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Quelle: themoviedb.org
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  • 93 Min Romanze
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Zwei Studenten reisen in den 1980er Jahren zu einer Hochzeit in Siebenbürgen, wo aus einem riskanten Vorhaben wahre Liebe wird, vor dem Hintergrund der lebendigen Musik und Tänze der ungarischen Volkstraditionen.

Kritik

Als filmische Bühne für folkloristisches Brauchtum funktioniert Csaba Káels revisionistisches Road Movie weit besser denn als cineastische Coming-of-Age-Story. Jene soll einem breiten Kinopublikum nicht nur Ungarns ländliche Traditionen und Sitten nahebringen, sondern offensichtlich auch ein ähnlich altmodisches Konzept von Gender-Rollen, Familienleben und Lebenskonzepten. Jene erweisen sich in der vorhersehbaren Story als ein unerwartetes Glück, dass die jungen Hauptfiguren auf Umwegen findet. Dieses altbekannte Handlungsschema unterstreicht auf dramaturgischer Ebene den konservativen Wertkanon im Zentrum des Plots.

Jener beginnt im Budapest der frühen 80er Jahre, wo die Freunde András (Tamás Kovács) und Péter (Zsombor Kövesi) mit ihrer Rockmusik buchstäblich wenig Anklang finden. Als András Cousine sie einlädt, auf ihrer Hochzeit in einem Dorf in Siebenbürgen zu spielen, sehen die Zwei die Reise zuerst nur als willkommene Gelegenheit etwas Geld zu verdienen. Doch schon bei ihrer Ankunft verguckt sich Péter in Kati (Franciska Töröcsik), die Schwester der Braut, die ihm eine Scheinehe vorschlägt.

Das Arrangement soll Kati ermöglichen, den traditionalistischen Geboten und patriarchalischen Bräuchen der geschlossenen Gemeinde zu entkommen. Doch wie zu erwarten wird aus der Maskerade bald Ernst und auch sie verfällt Péter. Ein paar harmlose Raufereien und kleinbürgerliche Konflikte bieten dazu den dramatischen Kolorit. Der ist verschwindend blass gegenüber den sprühenden Farben der aufwändigen Trachten und Festdekorationen, die zu volkstümlichen Klängen ausgestellt werden. Dieser musikalische Einfluss bringt wie zu erwarten den Publikumszuspruch, der beider Musik bisher fehlte. 

Fazit

Die konstruierte Einbettung des konventionellen Kino-Stoffs in den illustrativen Kosmos ungarischer Volksmusik und bäuerlichen Festwesens unterscheidet die schematische Story nur oberflächlich von herkömmlichen Liebeskomödien. Deren stereotype Charaktere und Konfliktsituationen sind das Rückgrat des simplizistischen Plots, der sich mehr auf das Bewerben altbackener Familienwerte konzentriert als auf die Entwicklung glaubhafter Figuren und zeithistorischer Authentizität. So sind im Ungarn der 80er unter János Kádár weder politische Repressionen noch ideologische Enge oder wirtschaftlicher Mangel sichtbar. Reaktionäre Romantik auf mehreren Ebenen. 

Kritik: Lida Bach

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