterbliebenen. Trotz der erschütternden Todeszahlen sind die Erkrankten selbst nur vereinzelt zu sehen, wenn sie liebevoll betreut werden. Niemand stirbt allein im Krankenhausflur, niemand bricht erschöpft zusammen. Ein paar angespannte Telefonate sind der Höhepunkt einer Dringlichkeit, die behauptet wird, aber kaum sichtbar und nie fühlbar.

Fazit

Bevor Sefano Savonas dokumentarischer Berlinale Beitrag die katastrophale pandemische Lage am Titelschauplatz überhaupt in ihrem erschreckenden Ausmaß darstellt, wärmen erste Sonnenstrahlen die Bevölkerung. Die plant im Park persönlichen Austausch, um eine Distanz zu überwinden, die der Regisseur weder abbildet noch untersucht. Vom Lockdown und seinen Auswirkungen ist fast nichts zu sehen, dafür umso mehr von Kirche und Gottgläubigkeit. Die scheinen elementar in der Überwindung der Krise, die sich nur unvollständig manifestiert.

Kritik: Lida Bach

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