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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die wahre Geschichte von Maixabel Lasa, deren Mann Juan Marí Jáuregui, sozialistischer Ex-Gouverneur der Provinz Gipuzkoa, von der ETA getötet wurde: Elf Jahre später erhält sie eine unglaubliche Bitte: Einer der Männer, die Juan ermordeten, möchte sich im Rahmen eines Opfer-Täter-Programms mit ihr im Gefängnis treffen, wo er seine Strafe verbüßt. Trotz ihres immer präsenten Schmerzes und gegen alle Widerstände und Vorbehalte willigt Maixabel Lasa ein und stellt sich dem Dialog– mit den Mördern ihres Mannes.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Basierend auf realen Ereignissen und in Zusammenarbeit mit den Betroffenen diktiert Icíar Bollaín (Öffne meine Augen) ein kräftezehrendes Edikt aus prosaischem Politdrama und psychologischem Doppelporträt. Dessen Kernaussage richtet sich scheinbar ebenso an die Betroffenen auf beiden Seiten des separatistischen Konfliktes im Hintergrund des ganz auf die private Ebene verlagerten Geschehens als auch dem Publikum: Zuhören ist die Grundlage gegenseitigen Verständnisses - gerade, wenn es schwerfällt. Das tut es nicht nur den unnahbaren Figuren einer von pietistischer Didaktik erdrückten Inszenierung.

Jene bleibt selbst dann ermüdend träge, wenn die Ereignisse eskalieren und irritierend distanziert in den emotionalsten Momenten der Figuren. Diese wirken nicht zuletzt aufgrund des zwischen Forcierung und übermäßiger Zurückhaltung changierenden Schauspiels seltsam künstlich, obwohl sie zeithistorischen Persönlichkeiten abbilden: Maixabel (Blanca Portillo, La Fortuna), Witwe des 2000 von der ETA ermordeten baskischen Politikers Juan Maria Jauregui, und zwei der drei Attentäter, den reumütigen Luis (Urko Olazabal) und verschlossenen Ibon (Luis Tosar, Crime Game), der die passendere Titelperson gewesen wäre. 

Die emotionale Überwindung, die das von Mediatorin Esther (Tamara Canosa, Auge um Auge) ermutigte Gespräche die als Opfer und Täter deklarierten Gegenpole kostet, nähert die spärliche Dynamik des pädagogischen Plots. Dessen politische Neutralität entpuppt sich im Zuge der staubigen Erklär-Dialoge, die unablässig das Leid der bourgeoisen, privilegierten, staatstreuen Hinterbliebenen betonen und nie die Lage und sozialpolitische Motivation der proletarischen, unterdrückten, doppelt geächteten Ex-Kämpferinnen beleuchtet. Ein baskisches Lied auf einer staatspolitischen Gedenkfeier wird da zum buchstäblichen Lippenbekenntnis.

Fazit

Was sich als bescheidenes Drama von Schuld und Vergebung ausgibt, taugt mehr zum Lehrstück über die Instrumentalisierung von Terroranschlägen, Tätertreffen und Trauer auf einer nationalpolitischen Bühne, die sich bis auf die Leinwand erstreckt. Statt die diffizilen Prozesse persönlicher Reue und ambivalenten Motivationen öffentlichkeitswirksamer Vergebung zu beleuchten, inszeniert die spanische Regisseurin und Co-Drehbuchautorin Versöhnung als noble Geste seitens des bildungsbürgerlichen Establishments. Das zähe Resultat scheint mehr interessiert an Prestige denn gesellschaftlicher oder psychischer Einsicht, geschweige denn Unterhaltung.

Kritik: Lida Bach

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