Inhalt
Als „Freak“ abgestempelt, begibt sich Emma als einziger Mensch in einem pulsierenden Tierreich auf ein fantastisches Abenteuer. Sie sehnt sich danach, ihresgleichen zu finden, und tut sich mit Newton, einem erfinderischen Genie, und Edward, einem brillanten Biologen zusammen – beide gelten selbst als „Freaks“. Gemeinsam erkunden sie eine Welt voller Wunder und Herausforderungen und entdecken, dass wahre Verwandtschaft über den äußeren Schein hinausgeht.
Kritik
Wenn am einen literarischen Klassiker, eine weltbekanntes Kindermärchen und einen erfolgreichen Animationsfilm mixt, dann kommt dabei nur ein märchenhafter Klassiker des Animationskinos herauskommen. Oder? Das jedenfalls dachten sich offenbar Alice Blehart und Roger Chen beim Schreiben des Drehbuchs zu Lewis Liaos konfusem Kinderabenteuerfilm. Der kommt voraussichtliches Kino, wo er bereits auf einigen Festivals lief, sieht aber selbst für eine der Straight-to-Homeviewing Produktionen, wie sie der Regisseur in der Vergangenheit inszenierte, reichlich mies aus.
Immerhin passt die generisch Optik mit unbeweglichen Hintergründen, vor denen die Figuren sich wie Marionetten bewegen, zur Inszenierung. Jede Szene stammt aus der Retorte und die meisten versuchen nicht mal, das zu kaschieren. Diese dreiste Derivativität zeigt auch das Drehbuch, das in einem Dorf anthropomorpher Lamas beginnt. Die Lamas sind so massiv verstörend, dass man Angst hat, was als Nächstes kommt. Zu Recht. Die Titelheldin ist ein Menschen-Kind, das Mowgli-mäßig von Lamas adoptiert wurde.
Die überstürzte Story nimmt sich keinerlei Zeit, das oder andere skurrile Situationen näher auszuarbeiten. Wofür man dankbar sein muss, denn wenn der Regisseur etwas erklärt, dann in Form einer PowerPoint Präsentation. Die Handlung stoppt dann für Off-Dialog zu Erklärungsskizzen. So was kann man nicht mehr rezensieren, nur noch verdrängen. Dabei hat der völlig überladene Plot erst angefangen. Es kommen noch ein Gulliver-Wissenschaftler, Liliputaner-Amazonen und ein Planet der Affen Antagonist. Hoffentlich keine Fortsetzung.
Fazit
Die vermenschlichten Lamas in Lewis Leos abstrusem Animations-Abenteuer werden viele noch in ihren Alpträumen verfolgen. Nicht das einzige Element des lieblos zusammen gepflückten Kinderfilms, bei dem rätselhaft bleibt, warum im Produktionsstudio niemand Stop! gerufen hat. Die Synchro ist schwach, die Animation einfalls- und kunstlos, die Dialoge aberwitzig. Auch narrative Logik und Kontinuität sind nicht die Stärke dieses Films. Überhaupt hat der wenig Stärken außer der, dass er mit 76 Minuten relativ schnell überstanden ist.
Autor: Lida Bach