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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das Kaff Las Piedras, irgendwo in Südamerika, ist es Sammelbecken von gescheiterten Existenzen. Viele von ihnen Europäer, die sich nichts sehnlicher wünschen, als in die Heimat zurückkehren zu können. Doch dafür braucht man Geld und ohne Arbeit ist das nicht möglich. Für vier von ihnen bietet sich eine einmalige, aber höchst gefährliche Chance: Eine amerikanische Ölfirma sucht dringend Fahrer für ein Himmelfahrtskommando. Auf klapprigen LKWs, absolut untauglich für so eine Mission, soll Nitroglycerin befördert werden. 2000 Dollar winken denen, die die Fracht heil an den Zielort befördern können. Genug Geld, um endlich das Elend des Dschungels zu verlassen. Aber die Chancen auf's Überleben stehen bei 50:50.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Las Pietras, Venezuela. Ein staubiges Kaff am Ende der Welt. Bevölkert von heimatlosem Pack. Gesindel, Tagelöhner, Verstoßene, immer auf der Suche nach dem schnellen Geld; mit der leisen Hoffnung bepackt, diesem tristen Elend im südamerikanischen Nirgendwo schnellstmöglich zu entfliehen. Heldenhaft wirkt hier niemand, vom Leben gezeichnet sind sie hingegen alle. Auftakt für den „Lohn der Angst“. Auftakt für einen der spannendsten Filme, der je auf Zelluloid gebannt wurde. Henri Clouzot lässt sich fast 45 Minuten Zeit um dem Zuschauer die wichtigen Figuren vorzustellen, ohne ihre Wesen vollends zu entblättern. Als große Stärke von „Lohn der Angst“ erweist sich im Verlauf der Geschichte daher auch die Entfaltung dieser Charaktere, die programmatische Glaubwürdigkeit in Bezug auf ihre Veränderungen, die sie im Angesicht der Todesängste durchmachen. Wenn alte Hasen plötzlich von ihrem hohen Ross steigen, sich als Feiglinge kennzeichnen, im Gegenzug aber der beeinflussbare Neuling zum durchgreifenden Fels in der Brandung wird.

Eine Fahrt durch die Hölle könnte das Ticket in die Freiheit sein. Nach besagten 45 Minuten zur Einführung werden dann die mit Nitroglycerin beladenden LKWs gesattelt und das Wort „'Himmelsfahrtkommando'“ scheint für dieses Vorhaben erfunden worden zu sein. „Lohn der Angst“ ist Existentialismus auf vier donnernden Rädern. Jede Pfütze könnte das Ende bedeuten, hinter jeder Kurve könnte der große Traum in Flammen aufgehen und die Umgebung mit einer markerschütternden Explosion zerfetzen. Dass die antiamerikanische Kapitalismuskritik dabei nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst. Doch „Lohn der Angst“ ist eine ebenso brillante Menage aus physischer Grenzerfahrung und der Konfrontation mit menschlichen Urängsten. Hier sind die Männer keine machohaften Abziehbilder, die immer einen trockenen Spruch auf den Lippen tragen und sich durchgehend selbst zu helfen wissen. Die Ambivalenz in jedem Einzelnen entscheidet. Und um das Ziel zu erreichen, werden ehemalige Freundschaften auch in einem sumpfigen Bad aus Öl überrollt.

Je weiter die Laster in ihr (Un-)Glück rollen, desto mehr weiß Clouzot die Spannungsschrauben anzuziehen und – vordergründig-simple Angelegenheiten zu einem wahren Adrenalinrausch zu stilisieren. Es wird immer nervenzerrender, die Lage ist dabei durchweg unvorhersehbar, auf eine klare Sympathiefigur wird geflissentlich verzichtet, Helden gibt es in diesem Sinne erst recht nicht und wer sich aus dieser progressiven Suspense-Höllenfahrt wirklich retten kann, steht bis zur letzten Minute in den von Abgasen verschleierten Sternen. „Lohn der Angst“ hat seine humorvollen Einlagen, bleibt aber ein düsterer und mühseliger Ritt durch ein alptraumhaftes Szenario, in dem das eigene Leben für läppisches Geld aufs Spiel gesetzt wird und nicht die Scheine den Reiz ausmachen, sondern die Potenzialität, die den Menschen durch sie geboten wird. Und um die Superlativenschlammschlacht nun zu einem gebührenden Ende zu führen: Erstklassiges, maßgebendes, konsequentes, unfassbar spannendes Kino, bei dem der schweißige Ölfilm förmlich auf der Zunge zu schmecken scheint und nicht auf Schablonen gesetzt, sondern den Figuren ein Profil gegeben wird. Muss man gesehen haben.

Fazit

Lohn der Angst steht nicht nur unter dem Label Klassiker, nein, Henri Clouzot ist mit dieser adrenalingeladenen Dschungeltour eines der ganz großen Meisterwerke des Spannungskinos inszeniert. Es gibt nur wenige Filme, die es vermögen, die Daumenschrauben so konsequent anzuziehen und den Zuschauer, zusammen mit den involvierten Figuren, auf eine derart anspannende Tour de Force schicken zu können. Eine formvollendete, unvergessliche Großleistung.

Kritik: Pascal Reis

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