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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Malcom ist fertig mit seinem Leben. Einzig der Rausch von Chrystal Meth gibt ihm einen Grund weiterzumachen - alles andere ist ihm längst egal. Ausgerüstet mit einer Tasche voller Waffen und selbstgebauter Bomben macht er sich auf den Weg in die nahegelegene Vorstadtmall, um diese mal so richtig aufzumischen. Auf seinem persönlichen Kriegsfeldzug verändert er nicht nur sein Leben grundlegend, sondern auch das Schicksal weiterer Menschen, die zur selben Zeit am falschen Ort sind: Einen Teenager, dessen Lieblingsbeschäftigung in seinem tristen Dasein das Kiffen ist, eine Hausfrau, die ihre besten Tage bereits weit hinter sich gelassen hat, einen geldgieriger Geschäftsmann, dessen einziges Bestreben es ist, seinen Wohlstand zu mehren und einen depressiven Voyeuristen. Menschen, denen das Schicksal die falschen Karten zugespielt hat...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Darauf hat die Welt doch nur gewartet: Joseph Hahn, seines Zeichens Disc Jockey der Erfolgsband Linkin Park, darf endlich seinen ersten Spielfilm drehen. Wahnsinn! Aber Sarkasmus beiseite, schließlich kann man nie über das (un-)mögliche Multitalent eines Menschen urteilen, bevor er nicht seine ersten Gehversuche im neuen Metier unternommen hat. Und es ist schließlich keine revolutionäre Weltneuigkeit, dass ein Künstler aus der Musikbranche versucht, sich auch in der Filmwelt einen Namen zu machen, der über die Beisteuerung des Soundtracks hinausgeht. In Deutschland direkt in der Videothek erschienen, wird Joseph Hahn mit „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ aber mit Sicherheit keine Jubelströme auslösen, nicht heute, nicht in Zukunft. Und das nicht etwa, weil sein Debüt von kontroversen Thesen bestückt ist und in aller Schamlosigkeit die Grenzen des Mediums austestet, „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ verhebt sich nahezu in allem, was er in Angriff nimmt.

Wenn man „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ einer Fraktion empfehlen müsste, dann würden sich selbstredend die Fans von Linkin Park anbieten, nicht zuletzt deswegen, weil die Nu Metal- respektive Crossover-Band natürlich auch die musikalische Untermalung zum Film darbietet, wenn auch überwiegend nur in der instrumentalen Variante. Darüber hinaus wäre es ein schwieriges Unterfangen, „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ kompetent zu publizieren und unter die richtigen Leute zu befördern. Aber fangen wir erst mal ganz am Anfang an. „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ beginnt mit einer durchaus gelungenen Plansequenz, die sich um einen verrosteten Wohnwagen schlängelt, um schließlich das Innere des Caravans aufzuspüren und den schmalen Weg weiter abzufahren, immer tiefer hinein. Hier treffen wir dann Malcolm (James Frecheville), der sich für seinen Amoklauf in der Mall breitmacht und, bevor er die schäbige Behausung auf Rädern in Brand steckt, noch ganz beiläufig seine Mutter mit einem Bauchschuss aus dem Nebenzimmer hinrichtet.

Wer nach dieser, inszenatorisch durchaus gekonnt elaborierten Szene die Vermutung hegt, „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ würde sich die aktuelle Thematik um Amoklauf, die soziologischen/psychologischen Hintergründe und Auswirkung auf das gesellschaftliche Kollektiv zu eigen machen, der täuscht sich gewaltig. Wenige Minuten später nämlich wird Jeff (Cameron Monaghan) eingeführt und der fungiert geradezu repräsentativ für den gesamten Film. Sein pseudo-profundes Teeniegesabbel ist zwar in einem enormen Ausmaß altklug, es hat aber nicht den Ansatz von Tiefgang zu bieten. Und egal wie oft sich „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ auch auf Hermann Hesses „Der Steppenwolf“ bezieht, um uns zu verdeutlichen, dass jeder Mensch 'steppenwölfische Tendenzen' in sich trägt (wow!), es wirkt immer wieder das prätentiöse Geschwurbel eines 14-Jährigen, der in einer aufsteigenden Seifenblase die gesamte Magie unseres Universums zu erkennen glaubt. „Mall – Wrong Time, Wrong Place“ ist dermaßen unangenehm artsy, so vermessen-dämlich in seinem Gebaren, dass er dazu gar nicht bemerkt, wie er den Amokläufer Malcolm glorifiziert und als kathartische Lösung einer vor sich hin vegetierenden Gesellschaft versteht. 

Fazit

„Mall – Wrong Time, Wrong Place“ sollte vermutlich als gesellschaftlicher Querschnitt funktionieren, der unser vergiftetes Kollektiv an der Wurzel packt und die Probleme anzusprechen versucht, in dem er dem flach-normierten Leben den Kampf ansagt. Allerdings verhebt sich Regisseur Joseph Hahn heftigst in seiner Tonalität und entwirft pseudokünstlerischen und sich gänzlich der Prätention geschlagen gebenden Nonsense. Nahezu unerträglich in seiner großspurigen, unreflektierten Überheblichkeit.

Kritik: Pascal Reis

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