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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nick Reve ist Regisseur, und eigentlich will er nur seinen Job machen. Doch die Dreharbeiten zu einem Low-Budget-Film entpuppen sich als Drahtseilakt für seine Nerven. Der Kameramann leidet unter Liebeskummer und macht seinen Job deswegen nicht richtig. Die Hauptdarstellerin macht auch nicht so, wie sie soll und der Hauptdarsteller hat zwar viele Ideen, ist aber meilenweit davon entfernt, auch nur halbwegs akzeptabel zu spielen. Also eigentlich ein Tag wie jeder andere an einem Filmset.

Kritik

Die Dreharbeiten eines Films stellt man sich vermutlich sehr romantisiert vor. Alle vertragen sich, und weil nur Profis am Werk sind geht kaum etwas schief. Und selbst wenn etwas schiefgeht hat man so wenigstens ein bisschen lustiges Material für die Heimkino-Veröffentlichung. „Living in Oblivion“ zeigte bereits 1995 einen komplett anderen Blick auf dieses verklärte Ideal.

Steve Buscemi versucht als gestresster Regisseur die Kontrolle über sein Team zu behalten. Aber es scheint, als hätte sich die ganze Welt, mindestens aber die Bühne auf der gedreht wird, gegen ihn verschworen. Seine Hauptdarstellerin (Catherine Keener) variiert in ihrer Leistung von Take zu Take, und die Techniker geben ihr Bestes, um jeden einzelnen davon zu sabotieren. Und der Hauptdarsteller (James LeGros) wurde hauptsächlich ausgewählt, weil sein Marktwert gerade sehr hoch ist, schauspielern kann er nämlich nicht. Als dann noch eine Traumsequenz mit einem extrem schlecht gelaunten Kleinwüchsigen (Peter Dinklage in einer seine ersten Rollen) gedreht werden soll, ist das Fiasko perfekt.

„Living in Oblivion“ lebt zu großen Teilen von der Leistung der Darsteller. Hervorzuheben ist hier Catherine Keener, die sehr facettenreich in ihrem Spiel ist. Steve Buscemi ist großartig wie immer und bewegt sich mühelos auf der vollständigen Leiter der Emotionen auf und ab. James LeGros spielt erfrischend selbstverliebt. Und der kurze Auftritt von Peter Dinklage ist eine kleine Offenbarung in Sachen Traumsequenzen. Leider verliert der Film ab der Mitte durchaus an Tempo und wird auch insgesamt etwas schwächer. Action darf man hier keine erwarten, und der größte, weil einzige, Special Effect ist eine eigenwillige Nebelmaschine.

Doch all das ist überhaupt nicht dramatisch, denn der Film will nicht von Action oder Effekten leben. Im Mittelpunkt stehen die Darsteller, die messerscharfen Dialoge und diese gewisse Sorte von Komik, die nur aus der Situation heraus entstehen kann. Wirklich faszinierend wird es dann, wenn man die technischen Aspekte mit hereinnimmt. Die Kameraperspektive wechselt ständig, von Close-Up bis zur Totalen, das ganze Spektrum wird erfasst. Auch die Farbgebung ändert sich, von grobkörnigem Schwarzweiß hin zu satten Farben. Pointierte Schnitte setzen dem Ganzen die Krone auf. Dabei verkommt all dies niemals nur zur reinen Deko, dahinter steck tatsächlich ein Zweck, der an dieser Stelle nicht verraten werden soll.

Regisseur Tom DiCillo hat hier sicherlich aus seinen gesammelten Erfahrungen im Independent-Bereich schöpfen können. Doch er gibt sein fiktives Filmteam niemals der Lächerlichkeit preis. So spielen die Darsteller zusammen, im Film mal gegen- und mal miteinander. Seitenhiebe auf DiCillos Kollegen (ja, du bist gemeint, David Lynch, Meister der Traumsequenzen) sind klar als solche zu erkennen, aber niemals wirklich böse gemeint.

Fazit

Ein liebenswerter, lustiger und auch spannender Blick hinter die Kulisse des Filmemachens. Sicherlich vor allem für diejenigen Zuschauer interessant, die sich selbst mit der Materie auskennen oder befassen. Doch auch alle anderen dürften hier ihre Freude haben. Ein zeitloser Einblick in den ganz alltäglichen Wahnsinn, der zum Ende hin ein wenig abflacht. Bei 90 Minuten Spielzeit ist dies allerdings locker zu verschmerzen.

Kritik: Sandra Scholz

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